Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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510ccccxliiijVon mancherlei wunderbaren orth ſie beſchehen/ vnd wie man mit vmbgange. dann etliche ding ſchadend
den
beümen gar faſt/ als {der} calchant.
Es zeigt Geßner an/ wie Franciſcus
Montanus
ein beinartzet/ wölcher die gebrochnen bein oder die auß {der} ſtatt
kom̃en
/ wider heilet einrichtet/ habe in einẽ baumgarten calchanten öl
gediſtilliert
/ vnd die beüm deß ſelbigen orths alle verderbt.
Etliche ander
aber
habend mit treffenlicher gefahrjnen ſelbs großen ſchadẽ gebracht.
dañ
wie
etlichen das queckſilber einkom̃en/ ſeind ſie lam̃ an allen vierẽ worden/
die
anderen ſeind durch das gifft in große gefahr jres lebens kom̃en/ etliche
ſeind
gar verdorben/ jren vylen hat an der vernunfft gemanglet.
dann weil
das
feüwr vnd der rauch den augen vnd dem hirn für ſich ſelbs ſchadet/
auch
der rauch der lungen/ habend die ding ſo gediſtilliert werdẽ/ auch ein
beſondere
eigenſchafft/ ſo dann darmit ghet.
darumb ſoll man die geſchirr
mitt
auffthůn/ vnnd allgemach biß ſie kalt worden/ wann du etwas ſched-
lichs
oder fauls darinnẽ gediſtillieret haſt.
Man ſoll auch fleyſſigcklich acht
haben
daß die geſchirr auß deß feüwrs krafft nit zerſpringen/ dañ es werden
über
diſes/ daß die feüchtigkeit verſchüttet/ auch die werckmeiſter geletzet.
Wie ich nach ein kind geweſen/ habeich Galeazien Rubeen geſehẽ/ der vyl
wunden
in dem angeſicht dehabt/ wölche er von einem geſchirr bekommen/
daß
von dem feüwr zerſprungen.
Deßhalben ſoll man fleyſſig acht nemmen/ daß die geſchirr vonn wol ge-
brenten
weyſſen gleſeren/ ſo kein knöpff oder wůſt haben/ ſonder allenthal-
ben
lautter/ gleich dick/ vnnd wol geprobieret ſeyend.
darzů ein leim der nit
verbrenne
/ oder wann das feüwr darumb gemachet/ nitt zerſpalte.
Es ſoll
auch
das feüwr von weichem holtz ſein/ oder von kolen.
es ligt nit allein dar
an
wie es ſein ſein ſolle/ ſonder es můß geleich vnnd ſtettig ſein/ dann allein
wann
es von anfang allgemach anghet/ oder letſt abghet.
man ſoll auch
wüſſen
was ein yedes ding erleiden mag/ vnd was geſtalt.
darzů ſoll man ye
das
beſt außer wölen/ vnnd rechter zeyt/ demnach yedem ding berei-
ten
was von nöten iſt.
wann man auch das geſchirr wol vermachet/ ſo es
nöten
/ dienet gar wol {der} ſach.
man ſoll auch die ding ſo eines großen feüwr
bedörffen
/ allgemach erwermen.
wañ ſie auch ſollen kalt werdẽ/ ſoll diſes all
3535[Handwritten note 35] gemach vnd an einem warmen orth beſchehen.
man ſoll auch die waſſer oder
öl
an kalten vnd trocknen orthen behalten.
Es iſt dz beſt wañ man eines ye-
den
end/ gebrauch vnd vollkom̃enheit erkeñet.
Es iſt die vernunfft ein mei
ſterin
aller ſachẽ.
Man bedarff deß heüw öl/ vnd hinderet diſes das waſſer/
darumb
zündet man es an/ vnnd löſchet es wider auß/ dẽnach brennet man
es
auff geringen kolen/ den rauch laſſet man durch ein bloſſe eyſene lammel
ghen
.
auß dẽ papeyr mag man es nit zůwegen bringen/ dañ es behielt nicht
vnd
kom̃et nicht metalliſch harfür.
man ſoll in allẽ dingen komlich handlẽ.
doch ſeind aller dingen vnderſcheid vorhin beſchriben. nun wöllen wir auch
bedencken
was wir wöllen außziehen/ vnd nit allein von wölchem.
Man gibt etwan diſes gar leichtlich für. wie dañ Geßner bezeüget/ er ha
be
öl von Muſcatnuſſen gemachet/ wie er diſe vorhin zerſtoſſen/ vnnd über
nacht
in wein gelegt.
darnach habe er diſes ein klein gewermet/ inn ein hül-
tzen
tröglin gethan/ vnd mit einer trotten außgetrucket.
Es ſeye auch kein
arbeit
wann man wölle den wein vonn dem öl thůn/ ſo ſchon geſtanden iſt.
man nimmet den achten theil von der nuſſen ſchwere. man mag auch wider
von
der ſelbigen matery öl machen/ doch wirt es nit ſo feißt vnnd nutzlich.

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