Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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988dcccxxxiiAußzug von allen Im ſom̃er regnet es wenig/ dañ die hitz dörret mehr weder ſie auff hin ziehe.
In vnſeren landen aber/ dieweil die werme klein vnd ſchwach/ zeücht ſi die
dünſt
allgemach auffhin/ wölche/ ehe dz ſie herab regnen/ von {der} tröckne ver
zeert
werdẽ.
Darũb wañ es regnẽ ſoll/ můß es geſchwind zůghen/ dañ ſo die
wolckẽ
lang bleibẽ/ werdẽ ſie {der} Soñen dürre verzeert.
Es regnet auch im
winter
wenig/ dañ ven wegẽ {der} ſchwachen Sonnẽ/ mag {der} dãpff nit hinauff
gezogen
werdẽ/ gibt ſchön wetter.
o{der} es wirt nit faſt hoch gezogẽ/ ſo gibt
es
dañ dunckel wetter.
wirt es aber etwz höher gezogen/ ſo kommet doch dz
leicht
allein auffhin/ vnd wirt von {der} dicke deß luffts/ vnd düñe deß dãpffs
nit
zůſamen getribẽ.
der lufft iſt aber dick/ dann er iſt kalt. Wañ er nun nit
zůſamẽ
tribẽ wirt/ macht er ſich ſchnee/ dañ {der} ſchnee iſt ein zůſamẽ gefror
ner
vnd hit zůſamen tribner dunſt/ von wegẽ {der} düñe vnd eignen ſubſtantz
vnd
deß luffts dicke.
Darũb wirt {der} ſchnee in einẽ höheren orth/ auch auß ei-
nẽ
dünnerẽ dãpff gemachet dañ {der} reiff/ auß {der} vrſach iſt {der} reiff vyl kelter
dañ
der ſchnee/ vnd ſchadet den böumẽ auch vyl mehr dañ der ſchnee.
dẽ
kom̃en
die reiffen auch ſpeter/ dañ {der} ſchnee fallet nur im winter/ darũb daß
die
düñe ſubſtantz nit leichtlich zůſamen gefreürt.
aber {der} tow gefreürt leicht
lich
/ darũb dz er jrrdiſch/ vnd alſo kom̃en die reiffen ſpeter weder der ſchnee.
Der hagel wirt in einẽ höherẽ orth gemachet we{der} der ſchnee. dañ im ſom̃er
11Hagel. můß ein höher orth ſein da es kalt ſeye/ dañ im winter.
deßgeleichen werden
die
dämpff von wegen deß luffts dũñe vnd jrer ſubtilitet vnd werme/ auch
von
{der} Sonnẽ hitz höher auffgezogẽ.
Es můß aber hie ein cõpreſſion vnd
ſamentruckung
ſein/ damit es eyß werde.
Es fallẽ etwan ſo große ſtein/ daß
er
die ochſen tödet/ vnd heüſer niderſchlagt.
es iſt gemein dz er die frücht
ſaamẽ
zerſchlage niderwerffe.
es mag aber kein hagel on große wind wer
den
/ dann wañ {der} lufft düñ iſt/ ſo iſt er nit kalt/ vnd mag {der} dunſt nit zůſamẽ
gefrierẽ
.
iſt er aber dick/ ſo kan es on wind nit zůghen. Darũb aber dz es hag
le
/ můß {der} dunſt zůſamẽ getribẽ vnd gezwengt werdẽ/ damit es nit ſchnee o-
der
reiff werde.
er můß auch zůſamẽ gefrierẽ dz es nit waſſer o{der} regen werd.
Du ſprichſt wie ghet es aber dz in den hohen gipfflen {der} bergen ſchnee li
22Schnee auff
den
bergen.
get/ vnd am aller kelteſtẽ ſeind/ dieweil doch die Soñ neher/ vnd die ſtromẽ
widerũb
gebogen werdẽ?
Das iſt aber nit verwunderẽ/ dañ {der} lufft iſt
natur
kalt/ vnd dz orth auß wölchẽ die ſtromẽ widerũb gebogen werdẽ/ vn-
geleich
vnd eben/ darũb werden ſie nit einẽ orth gebogẽ.
Es iſt auch eng/
gibt
deßhalbẽ ein kleinẽ widerſchein/ darnoch auch von natur kalt von we-
gen
{der} ſteinẽ.
dẽ iſt ein theil deß bergs am ſchattẽ gelegẽ/ vnd wölches das
gröſt
/ iſt die gelegen heit ſo bey dẽ gipffel/ weit vom vnderſten theil vnd {der}
ebne
{der} erden/ darũb iſt es auch daſelbſt gar kalt.
Wañ nun die wind wäyen
vnd
der lufft durch gleich weite orth getragen wirt/ müſſen die gipffel {der} ber
gen
mechtig erkaltẽ.
Dieweil aber die näbel hoch über dem gipffel deß bergs
ſeind
/ ob ſie gleich von der erden nit über M M ſchritt hoch ſeind/ werdẽ ſie
doch
gegẽ {der} erdẽ gerechnet mechtig hoch ſein/ als wañ {der} berg fünff tauſet
ſchritt
hoch were/ ſo ſeind die näbel etwan auff die tauſent ſchritt hoch
der
erden.
als dann werden die ſchnee/ von wegẽ der mechtigẽ höhe der näb-
len
/ oder ſommers zeytẽ hagel.
dann der ſchnee/ hagel/ vnnd platzregen/
werden
auff zweyerley weyß.
als an einem orth wann der dampff daſelbſten
aufferhebt
wirt.
oder an einem anderen/ wann ſie von den winden dahin
gefüret
werden.
Es werde aber der bagel wo er welle/ ſo kan es nitt on wind

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