Cardano, Geronimo
,
Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
Text
Text Image
Image
XML
Thumbnail overview
Document information
None
Concordance
Notes
Handwritten
Figures
Content
Thumbnails
page
|<
<
(ccvi)
of 997
>
>|
<
echo
version
="
1.0RC
">
<
text
xml:lang
="
de
"
type
="
free
">
<
div
xml:id
="
echoid-div300
"
type
="
section
"
level
="
1
"
n
="
37
">
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6735
"
xml:space
="
preserve
">
<
pb
o
="
ccvi
"
file
="
0262
"
n
="
262
"
rhead
="
Von mancherlei wunderbaren
"/>
bend. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6736
"
xml:space
="
preserve
">Es ſoll auch niemand wunder nem̃en wañ auß den herten vnd dickẽ
<
lb
/>
ſchiepen ſchalen werden/ dañ ſie ſeind ein anderen geleich. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6737
"
xml:space
="
preserve
">Man findet auch
<
lb
/>
etwan ſchlangen in den ſteinen/ als diſe geweſen/ ſo man in der Lateiniſchẽ
<
lb
/>
ſteingrůbẽ gefundẽzů Bapſt Martini des fünfften zeyttẽ/ ſie hat in dẽ her
<
lb
/>
ten vnnd groſſen ſtein gelebt/ ob wol kein anzeigung vorhanden/ wie ſie dẽ
<
lb
/>
athem gehapt. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6738
"
xml:space
="
preserve
">Solliche ſind gar ſchedlich/ weil ſie {der} anderẽ thierẽ natur zů
<
lb
/>
wi{der}/ vñ gantz vngeleich ſind. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6739
"
xml:space
="
preserve
">wie ſie aber den athem entpfahen/ habẽd wir
<
lb
/>
an einẽ an{der}ẽ orth geſagt. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6740
"
xml:space
="
preserve
">Diſes thier war glückſelig/ wölches ſeinẽ vrſprũg/
<
lb
/>
leben/ vñ tod an einẽ orth wurde entpfangẽ han/ wañ der ſtein allein etwas
<
lb
/>
tieffer gelegen were. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6741
"
xml:space
="
preserve
">Sie entſthond auß des ſteins ſubſtantz/ ſo anfachet zů
<
lb
/>
faulẽ/ wie auch die würm. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6742
"
xml:space
="
preserve
">ſie ſeind aber von wegen der herten materiẽ etwz
<
lb
/>
läblicher. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6743
"
xml:space
="
preserve
">darum̃ verſchleyſſend ſie auch den ſtein in jrer anrürũg/ auß wöl
<
lb
/>
cher verſchleiſſung ſie erhalten/ vñ groß werden. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6744
"
xml:space
="
preserve
">man ſagt auch daß in dem
<
lb
/>
ſelbigen ſtein/ fröſchen/ krotten vñ krebs crebs (wölches mehr zů verwund eren)
<
lb
/>
gefundẽ wordẽ/ wölche doch tod geweſen. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6745
"
xml:space
="
preserve
">Die ſchlangẽ haſſen das feür/ nitt
<
lb
/>
allein/ daß diſes jr geſicht etwas ſchwechet/ ſonder dz des feürs natur dem
<
lb
/>
gifft treffenlich widerſthet. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6746
"
xml:space
="
preserve
">Deßhalben weil auß den ſchlangen kein würm
<
lb
/>
werden/ die weil das gifft der wachſung wi{der}ſthet/ iſt doch gewüß dz würm
<
lb
/>
von inen kom̃en/ wañ ſie durch den blitz geſtorbẽ ſind/ dañ der blitz hatt des
<
lb
/>
giffts krafft hingenom̃en. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6747
"
xml:space
="
preserve
">Mã ſagt daß die ſchlangẽ auch ab der Leopardẽ
<
lb
/>
geruch fliehen/ darum̃ iſt gůt wañ man deren haut in der kam̃er hatt. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6748
"
xml:space
="
preserve
">doch
<
lb
/>
