Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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310ccliiijVon mancherlei wunderbaren als die kreyen. Die ſtimm wirt nit häll/ es gange dann der athem durch en-
ge ſtraßen.
wann nun deßen vyl iſt/ mag er nit da innen behalten werden/
damit das thier nit erſticke.
daßhalben kan kein großer vogel wol ſingen. es
wirt auch kein ſüße ſtimm/ dann in dem trocknen.
die vierfüſſige thier aber
ſeind feücht/ vnnd vyl mehr die fiſch.
Es iſt aber den vöglen faſt darumb
das läben geben.
dañ es iſt ir beſt werch/ in welchem ſie ſich beluſtigen. Es
hatt auch das geſang ſein beſondere eigenſchafft/ daß der athem durch en-
ge ſtraßen gange.
Deßhalben wañ ein großer vogel/ oder ein fierfüßig thier
ſingen möche/ müſte es ein langẽ halß haben/ damit der vylfaltig lufft auß
lenge des inſtruments/ in einer engen rören möchte behalten werden/ vnd
wann ſie alſo behalten/ die ſtimm recht anſchicken.
Es weren aber die langen hälß den vierfüßigen thierẽ zů der flucht gãtz
vnkommlich/ aber den vöglen nit/ darumb iſt gemeldet daß die ſchwanen
ſingend.
Es ſtath aber den vöglen diſe lenge nit übel an/ die weil ſie ein ra
nen leib/ vnd große flügel haben.
darumb whonen ſolliche der mehrtheil in
den pfützen oder weyeren/ oder gar in den waſſeren.
dann es haben auch et
lich vnder diſen lengere ſchenckel/ als die kranich vnnd ſtorcken/ damit ſie
baß mögen durch die weyer kommen/ oder darinnen ſthan/ vnnd mit hilff
der flügel/ ſich wider auff ſchwingen.
Die ſchwanen vnd gänß ſchwimmen in waſſeren. Es iſt aber allen in ge-
mein kommlich das ſie lange hälß habẽ/ damit ſie jr ſpeyß vnder dem waſ-
ſer oder kaat ſůchen vnd harfür bringen mögen.
Zůletſt ſoll man auch wüſſen/ daß ein vierfüßig thier ſo ein langen halß
hatt/ auch wol ſingen möchte/ es möchte ſich aber von wegen vyler vnkom̃
lichkeyten nit erhalten.
dann ob es wol in dem waſſer lebet/ wurde es doch
von anderen thieren leichtlich mögen beſchediget werden/ wañ es ſich auff
das land thäte.
dañ weil es ein langen halß hette/ möcht es nicht kommlich
fliehen/ oder ſich mit beiſſen beſchirmen.
Dann es müſte nothalbẽ ein klei
nen vnd blöden kopff haben/ von wegen ſeines ſubteylẽ halß/ wie auch ein
geringer hund/ von dem etwan vorgeſagt.
Es iſt aber dem menſchẽ darũb
ein lange gurgel/ vnd ein große lung geben/ das er ſingen möchte.
dañ alſo
ſinget er faſt allein/ vnd vnderſtath auch mit den läfftzen der vogel gſang
zůuollbringen.
Es iſt auch inn den vöglen nit ein kleine geſcheydigkeit. dann es ſagt Al
bertus/ er habe ein Adler geſehen/ welcher ihm hatt die kräien vnnd atzlen
laßen die federen auß rupffen/ zůletſt hatt er ein atzel erwütſchet vnnd ge-
freſſen.
diß beſchicht der mertheil wann ſie vonn alter oder einer anderen
kranckheit ſchwach ſeind.
dann ſonſt dörffen jm diſe vögel ſolliche ſchmach
nit beweiſen.
Die tauben geberen gemeinlich zwey eyer. Zů erſten ein mennlin/ dar-
nach ein weiblin.
alſo iſt die natur in der ſelben art zůerhalten gantz weiß-
lich geweſen/ weil es ein milt vnd nutzlich thier iſt.
Es lernend die ſchwalmen jre jungen den kaat für das neſt auß zůwerf-
fen.
Die gänß gond hauffechtig dohar/ damit ſie vor den Adlerẽ ſicher ſey-
end.
Sie kommend auch alſo hauffechtig/ daß jren über die tauſent auß
kalten landen miteinander in Teütſchland fahren.
Es iſt auch gewüß daß
die hanen in dem kräyen miteinanderen kämpffen/ vnd laßet ſich nit bald
einer von dem anderen überwinden.
Die ſtorcken ziehend jre vätter. die

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