Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
page |< < (cclix) of 997 > >|
315cclixſachen/ Das ſiebend bůch.
Darnmb bringet er ein böß argumẽt/ mit wölchem er etwas wider diſen
beſchlieſſen will.
Es iſt wol gewüß/ daß dz meer auch ein blaſt habe/ wañ er
durch den blaſt ein him̃eliſche werme verſtath.
ſo er aber dẽ lufft ſetzt/ iſt es
falſch.
Dañ wie möchte der lufft vnder dem waſſer ſein? weil er doch võ ſtũd
an auß bricht vnd eben gleich iſt/ es ſeye deßen vyl oder wenig.
darũb brau-
chet er ein gantz vnnütz argumẽt/ in welchem nit einerley verſtand der wor
ten iſt.
dann der geiſt oder blaſt heißt viererley ding/ nam̃lich das ſubteiler
11Gryſt. blůt in den thieren/ die lebendige geyſter o{der} geſpengſt/ demnach den lufft/
vnd die him̃liſche werme.
ſo fahret er von dem einen in das an{der}. beſchleüßt
nit anders/ als wañ yemant alſo ſagt/ Der hüd nagt die bein/ darũb nagen
die ſternen am him̃el bein.
dañ es ſeind etlich ſternen die man hünd nennet.
Es iſt aber diſes ein gantz ſteiff argumẽt/ das die fiſch den athem nit an
ſich ziehend/ weil der lufft vnder dem waſſer nit mag verborgen ſein.
Wañ
der auch zůzeiten vorhanden/ hatt ſich nit gebüren wöllen/ daß ein natür-
licher vnd gemeiner handel ſolte an einer vngewüßen ſach ſo ſich ongefahr
begebe/ ſthan/ ja der ſich nit allein ongefahr begibt/ ſonder der natur gar
zůwider iſt.
Was aber diſes für elemẽt/ ſo in einem vermiſchetẽ ding ſeind/
iſt etwan vor angezeigt.
dann man nennet die Elementen den proportzen
vnnd nit ſubſtantzen nach.
Daß ſie aber die bein auff hebẽ ſo die fiſchſchorẽ bedecken/ beſchicht zům
theil daß ſie ſich von dem waſſer erkülen.
dañ weil ſie der angebornẽ werme
wenig hand/ iſt genůgſam daß dz hertz durch die nechſte vm̃ligende örther
erkůlt werde.
dañ es erzeigt ſich nienẽ ein gänglin/ durch wölchen der lufft/
wañ er ſchon vorhanden/ möchte zů dem hertzẽkom̃en.
wañ auch diſe einer-
ley geſtalt athmeten/ ſo ſich der fiſchſchoren teckel zůſam̃en ziehẽ/ lebten ſie
lenger außerthalbẽ dem waſſer/ welches doch nit waar iſt.
ja ſie lebẽ min{der}/
dann ſie erkülẽ ſich nit ſo wol/ ob ſie gleich nit ſo faſt von dem lufft verletzet
werden.
Was man aber võ erquickung des leblichen geiſts der thierẽ/ auch
auß des luffts ſubſtãtz ſagt/ beſchicht in den fiſchẽ durch dz kalt waſſer.
dañ
es beſchicht auch in den jrrdiſchẽ thierẽ nit eigentlichẽ auß dem lufft/ ſonder
auß dẽ ſubteileſtẽ geblüt/ ſo võ dem lufft iſt.
deßhalbẽ ſeind die fiſch/ weil ſie
den lufft nit athmẽ/ eines tollẽ verſtãd/ dieweil ſie keine ſubteyle geyſter ha
ben mögen.
daß ſie aber dz waſſer an ſich ziehen/ jr hertz zůerkülẽ/ demnach
auch dz man von dem keüchẽ vnd ginẽ in der hitz ſagt/ darzů auch des her-
tzen gelegenheit/ bey den fiſchſchorẽ an dem oberẽ leib/ zeigend an/ daß ſie
ſich on vnderlaß von des lauffendẽ waſſers kälte erquicken.
Ob aber auch
die mucken reſpirieren vnnd athmen/ vermeinet Ariſtoteles/ daß eben die
ſelbige vñ vyl fiſch ein getöß machen/ aber kein ſtimm haben/ namlich ſo
der innerlich geyſt/ den ſie habẽ/ bewegt wirt.
dañ (wie gemeldet) haben alle
fiſch iñwen dig einẽ lufft/ eintweders in der blaſen/ oder zwiſchẽ dem rucken
vnd bauch/ vnd hand kein beſondere fäle darzů.
darumb läugnet niemand
daß ſie lufft bey jnen haben/ daß ſie aber athmen vnd den auſſerlichen lufft
au ſich ziehen/ iſt nit waar/ dañ die mucken möchten leichter den athem an
ſich vnd hinweg thůn/ dann die fiſch/ weil ſie in dem lufft leben.
Es lebt aber ein yedes thier in dem element/ does whonet. daß aber die
fiſch in dem waſſer von ſtundan ſterbẽ ſo man dz geſchirr bedecket/ dem iſt
nit alſo.
wañ ſie auch deßhalben ſturbẽ/ wurdẽ ſie gleich obſich tringẽ/ wel-
ches doch nit beſchicht.
dañ es farẽ wol alle fiſch etwã obẽ vff dem waſſer/

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index