Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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961dccccvSubteilen ſachen. hirn ſammen gezogen/ darnoch alle feüchtigkeit wölliche inn dem hirn/
vnnd
inn dem gantzen blüet iſt/ wirt von der werme durch die augen auß-
getrungen
.
Wölliche menſchen wol ſchmeckend die ſeind geſcheider vnnd geſchickter
11Menſchen ge-
ruch
.
weder andere.
dann es iſt ein anzeigung eines hitzigen vnnd trocknen hir-
nes
/ wölliches von wegen der werme geſchwind ein bilden/ vnnd von we
gen
der tröckne/ behaltet es alle ding wol.
Vnder allen thieren entpfacht keines kein größeren wolluſt auß dem ge-
ruch
dann der menſch/ ob geleich die bünd die blůmen ſchmecken/ ſo beluſti
get
es ſie doch nit ſo hefftig.
Wann man ſenff demm můß oder fleiſch wirffet/ machet es diſes ge-
5050[Handwritten note 50] ſchwind ſtucken ſieden.
geleicher weyß gibt ein bratſpiß ſo auß weckhol
der
holtz gemachet/ dem fleiſch vnd allem daß daran gebraten wirt/ ein lieb
lichen
geſchmackt.
Vyl brauchen hültzene ſpiß für eyſene. darumb můß man
acht
haben auß was holtz ſie gemachet werden.
Der eſſig wirt mit ſaltz gemachet/ vnd von einem jeden ſcharpffen ding/
das
nit faulet.
Ich hab es mit pfäffer verſůcht/ es gibt großen gewün/ wañ
man
den waſſer pfäffer o{der} Heydniſch wundkraut (als etlich meinẽ) behalt.
Der eſſig wirt auch mit feüwr gemachet. Dann wann das Siliquaſtrum
22Eſſig ma-
chen
.
oder Heidniſch wundkraut ſeüdet/ thůt man es mit eſſig vermiſchet/ an die
Sonnen
/ ſo wirt es alles bald eſſig.
Auff ein andere weiß mach ihn alſo. Die thierlin/ maulbeer vnd brom
beer
nimb weil ſie noch herb vnnd rauch ſeind/ dörr vnd ſtoß ſie/ vnnd mit
ſtarckem
ſcharpffen eſſig mach täfelin darauß.
diſe täfelin wann ſie gedör-
ret
/ machen von ſtundan den wein eſſig.
Die vrſach diſer allen iſt/ dz daß
feüwr
vnd die Sonn die feißte feüchtigkeit verzeert/ darnoch wirt es ſaur/
dann
die ſubſtantz iſt dünn.
Wann ſie aber dick iſt/ ſo wirt es erſten ſaltz/
darnoch
bitter.
Aber diſe compoſition iſt ſaur/ in deren die werme verſchloſ
ſen
iſt/ wölche alle feißte außtreibet.
Alſo wirt auch der abgefallen wein gern eſſig. den abgefallenen vnnd
verdorbnen
wein ſeüdet man in einem geſchirr/ vnd verſchaumet jn fleiſſig
biß
der drittheil einſeüdet.
darnach behalt man jn in den eſſig fäßlinen wie
der
brauch iſt/ thůt dar welche eſſig machen/ als oben geſagt/ vnd über di
ſe
ſtuck auch quendel.
diſes kraut iſt wol bekanndt/ es iſt räß vnd ſcharpff/
gar
gůt eſſig machen.
Ein andere weyß.
Nimb brombeer/ herbe thierlin die noch nit wol zeyttig ſeind/ vnd wilde
byren
/ ſtoß ſie alle mit einandern/ vnd mit eſſig mach kleine zeltlin o{der} küch
lin
darauß.
der eſſig den du darzů braucheſt můß gar ſcharpff ſein. Die wil-
den
byren dienend gar wol eſſig machen/ alſo daß ſie allein mitt waſſer
eſſig werdend.
Dann nitt allein der wein/ ſonder das waſſer wirt auch
eſſig/ wie Galenus lernet.
Wann du gůten ſüſſen wein oder moſt durch das gantz jar wilt behaltẽ/
33wie ſüſſen
moſt
durch
das
gantz iar
behalte
.
ſo thůn ihm alſo.
Nimb ein geſchirr daß auſſen vnnd innen verbächt ſeye/
thůn
darein dẽ moſt/ verſchleüß mach es wol / laß es darnoch ein gan
tzẽ
monat in einẽ flieſſendẽ bach ligẽ/ ſo wirſtu durch dz gãtz jar ſüſſen moſt
habẽ
/ wo er anderſt anfang ſüß gweſen iſt.
{der} werme deß bächs wirt
{der} wein hernoch erhaltẽ/ die kelte aber deß waſſers verſchaffet dz er nit gern
gißt
anget/ damit die ſüſſe daruõ kom̃.
Von {der} werme wirt {der} moſt wein

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