Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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308cclijVon mancherlei wunderbaren
Es ligt auch in dem Occidentaliſchẽ Indien/ bey dem Aequinoctiſche@
circkel ein land/ das Sant Iacob zů dem alten geſtad genennet wirt/ inn
welchen iſt ein vogel/ ſo Macca heißet/ ettwas kleiner dann ein hůn/ aber
mit wunder ſchönen wolgefärbten fäderẽ gezieret.
er hatt ein ſchnabel/ der
lenger dann ein finger iſt/ auch zimlich dick/ ſo zwo farben hatt/ nam̃lich
heiter gäl vnnd rot.
ſie machen diſen zam̃/ vnnd erneeren ihn/ wie bey vns
die hüner.
Aura iſt ein ſtinckender vogel/ welcher todte cörper vnd andere ſtincken
11Aura. de ſpeyß brauchet.
in diſer arth ſeind ettlich alſo groß/ daß ſie faſt den Gry-
phen gleich ſeind.
dann es iſt ein orth das ſtarcke thier für bringet/ von we-
gen vyler feißten feüchtigkeit/ vnd güten fůters.
So vyl des geberden be-
langet/ iſt er dem Geyr geleich.
doch vyl größer dann vnſere Geyren ſeind.
Es iſt wol zů verwũderẽ dz man durch ein fabelechtiges thier/ alſo ein war
hafftiges thier beſchriben hatt/ dieweil weder inn Peru/ da der vogel iſt/
noch an anderen orthen biß har zů vnſeren zeiten/ die Greyphen ſeind ge-
ſehen worden.
Es iſt auch acht vnd zwentzig grad auſſerhalben dem Aequi
noctio/ inn dem großen Cherſoneſo/ vnd dargegen über in einer jnſel/ ein
vogel der die fiſch friſſet.
diſer hatt ein ſchnabel wie ein rapp/ iſt ſchwartz/
vnnd hatt kein flunfeder an ſeinem leib/ es ſeind deren alſo vyl/ daß man
daſſelbig geſtad darumb Patos geneñet.
Dann die Niſpanier nennen die
vögel/ ſo breit füß hand/ Patos/ als die genß vnd enten.
darumb mögend
wir diſen wol einen meer rappen heißen.
Bey der jnſel Zebut ſeind vögel die Laganes genennet werdenn/ welche
am ſchnabel etwas hand/ ſo den zänen gleich iſt/ mit denen ſie eſſen.
Man
ſagt das diſe den großen Balenen zům ſchlund ein fliegen/ vnd zernagen
mit dem ſchnabel diſen jre därm/ vnd tödten ſie.
Wir wellen nun zů etwas gewüſſers/ vnd das neher iſt kommen. Ariſto-
22Schwalmen
aug.
teles zeigt an/ wann man den jungen ſchwalmen ihre augen mitt einer na-
del zerſtichet/ alſo daß jnen der ſtern auß fleüßet/ ſo überkommen die ihre
augen vnnd geſicht wider.
diſes iſt waar/ dann ich hab es an dreyen jungen
ſchwalmen erfaren.
Etlich vermeinen/ diſes beſchech von des ſchellkrauts
bletter/ welche jre elteren jnen überlegen.
Ich weiß diſes nit/ aber ich ver-
ſthan gnůg ſam/ daß diſes vyl mehr auß krafft der natur/ dann yenen auß
eines krauts hilff beſchicht.
Man findet auch zům offtern mal in deren ma
gen ſteinlin.
ich acht daß die trockne narung zůſammen lauffe/ wie auch in
der menſchen nieren.
dann ſie eſſen der mehrtheil gewürm/ welche ein jrrdi
ſche natur hand.
Es iſt auch nitt minder zůuerwunderen/ daß der Regel
vogel/ wañ man jn an ein höltzenẽ bratſpiß ſtoßet/ ſich von jm ſelbs bratet.
jrẽ vyl haben ſolliches deſſen leichtẽ leib zůgeben/ ſo doch diſen/ die nit vyl
größer ſeind/ ſolliches nit begegnet.
Es iſt noch größer/ daß man von der
nachtgallen anzeigt/ es hatt auch ſolliches mein vatter bezeüget/ welches
ich doch nit glauben kan.
namlich wann ein nachtgal von einer naterẽ auff
einem baum erwütſcht werde/ alſo daß ſich die nater vmb den baum wick-
let/ ſo ſteig der vogel allgemach mit kläglichem geſchrey herab in der nater
maul/ damit er gefreſſen werde.
Wann dem alſo iſt/ můß es von wegen der
forcht vnd widerwertigen natur/ darzů auß angebornen erſtaunũg beſche-
hen.
doch will ich ſolliches nit glauben/ biß ich es ſehen wird.
Man ſagt es werde der Adler von den kräyẽ beleytet/ diſes hab ich etwan

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