Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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521cccclxvſachen/ Das zehend bůch. den warhafften vnd beſten verglichen werden. dann er ſagt man möchte di
ſe allein an des meers geſtad machen/ auch allein in dem früling/ vñ in hal-
ber kugelein geſtalt/ wie angezeigt.
Ich achten dz man ſie auß den mancher
ley meerkrepſen ſteinen mache.
erkochet diſe inn waſſer/ vnd leget die feüch
tigkeit darumb/ vonn wölcher er ſagt/ ſie alſo ſchön wurden.
warlich wann
man ſie möchte rund machen/ wie ſie ſunſt balb rund ſeind/ möchten auch
diſe/ ſo mit edlen geſteinen vmbghond/ betrogen werden/ dieweil man ſie
jetzunder in köſtliche werck machet.
Es iſt aber auch dz beſt/ daß ſie nit bald
alt werden/ vnnd ihren glantz vyl jar behalten.
ſie ſeind leicht/ vnnd haben
an der ſchwere ein kleinen vnderſcheid von den nateürlichen.
Wie er aber
hundert kronen vonn mir begeret/ daß er mich es lernen ſolte/ hab ich ge-
achtet/ es ſeye diſe kunſt zůtheür zekauffenn/ daß ich lernet die leüt betrie-
gen.
Es iſt aber gewüß daß diſes betrugs anfanng vom Talcho har kom-
met.
Sonſt hatt man noch beßere ding/ die einer gewüſſeren erfarung/
als wann man die Metall voneinander ſcheydet/ vorab das ſylber vnnd
ertz von dem gold/ wölches dann mit dem ſcheidwaſſer zůwegenn gebracht
wirt.
es iſt aber ein groß gefar darbey/ daß die geſchirr nit zerbrechen/ auch
ein großen koſten zůkauffen/ vyl müh vnnd arbeit die recht anzůſchicken.
Mann vermeinet es beſchehe durch buluer/ dann man ſagt es ſeye der Sti-
bins (iſt ein weyßer glitziger ſtein in den ſylber ertz grůben) das ſylber von
dem gold ſcheyden/ wiewol ein gůt theyl von dem ſylber verzeert wirt.
wi-
derumb leütteret das ſaltz/ ſalpeter/ vnnd wein trůſen/ das gold/ ſylber/
vnd ertz von dem eyſen vnd erden.
doch zeücht man vorhin das eyſen durch
ein magnet ſtein herauß.
Es hatt aber ein andere rechnũg etwas abzůſünderen oder zů verzeeren.
darumb ſagt man ſie ſeye erſt neüwlich erfunden/ wie auch des golds leüte-
rung.
dann ob wol die ſelbige gar alt/ iſt doch diſe die beſt vnnd ſichereſte/
dann es ligt nit ein kleine ſorg hieran/ alſo das mehr an der arbeit/ dann an
der kunſt gelegen iſt.
Es geſchehen auch betrug hie/ wañ man das ſylber übergüldet/ als inn
den kettenen.
es iſt ein gewünlicher betrug/ aber gar gefahrlich/ es beſche-
he dann mit deren/ ſo es haben/ willenn.
die werckleüt nennen es ein haut
überziehen.
Man nennet das weyß bley/ welches pfeyſet/ zinn. man ſeüdet
auripigment mit dreymal ſo vylöl/ bey einem kleinen feüwr/ biß das öl gar
eingeſottẽ.
demnach vermiſchet man den zinn damit/ alſo wirt er weicher/
vnnd pfeyſet nit mehr.
Ich hab vyl vonn diſen dingen im bůch der Heimlichkeitten geſchriben/
auch etwas inn bücheren von Subtiliteten.
wie ich aber etwan von diſen
dingen red gehalten/ zeigt mir der wolgeborẽ herr Emarus Ranconetus/
vogt zů Paryß an/ es möge diſe kunſt durch der Sibyllen verß vnd weyſ-
ſagung geprobiert vnnd bewiſen werden.
vnnd diſes alſo heiter/ das inn di-
ſer ſach/ ob ſie wol ſonſt alle ſachen zweyfelhafftig anzeigend/ ihre wort hel-
ler dann die Sonn ſeyend.
deßhalben will ich die ding/ ſo der geleert mann
mit wunderbarer kunſt bedacht/ wie ich es auch vonn ihm gehört/ als ich
zů Paryß geweſen/ harnach ſetzen.
doch will ich vorhin die verß Griech-
11wunderbare
weiſſagung
von der Al-
chemey@
iſch/ wie ſie auß Sibyllen bücher genommen/ hie dar ſtellen/ wölche nam̃-
lich alſo lauttent.

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