Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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341cclxxxvſachen/ Das ſiebend bůch. einanderen iſt/ dann man hatt erfaren daß ſie von ihnen ſelbs nit wachſen-
mann hatt ettliche inn geſchirren vonn der Inſel Chia bracht/ welche wol
größer worden/ aber ſich in der zaal nitt gemehret haben.
Als man die ſelbigen zů Rhodis inn jrrdinen geſchirren in das meer ge-
laßẽ/ ſeind andere von ihnẽ ſelbs gewachſen.
ſie werden wol größer in dem
hochen meer/ do aber die flüß inn das meer lauffend/ werden ſie feißter.
Dann wie das geſaltzen meer ſpeyſet/ weil es feißter iſt/ alſo tſt diſes beſſer/
ſo zimlich geſaltzen.
Es bezeüget Bellonius daß etlich in Propontiden vnd Aegeiſchen meer
wachſen/ welche die ynwoner Gaideropoda nennen.
diſe hangen mit wun-
derbarer geſcheidigkeit an den felßen/ als wann ein thür vonn dem angel
auff vnd zů gieng.
weil diſe einer vollkommenen außgemachtẽ ſubſtantz/
habend ſie nitt allein das hertz vnnd leber/ ſonder auch ein magen/ fiſch-
ſchoren/ vnnd die ohren innwendig.
Sie habend vyl fleiſch/ doch vnge-
ſchmackt vñ faſt bitter.
die band durch welche die ſchalen zůſammen gebun
den/ ſeind ſchwartz/ mankan diſe auch kümmerlich mitt einem eyſen von
den ſteinen reiſſen/ ſon{der} es gath ein ſtuck des felſens darmit/ oder es bricht
die muſchelẽ/ alſo daß das band herter dann diſe beyd ſeind.
Sie wachſend
doſelbſten vnnd an keinem anderen orth/ weil das waſſer für vnnd für in
einer höhe bleibt/ darumb fallet das waſſer nimmer gar von ihnen/ ſonſt
möcbten ſie weder leben noch wachſen.
der einwonerẽ ſpraach iſt halb Grie-
cheſt/ vnd heiſſet Gaidaropada eines eſels fůß.
Nun wöllend wir auff die edleſten arth der Oſtreen kom̃en/ inn welchen
11Der Berlin
wachſung.
die Berlin wachſen.
Die natur hatt in diſem einigen haußrath des meeres
wöllen mit der bergen edel geſtein/ vnd der waſſeren/ vnd des ſands gold/
an der koſtlichkeit kempffen/ dannenher enderen ſich auch die müterlin/ in
wölchen die beerlin ſeind/ alſo das ettlich rauch/ fünffeckechtig/ krumm/
oder gantz geſpitzte/ als in dem Occidentiſchen Indien gefunden werden/
vnnd diſe in ſo großer anzaal/ daß ſie zwar mit allem edlen geſtein wol mö-
gen verglichen werden.
deßhalben iſt wol zůglauben/ das ſie inn ihrer arth
voneinanderen vnderſcheiden/ weil die matrices vñ müterlin/ auß welchẽ
ſie wachſen auch inn ihrer geſtalt vnderſcheiden.
Weyl die hüner vnd genß eyer/ ob ſie wol einanderen gleich ſeind/ an jrer
arth vnderſcheiden/ vnnd anderen die einanderen vngleich gar nicht/ als
die geflügelten ameyßen/ von denen ſo keine haben/ iſt kein wunder wann
die berlein in irer art/ vnnd deßhalben auch an iren krefften vnderſcheidẽ.
Wir habend aber an einem anderen orth angezeigt/ daß ſie kein krafft hãd/
dann ſie leben nit/ ſonder man braucht ſie allein zů menſchlicher artzney.

Darumb iſt kein zweyffel/ es ſeyen vyl zů mal in einer muſchelẽ/ weil diſe
ſo klein vnd in ſollicher anzaal dz man ein pfundt berlein vmb ein lot gold
vertauſchet.
wañ nun allwegẽ in einer yeden můter nur ein berlein gefun-
den wurde/ müſte man vnzalbarlich vyl müterlein zůſammen leſen.
man
möcht diſe auch nit vmb ein ſo gering gelt ankommẽ/ weil man diſe auß In
dia hargefüret/ mit ſo vyl zoll/ ein großen weyten weg/ durch ſo vyl händ/
vnnd mit groſſer gefahr.
Deßhalben ghet es nitt anderſt/ dann mitt den hüner eyeren zů/ ett-
lich ſeind vollkommen vnnd groß/ welche auch allein ſeind/ der mittel-

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