wöllen wir von diſem harnoch weitter reden.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6749
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6750
"
xml:space
="
preserve
">An den ſchlangen iſt zů verwunderen/ daß ſie ein zerſpaltene zungen ha-
<
lb
/>
<
note
position
="
left
"
xlink:label
="
note-0262-01
"
xlink:href
="
note-0262-01a
"
xml:space
="
preserve
">Schlangẽ art</
note
>
ben/ als wañ ſie auß zäſerleinen gemachet wäre. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6751
"
xml:space
="
preserve
">Es brauchend auch gleich
<
lb
/>
diſe die ſchüpen für negel/ vñ die rip für ſchinbein/ alſo wol vñd kommlich
<
lb
/>
dz ſich ettlich auß iñen eines ellenbogen hoch auffrichten/ vñ der gſtalt vn-
<
lb
/>
der geſtutzt einhar tretten. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6752
"
xml:space
="
preserve
">Albertus zeigt an wie ein naterẽ auff einen baũ
<
lb
/>
geſtigen/ habe einer atzlen jre iunge gefreſſen/ da ſey die atzel darzů kom̃en/
<
lb
/>
vñ habe mit der nateren geſtrittẽ. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6753
"
xml:space
="
preserve
">als ſie aber bey dem fůß erwiſchet ward/
<
lb
/>
habe ſie geſchrauwen. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6754
"
xml:space
="
preserve
">zů ſollichem geſchrey ſeye jr geſpil harzů geflogẽ/ wöl
<
lb
/>
che die nateren on vnderlaß/ in das haupt biſſen/ getödet/ vnnd über den
<
lb
/>
baum hinab geworffen habe. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6755
"
xml:space
="
preserve
">Einer yeden ſchlangen biß iſt tödlich/ wañ ſie
<
lb
/>
ein laubfröſch krott oder ein ſcorpion verſchluckt hatt.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6756
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6757
"
xml:space
="
preserve
">Es zeigt Ariſtoteles an/ es ſeye ein kleine ſchlãg/ ſo allein eines ellenbogẽ
<
lb
/>
lang ſeye/ gantz rauch/ wölche die überigen alle fliehend/ die man heilig nẽ
<
lb
/>
ne. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6758
"
xml:space
="
preserve
">Doch ſoll niemand wunder nemmen/ daß eines yedẽ thiers biß ab dem
<
lb
/>
eſſen vnd keüwen ſchedlicher werde/ vnd alſo nitt allein der ſchlangen. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6759
"
xml:space
="
preserve
">Dar
<
lb
/>
zů habend nitt allein die ſchlangen zerſpaltene zungen/ ſonder auch die ey-
<
lb
/>
dochſen/ vnd meerkelber. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6760
"
xml:space
="
preserve
">Die vrſach iſt/ weil diſe klein vnd ſubteil von we-
<
lb
/>
gen der nideren kinbacken/ hatt ſie auch müſſen ſpitz ſein/ damitt ſie ſich lei-
<
lb
/>
chter harfür thůn möchte/ vñ geſpaltẽ/ dañ alſo mag ſie ſich baß zů den zenẽ
<
lb
/>
richten. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6761
"
xml:space
="
preserve
">dañ die natur hatt kein ſubteil ding faſt breitt gemachet/ das ſich
<
lb
/>
hatt ſollen bewegen. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6762
"
xml:space
="
preserve
">Der ſchlangen kopff hatt allein ein bein/ an der figur
<
lb
/>
wie ein geſtimmleter dannzapff. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6763
"
xml:space
="
preserve
">es ſeind kein augen löcher
<
lb
/>
darinnen/ wölches darumb beſchehen/ damitt
<
lb
/>
ſie ſich nit bald verletze/ weil ſie auff
<
lb
/>
der erden kreüchet.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6764
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
</
div
>
</
text
>
</
echo
>