Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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499cccclxiijſachen/ Das zehend bůch. Man ſoll ein ſchönen/ güten/ wolriechenden wein ſo ein mittel alter hatt/
11G@t br
wein
z
@hen
.
nem̃en/ vnnd in einem glaß/ deſſen halß nit weniger dann drey ellenbogen
hoch
/ bey einem gemachen oder kleinen feüwr diſtillieren.
63[Figure 63]A B C D Man wirt erſten an der gantzen weite A B C ein ordnung
ſehen
/ als wañ es an ſeyleren beſchehen/ alſo dz ein tropffen
an
dem anderen ſeye.
man ſol auch alſo das beſt waſſer zůſam
men
leſen/ biß die tröpfflein gar aneinanderen ſtoßen/ vnnd
faſt
flieſſen thůt.
letſt ſoll man das geſchirr dannen thůn
D
/ wañ wir ſehen das die tropffen ſchier wöllen auff hören/
diſes
beſchicht/ wañ faſt der zwölfft theil wein heraußkom̃en.
Alſo wirt diſes waſſer gar lauter ſein/ die weil allein das ſub-
tyl
/ krefftig/ ſtarck theil des weins hinauff geſtigẽ.
Doch
breñet
diſes waſſer nit gern/ iſt auch nit gar zůhitzig oder tro
cken
/ dieweil es noch nitt alle krafft des feüwrs/ auch nitt
mehrmalen
erfarẽ hatt.
Darũb wirt es des weins geſchmack gar wol habẽ/
wirt
auch gar lieblich ſein/ dieweil es der blům/ alſo zůreden/ das leben
des
wins iſt.
Man ſoll auch diſes nit die fünfft eſſentiã nennen/ dañ es mag
nit
gar rein werden/ man habe es dann offtermalen gediſtilliert/ darũb
iſt
es nit gar lauter/ vnd doch faſt gůt/ dieweil es des gantzen weins krafft
an
im hatt.
Es wirt aber die krafft nit gemehret/ wie geſagt/ wañ man es
offt
diſtilliert/ dañ des feüwrs krafft die wachſet/ vnd iſt aber dz feüwr ein
zerſtörung
(wie geſagt) einer anderen ſubſtantz/ es ſeye dañ diſe etwz kreffti
ger
.
Deßhalben mehren ſich die krefft/ vnd mit den krefftẽ der geruch ge
ſchmack
auff drey weg.
erſten wañ man ein whal darinnẽ hatt/ wañ man
gewechs
nim̃et eines mittel alters/ {der} mertheil auß den gebirgẽ eines gůten
geruch
/ friſch/ der beſtẽ arth/ ſo etwz getröcknet an dem ſchattẽ/ alſo {der} ge
leichen
.
Demnach in meßigung des feůwrs/ in gleßenen geſchirren/ auch an
weyß
vnd geſtalt/ wie etwan vorgeſagt in des roßwaſſers diſtillierũg.
Wañ
auch
die ſubſtantz offt geäferet wirt/ als wañ wir offt eingieſſen.
Man mag auch deren krafft bald mehrẽ/ ſo des feüwrs würckung bekom
22waſſer ſo de@
ſtein
in der
blaſen
zer-
bricht
.
men/ als wañ wir ein waſſer diſtillierẽ ſo den ſtein brechẽ ſoll.
Darũb ſollen
wir
erſten lůgẽ/ wie doch {der} ſtein von dem waſſer gebrochen werde.
diſes
wirt
bekañt/ wañ wir zůerſt ſetzẽ wie der ſtein zerbreche.
es iſt vor angezeigt
dz
die zerbrechũg in den löcheren beſchicht/ welches die Griechẽ Poros oder
ſchweißlöchlin
neñen.
alſo thůt jm auch dz waſſer wañ es dardurch tringet
zertheilet.
wie aber diſes durchtringe/ iſt offenbar/ namlich durch ſei ey-
gene
ſubteiligkeit.
wie er aber zerbreche/ iſt nit bekant. Es müſſen aber zer-
theilende
ding ſein/ vnd durch beſondere qualiteten vnd eigenſchafften ge
temperiert
.
Es erzellet Galenus in ſollichem faal vier fürneme ſtuck. Meer
diſtel
ſaamen/ verbrennet glaß/ Cappadociſch o{der} farbſtein/ Iudẽſtein
dz
weiblin.
er vermeint auch an einẽ anderẽ orth/ dz der ſtein von denen din
gen
zerbreche/ ſo ſubtyl machẽd.
Alſo iſt die gãtze rechnũg/ dz ſie zertheilẽ
ſubtyl
machẽd/ on beſon{der}e große hitz.
es zertheilẽ aber alle bittere ding/
machẽd
alle warme ſubtyl.
Es were aüch gůt dz vyl mehr Galenus hette an
gezeigt
/ welches dañ faſt wol von nöten/ jm eigentlich zůgeſtanden/ wie
doch
{der} Iüdiſch ſtein zertheile/ wie die bittere ding ſollichs thüẽd/ dieweil
doch
diſer ſtein nit bitterer dañ {der} Aloe o{der} gẽtiana iſt.
wie auch dz verbreñet
glaß
möge zertheilẽ/ vnd in ſtein kom̃en/ weil es ein dickere ſubſtantz hatt.

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