Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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895dcccxxxixSubteilen ſachen. man geſicht auch etwan der Venus ſtern in mitten des tags/ welcher doch
nit
neüwlich entſtanden.
Deßhalben begibt ſich wañ der lufft ertrocknet/
das
vyl vngewitter auff dem meer an ghet/ gemeinlich ſich treffenliche
ſturmwind
erheben/ demnach auch der adel vnnd Fürſten ſterben/ welche
mit
ſorgen/ wachen/ gewürtzten ſpeyſen/ ſtarcken weinẽ gar außgetrock-
net
werden.
Auß gleicher vrſach begegnet auch abgang des waſſers/ der fi-
ſchen
tod/ vnfruchtbare jar/ enderung der geſatzen/ auffrůr/ vnnd deßhal
ben
auch zerſtörung der künigrichen.
welches dañ alles ſamen (wie gemel
det
) auß einem mechtigen trocknen vnd dürren lufft entſthet/ alſo daß wol
des
Comet diſer dingen zeichen/ aber nit vrſach ſein mag.
Weil aber der Regenbogẽ gemeiner/ offenbar daß er an dem orth ent
11Regenbogen. ſthet/ do die dempff zůſammen kommend/ iſt ein minderer zweyfel von jm.
Dann gleich wie ein tropffen waſſer gegen der Sonnen beſichtiget/ vyl
ſchöner
farben hatt/ alſo wirt auch auß einer dicken/ feüchten/ vnd trieffen
den
wolcken der Regenbogen.
dañ ein yedes dunckel ding/ iſt faſt ſchwartz.
wie man ſolliches bey dem ſchatten ſicht/ welche darum alle für ſchwartz ge-
halten
werden.
Wann aber das dunckel erleüchtet vnnd außgebutzet wirt/
überkommet
es farben/ nach dem vnd es vyl liecht hatt.
Alſo iſt die wolcken
dunckel
/ vnd die waſſertropffen glantzet/ darumb überkommen die Regen
bogen
ein farb/ nach dem vnd das liecht geẽdert wirt.
Weil aber der inwen
dig
circkel am nechſten bey der dünckle ſthet/ vermeinet man er ſeye him̃el-
blauw
/ vnd weil der mittelſt noch häller/ ſcheinet er grün ſein.
der auſſerſt
iſt
am gröſten/ vnnd hatt am mehrſten liecht/ darumb ſcheinet er gälfarb.

Alſo
ghet es auch mit den höfen / welche vmb die Sonnen ghond/ welche
auch
ein widerſchein bey dem aug bekommend/ dieweil kein bildnus in den
wolcken
iſt.
darumb ſeind den ſelbigen zeitten die wolckẽ auß den tropf-
fen
.
Alſo zeigen die Regenbögen vnd höff gemeinlich milte regen an/ dañ
die
tropffen ſeind zertheilet/ vnnd kommend von dem waſſer/ alſo daß die
Sonn
dardurch ſcheinet.
Deßhalben verwunderen ich mich/ daß etlich dörffend ſagen/ wann der
Regenbogen
auff einem erdgewechs ſtande/ er mache diſes wolriechende/
vorab
wann ſie von natur einen gůten geruch anjnen habend/ als der Lar
baum
/ reckholder/ vnd myrtus.
ich glaub vyl mehr das ebẽ die vrſach ſeye/
welche
vorgemeldet/ nammlich warumb die gůte erden/ nach einer dürre/
wann
der regen darauff fallet/ ein gůten geruch bekommet.
dann welcher
hatt
ye ein Regen bogen auff einem baum ſehen ligẽ?
dieweil er allein durch
des
geſichts einbildung entſthet.
Wann einer auff einem hohen berg ſthet/ mag er den Regen bogẽ am al-
ler
gröſten ſehen/ vnnd mehr dann ein halben circkel.
man ſoll auch wüſſen
daß
der aller gröſt Regenbogen in vnſeren landen nitt über xlij grad über
den
Horizonten kommet.
dann wirt er aber am gröſten/ wann die Soñ im

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