Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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211clvſachen/ Das ſechßt bůch. bend ein ſtarcken geruch/ oder ſonſt ein beſondere krafft. Etliche ding ha
bend
ihr krafft inn der feülung/ als der ſauwrteig/ welcher den wein eſ-
ſig
machet/ wie man auch von dem bertram ſagt.
ſolliches hatt ihr offenba-
re
drſach.
daß man aber auch etwas von der Mangolt wurtzlen ſagt/ hab
ich
nit erfaren.
Die weinſtein werden on zweyfel in zweyen tagen trocken/
wann
man ſie an die Sonnen legt/ welche nateürlichen den moſt eſſig
mögen
machen.
alſo auch die alten graß wurtzlen/ vnnd bromber ſtanden/
auch
die eichelen rinden/ vnd ſolliches vmb zweyerley vrſach willen/ nam̃-
lich
daß ſie in dem zůtrucken außtruckẽ/ vnd daß ſie faſt wie die eſſig trůſen
ein
geſchmack haben.
Man ſagt es ſolle die gebratne gerſten/ alte feygen/
vnd
das innertheil an den Citronen/ wann man ſie in ein blateren legt/ ſo
voll
faul waſſer iſt/ eſſig machen.
Der geleichen wañ man gypß in dem meer
waſſer
ſeüdet/ vnd demnach brunnwaſſer darüber thůt.
Daß aber des lauchs ſaamen wann man ibn vnder den wein thůt/ in kur
tzem
ſolle eſſig machen/ hatt ein heitere vrſach.
Solliches aber vnd alles an
ders
der gleichen/ ſoll man nach lands arth/ vnd aller dingen enderũg ver
ſthan
.
Wie man aber die wein an jren krefften behalten mög/ iſt mir wol
wiſſen
/ daß ich ſolliches an andern orthen in gemein angezeigt hab.
Es wirt aber der wein auß biren oder öpffel inn Neüſtria/ welches land
von
wegen der kälte kein reben hatt/ gemachet/ wañ man die frucht vorhin
etwas
ertrocknen laßt.
dann die wäſſerige feüchte verreücht/ demnach wañ
man
ihn ſeüdet/ verzeert ſie ſich auch/ vnd wirt alſo behalten.
Bedenck doch wie die natur alles ſo wol fürſehen hatt. die kelte des him-
mels
laßt doſelbſten kein treübel für kommen/ ſie erhaltet aber auch diſen
ihren
wein/ welcher in vnſeren landen nit bleiben möcht.
Er iſt ſaur/ dann
man
macbet ihn auß den früchten/ ſo noch nit gar zeitig ſeind/ darumb iſt
er
auch (wie der gmein lauff) etwas bitter/ man behaltetihn doſelbſten ü-
ber
das jar/ er iſt ſuſſer vnd lieblicher dañ der bier/ aber nit als gůt wie der
wein
/ ſo von treübelen kommet.
Man machet wein auß allen früchten/ ſo nit bald faulen/ vnnd vyl ſafft
habend
/ nam̃lich auß den öpfflen/ byren/ küttenen/ granat öpfflen/ maul
beeren
/ erpſelẽ.
auß den kirſen machet man keinen/ dañ ſie werdẽ bald faul.
demnach machet man nit auß den Mandelkernẽ/ nuſſen/ haſelnuſſen/ dañ
kernen
/ vnd dergeleichen/ dañ ſie haben ölin jnen.
deßhalben bereitet man
jn
leichtlicher auß den körnerẽ/ fürnemlich auß dem reyß.
dañ jr mittel ſub
ſtantz
ſteth zwiſchen den zergencklichen früchten/ vnd den ölgebendẽ.
Man
machet
jn auch auß den palmnuſſen vnd Coccẽ kerner.
dañ die palmnuß ge
hören
etwz mehr den früchtẽ die bald verderbẽ/ vnd iſt {der} coccenkernen in
ſeinẽ
marck mehr dẽ ölbringendẽ früchtẽ geneigt/ doch wirt er am ſelbigẽ
theil
nit wein.
diſen dingẽ ſo man wein auß truckẽ mag/ wirt auch leürẽ/
wañ
man waſſer darzů thůt.
dañ man ſagt dz diſes waſſer/ welches ein malẽ
gefaulet
/ wider geleütert worden/ nit mehr faule.
dannenhar hatt man
auch
anlaß genommen den bier zůmachen vnnd zůbehalten/ dann weil
die
faulnng ſchon beſchehen/ behaltet man ihn offt inn den kernen/ etwan
im
waſſer.
Wir wellen aber beſichtigen wie daſſelbig gange.
In einem jeden das do faulet/ iſt ein theil welchen wir faulende neñen.
11Bier z@behal
ten
.
der ander theil bleibt wölcher nit faulẽ mag.
vnd zwar in den vermiſcheten
die
erden/ aber in dem waſſer der ſubteyler theil/ welchẽ wir lufftig beiſſen.

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