Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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366cccxVon mancherley wunderbaren wider. dann wann ſie möchten mitt offenem maul keüwen/ wurde jhnen
das
waſſer in magen lauffen/ vnnd die teüwung verhinderen.
darumb ha-
bend
diſe fiſch krummer zän bedörffenn.
weil ſie auch ein wermere vnnd be-
weglichere
natur/ vnnd dem raub baß möchten begegnen/ lauffend ſie das
waſſer
hinauff.
dann alſo findend ſie ein küler waſſer/ vnd diſe kleine thier-
lin
wölliche ſie eſſend.
Sy ſeind aber nitt allein krum/ ſonder auch in etlichẽ
als
in den Vmblen zinckechtig/ die er auch harfür ſtrecket.
dañ etlich ſthand
inn
der vnderen lefftzen.
durch diſe krumme vnnd zinckechten zän/ ſo über
ein
ander geſtrecket ſeind/ wirt die ſpeyß wol zertheilet.
weil ſie aber nit keü-
wen
mögend/ teüwend ſie nitt wol/ vnnd lauffet die ſpeyß bald wider vonn
jhnen
/ darumb ſeind ſie freſſig.
Es iſt aber hie ein frag vnnd zweyffel/ ob auch in den gar kaltten waſſe-
11Ob in kalten
waſſerẽfiſch

ſeyend
.
ren mögen fiſch werden?
Vnnd laſſet ſich anſehen/ als wann es in etlichẽ nit
ſein
möchte/ namlich wann die erden ſelbs kalt/ vnd nit voll bitumen oder
bech
ſtecket/ wie Atlante in Affrica/ auch in dem Cherſoneſſo Peru deß lan
ds
Popayan/ bey der ſtatt Paſtum.
dañ in dem gebirg ligt ein ſee der zwey
vnnd
dreyſſig tauſent ſchritt lang/ vnnd ſechßzehen tauſent breitt iſt/ vnnd
ſeind
doch weder fiſch nach vögel darinnenn/ dann der ſee iſt an dem boden
eben
als kalt/ wie obereſt.
In dem weyſſen ſee aber/ der auſſerthalbẽ den
Moſcouiten
ligt/ vnnd faſt aller zeytt gefroren iſt/ auch inn dem Balti-
ſchen
meer/ ſo vnder dem mitnächtiſcken Polo vnnd bären ligt/ vnnd faſt
durch
das gantz iar eyttel eyß iſt/ ſeind treffenlich vyl vnnd groß fiſch/ wöl
liche
die einwoner nitt alle eſſend/ ſonder einem anderen gebrauch behal-
tend
.
dann man brattet die/ vnnd braucht ſie für holtz. man machet öl dar-
auß
.
auß den beinen machet man heüßlin/ auß den zänen degen hefft/ ande
re
ding auß der haut vnnd leder/ alſo auch auß den überigen glidern.
dann
ob
wol der lufft faſt kül/ iſt doch der boden voll bitumens oder geſchweble-
ter
kreyden/ darzů warm vnnd feißt.
darumb werdend inn den gar kaltten
waſſeren
der heiſſen landen vmb dreyerley vrſachen keine fiſch/ ſie beleiben
auch
nitt wann man ſie darein thůt.
In kalter landen waſſeren/ meern/ ſe-
en
/ vnnd weyeren/ lebend ſie auß widerwertigen vrſachen/ ob wol die waſ-
ſer
vor kälte gefroren/ vnnd werden auch feißt.
Zům erſten daß in den heiſſen landenn das waſſer nitt deß him̃els natur
hatt
/ vnd daß es auff den felſen lauffet/ vnnd nidereſt kelter dann oben
auff
iſt.
die fiſch aber leben nidereſt/ mehren ſich vnd werden geſpeyßt da
ſelbſt
.
obereſt erkülen ſie ſich vnd geilen. Sy haben auch etwan nichts
eſſen
/ dañ in gar lauteren waſſern mögen wenig fiſch leben/ vnd faſt keine.
Dann ein lauter Element/ neeret we{der} die menſchen nach thier. Es iſt aber
kein
meer lautter/ es mag auch kein meer nidereſt kalt ſein/ dañ das ſaltz
iſt
warm.
Doch hatt es ein andere rechnung mit denen dingen/ ſo man ein-
fach
für ſich ſelbs verſthet/ ein andere/ ſo mit eines anderẽ vergleichũg
angezeiget
werden.
dann der menſch iſt nit allein zimlich warm.
Damitt ich aber wi{der} der hiſtorien kom̃e/ weil die red von den Trutten
22Stören. vollendet/ wöllen wir von den Sturionẽ handlen.
Es ſeind diſer mancher-
ley
artẽ/ wie auch {der} Truttẽ.
doch iſt diſes jhr gemein geſtalt. Sy habẽ ein run
den
langẽ leib/ ſo am hinderẽ theil eben/ am vorderen rund iſt.
{der} rucken vnd
die
ſeiten ſeind vnderſcheidẽ/ als wañ drey hol ſchiff böden vorhandẽ.
an dẽ
rucken
habend ſie acht bein/ an der ſeiten acht vnd zwentzig/ ſo gantz hert/

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