Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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926dccclxxAußzug von allen diſes auff warme äſchen. wann ſie alſo ein ſtund geſotten/ braucht man ſie.
diſes bedarff keines gummi. Ich mach ſie auff ein andere weiß. Daß holtz
oder
preſilgen ſchneid ich kleinen ſtücklin/ das leg ich in zehen mal ſo vyl
waſſers
/ laß es alſo bleiben ſechs ſtund lang/ darnach ſeüch ich das waſſer
mit
dem holtz ein/ diß auff den dritten oder vierdten theil/ ſo gibt es ein ro
te
farb/ vnd ſcheinbar.
wañ du es ein wenig mehr ſeüdeſt/ wirt es blůtfarb/
ſo
man es noch lenger ſeüdet/ wirt es ſchier himmelfarb.
Sie werde aber ge
macht
wie man wölle/ ſo mag ſie nit lang behalten ſein.
dann alle farben ſo
auß
den plantis oder erd gewechſen gemacht werden/ haben die eigẽſchafft/
dz
ſie mit der zeit verendert werden/ nit gar rein ſeind/ dañ jr matery iſt
ſchwach
voll feüchtigkeit.
Vyl ein ſchönere farb gibt der Cinober/ man
zerlaßt
jn in gummi waſſer/ o{der} in dem weyſſen vom ey.
wañ man es lang vn
dereinãder
gerürt/ dz es wie ein waſſer wirt.
Er hatt aber auch ſein mãgel/
dañ
ſo du des feüchtẽ vyl darunder thůſt/ vnd der Zinober vnderſich ſitzt/
wirt
die farb düñ.
So du aber des feüchtẽ wenig nim̃eſt/ wirt ſie bald ver
zeert
/ dann der Zinober dörret vnd tröcknet mechtig.
Der eychbaum bleibt lange zeit. die vrſach iſt/ dz er ein kleine frucht hat/
11Eichbaum
weret
lang.
vnnd ſchier (alſo zůreden) vnfruchtbar iſt.
Das holtz iſt auch dick vnd hert.
darũb faulet auch kein eychen holtz in dem waſſer/ ſon{der} wirt allein ſchwartz.
dañ
dieweil es gantz hert aneinan{der} iſt/ mag es von dem waſſer nit verletzt/
auch
nit bald weil es wachßt/ verzeert werden.
Mit dem Paradißler baum
beſchicht
daß widerſpil/ dañ er iſt nit lang wirig.
Inn dem zweiten jar wirt
der
ſtam̃en dürr/ bringt die frucht an den kam̃en/ wie die traubẽ/ aber groß
wie
ein apffel/ etwan an einẽ kam̃en hũdert.
ſie habẽ ein ſchelfen wie ſaff-
ran
/ vnd darunder ein frucht ſo gar ſüß.
er hatt ein lang blatt/ wie ein vff-
rechter
menſch/ vnd nit vaſt ſchmal.
Darumb wirt ſein krafft mit vyle vnd
größe
der bletterẽ erſchöpfft.
dañ die langwürige bäum habẽ nit breite blet-
ter
/ ſunder die kreüter/ als köl/ lapathum/ oder wild ampffer/ deßgleichen
kürbßen
.
dañ der kürbſen höhe iſt jren nit nutz/ dieweil in dem jar in welchẽ
ſie
wachſet/ widerumb zůgrund ghet/ darumb dz die breitẽ groſſen blet-
ter
vyl feüchtigkeit bedörffen.
dieweil aber deſſelbigẽ vyl iſt/ nit feißt/
bringt
es geſchwind den abgãg ſein ſelbs verderbnuß.
Daher ſeind auch
die
wilden langwiriger dañ die heimſchen/ vnd die im erdtrich weder die im
waſſer
wachſen.
Auß der ſelbigen vrſach iſt auch der Lorberbaum nitt lang
wirig
/ dann er hatt auch ein ſchwamechtig holtz/ deßgleichen der Granat-
öpffel
baum/ darnach auch der feygenbaum/ vnd der apffelbaum.
dann ſie
vergeylend
ſich alle in der frucht vnd größe des baums.
Damit an einem jeden orth/ ein yedes kraut wachſe/ vnd der himmel nit
22Das ein yedes
gewechs
in al
len
landen für
komme
.
mag geendert werdẽ/ ſol der platz ſich enderẽ.
darüb můß man lůgen/ wz für
ein
erdtrich ein yedes liebe/ vnd alſo mit weiſſer äſchen/ oder grabnem erdt
rich
/ vnd gůtem miſt/ die felder feißt machen.
Dann gleich wie alle flüß o-
der
waſſer eygne kreüter vnd bäum ziehen/ alſo auch die faule matery oder
äſchen
/ iſt ye ein andere einem anderen gůt.
Sie haben aber gemeinlich alle
gern
jrẽ ſtaub überblibne ſtücklein/ dañ wañ die matery verzeert wirt/
behalt
ſie etwz der vorigẽ natur/ bleibt bey ſeines gleichẽ.
die enderũg
narung
geſchicht auch beſſer vnd leichtlicher auß dingen die gleicher natur
ſeind
.
Alſo iſt vorab der kirßbaũ geartet. Sollichs iſt nit allein den plantis/
ſon
{der} auch allẽ thierẽ gemein/ welche auß kat feülũg jrẽ vrſprung haben.

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