Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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989dccccxxxiiiSubteilen ſachen. zůghen/ vnd gemeincklich wann deren vyl wider einander ſtreiten.
Dieweil aber die näbel wölche ſchnee habẽ nit faſt dick ſeind/ werdẽ ſie nit
von
gewalt zerriſſen.
darũb hört man we{der} doñer noch plitz wañ es ſchneyet/
als
im winter.
Wañ es aber winters zeyt doñeret o{der} plitzt/ ſo regnet es/
ſchneyet
nit/ aber offt haglet es auch/ wie im forderigen jar in dẽ December
zweymal
geſchehen iſt.
Darumb gibt es winters zeyten faſt gar kein rä-
gen
/ im ſommer aber ſelten vnd kleine.
Im Glentzẽ dieweil der nochgendig tag mehr zeücht verzeert (dañ {der}
11Früeling ha@@
minder
regen
dẽ
der herpſt.
and tag im Lentzẽ iſt allweg wermer/ vnd hat ein kürtzere nacht) rägnet es
min
{der} dañ im herpſt.
Darauß nun vermercken/ wañ es im winter vyl reg
net
/ gibt es ein warmẽ/ ſchedlichẽ/ vnd faſt vngeſunden winter.
Wañ es a-
ber
im ſom̃er vyl rägnet/ iſt es ein anzeigẽ eines feüchtẽ vnd böſen luffts.
ge
ſchicht
es im Glentzen/ ſo wirt {der} Glentz kalt.
Im herbſt werdẽ große vnd
ge
rägen.
Darum̃ haben etlich vermeinet es geſchehe von deß geſtirns Arc-
turi
wegen/ ſo diſer zeyt auffſteiget/ aber es iſt nit alſo.
Dann dieweil
herpſt
zeyten die Sonn noch ſtarck iſt/ zeücht ſie vyl dempffen obſich.
vnnd
dieweil
{der} nochgendig tag ein lengere nacht hat/ vnd {der} tag etwz läwer vnnd
wermer
/ ſo můß {der} dãpff zůſamẽ getriben werdẽ/ vnd darnoch abhin fallen.
Auff den bergen in Africa vnd Morenland kan wol ſchnee ligen/ dañ {der}
dampff
mag daſelbſt hoch auffzogen werden/ daß er von {der} kelte deß luffts
nit
gezwungen werde/ gefreürt alſo/ wirt darnoch ſchnee/ vnd wo die
Sonn
nit hinkom̃en mag/ da beleibt er ligen/ deßgleichen beleibet es auch
zwiſchẽ
den bäumẽ vnd ſteinen.
In Moren land aber ſeind die ſeiten der ber
gen
ſo gegen mitnacht vnd gegen mittag ligen/ der Sonnen nit vnderworf
fen
/ vnd aller meiſt wann ſie erſt jn ghet/ vnd noch weit von dannen iſt.
In {der} gelegenheit deß erdterichs da die Soñ am heiſſeſten iſt (ſo die hitzig
landſchafft
vnd Zona geneñt) vnd allzeyt grad ob vns/ werden allzeyt ge-
ſchwind
mechtige vnnd große dämpff hinauff gezogen/ wölliche vonn we-
gen
{der} noch genden langen nacht/ vnnd von wegen jrer vyle nit zerſtrönwet
diſſipiert mögẽ werden.
darnoch wañ ſie ſich zůſamẽ ſamlẽ fallẽ ſie durch
den
rägen herab.
In diſer gelegenheit geſchehen zwey wunderbarliche ding
gleich
wi{der} einan{der} ſtreitende.
Zům erſtẽ wañ die Sonn jnẽ ghet/ dz iſt im
ſom̃er
/ ſo regnet es.
wañ ſie aber wi{der} jnẽ ghet/ wirt dz erdterich gar dürr/
vnd
alſo haben die ſelbigẽ ein feüchten ſom̃er/ vnd trocknẽ winter.
Bey vns
geſchicht
dz widerſpil/ dann der winter iſt feücht mit r{ao}gen vnd ſchnee/ der
ſom̃er
trocken on rägen.
Das ander iſt/ dz ſie (wañ die Sonn jn ghet)
den
winter habẽ/ wir aber den ſom̃er.
vnd wañ die Soñ am aller weiteſtẽ
jnẽ
iſt/ haben ſie den ſom̃er/ ſo wir doch der ſelbẽ zeyt den winter habend.
In den platzregen ſicht man große plitz. dañ wañ {der} regen gemacht wirt/
22Plitz vrſach. wie geſagt/ ſo můß ein wolcken zůſamẽ getriben werdẽ/ vnd in {der} zůſamen ge
tribnen
wolcken wirt ein ſchweblechter dampff eingeſchloſſen/ gleich wie in
den
großẽ büchſen/ darnoch angezündet.
vnd dieweil er ein größer orth ein-
nim̃et
/ zerreiſſet er die wolckẽ mit großẽ dampff/ dañ die natur (wie geſagt)
kan
zwey corpora an einẽ orth nit leiden/ darum̃ wirt die wolckẽ mit diſem ge
walt
gebrochen vnd gibt ein plitz.
Vnd wann die wolcken alſo ſchnell gebro-
chen
wirt/ gibt es ein donner/ von wöllichem die thier/ vnd fürnemlich die
ſchaaff
/ auch etliche weiber mißburten gebären.
Die Inſel Zeilã ſo nit wit Chalecut glegẽ/ ſicht wie dz irdiſch paradiß/
33Die Inſel Zei-
dz irrdiſch
paradeyſs
.

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