Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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409cccliijſachen/ Das acht bůch.
Damit wir aber ſolches anzeigẽ/ ſeye diſer theil
34[Figure 34]a k @ c d g f e b deß him̃els den mann ſehen mocht C D E/ wölcher
ſchnůrſchlecht der erden gleich vnd eben was/ vnd
der bühel ſo etwas höcher B K/ alſo daß das aug
im A ſtande.
der geſtalt wirt das C G kürtzer ſein/
in vergleichung gegen A C/ vnd das F D kürtzer
dann das D A.
alſo wirt das aug vermeinen/ das D ſeye im F/ vnnd das C
im G/ weil das C E nit dunckel iſt.
Es iſt auch der winckel vnnd eck C A E
kleiner/ dann der B C E.
weil ſich aber das B C vnnd B E weitter außſtre
cket/ ſeind ſie mehr von einanderen gelegen.
deßhalben wann das aug bey dẽ
A iſt/ wirt es vermeinen C E ſeye der him̃el.
wann auch der ſee oder fluß bey
dem A/ wirt er ſo vyl breiter ſein/ ſo vyl der punct A niderer ſthet.
wañ man
aber durch das grün laub ſehen mag/ wirt man meinen C E ſeye der him̃el/
weil er an das C H ſtoſſet.
Auß diſem iſt nun offenbar wie die ſiñ betrogen/
vnd man vermeinet die auffgerackten ding ſtand an der ebne.
11Gemeld be-
treügt die ſinn
Hargegen aber vermeinet man die ligende ding ſeyend auffrechtig/ von
wegen deß ſchatten.
vnd das ſo vyl mehr/ wann es durch ein ſchirm eingefaſ
ſet iſt.
Als wañ an dẽ orth ſo zů Leon bey S. Iohans kirchen ſthet ſehẽ mag.
dañ man vermeinet dz fenſter ſo an der maurẽ gemalet/ were ein rechtes fen
ſter.
Es ſeye zů einẽ exempel das gãtz B C D E an die
35[Figure 35]d b e c a f g mauren gehencket/ ſo werden die linien A B vnd A D
niderer ſein/ vnd mehr an der lincken hand/ dañ die li
nien A C vnd A E.
Wann wir nun das gantz gemalet/
alſo daß das aug im A ſtande/ wirt man vermeinẽ das
B C D E ſeye ein gantz vnd fteyffding/ dieweil es nit
nach der ebenen vnd ligenden rechnung geſtellet/ das iſt nach den linien B
D vnd C E.
Wañ man nun ein ebnen boden D E F G dar malet/ wirt man
meinen das D F ſeye vyl weitter/ weder E G/ dann es ghet durch den gan-
tzen ſchatten.
darumb wirt man achten das E G ſeye die auſſerſt obere lini-
en/ an dem gantz ſteyffen ding.
Solliche beid vrſachen ſeind in den büchern
von Subteyliteten auß gelegt.
dann die überigen ſeind offenbar. gleicher ir
thumb begibt ſich auch in farbẽ.
Man ſicht von Doura in Engelland den
Icium in Franckreich/ ſo xxx.
tauſet ſchrit von einanderẽ gelegen/ als weiß
wie der ſchnee.
Diſes beſchicht zů erſt von der erden natur/ ſo grauw vnnd
weiß iſt/ wie vor gemeldet.
darzů auß vylfaltigẽ liecht/ ſo zwiſchen dẽ zwey-
en weyten plätzen gelegen.
Zů letſt weil das meer him̃elblauw/ vnd der him-
mel auch faſt ſollicher farb/ wirt diſes ſo darzwiſchen ligt/ ſo veerr vnnd es
weyſſer/ in vergleichung gar weyß geachtet.
Hie möcht aber yemãd zweyf
22warumb ein
geſchmack al.
lein angenem.
flen/ warum̃ allein {der} ein geſchmack lieblich/ nãlich der ſüß iſt?
dañ es zeiget
diſes hochheit an/ daß die anderen alle vnangenẽ.
Es ſeind aber vyl geruch
lieblich/ auch vyl farb/ ſo ſich recht zůſamen ſchicken.
Weil aber allein {der} ge-
ſchmack von wegẽ {der} geſundtheit/ auch ein ſolche qualitet vnd eigenſchafft/
die man durch den tact entpfindet/ wirt allein diſes lieblich vnd dẽ thier an
genẽ/ dz getẽperiert iſt.
Vñ iſt aber allein ein ding getẽperiert. Weil aber die
andere ſiñ von deß wolluſtes wegen ſeind/ vnd {der} wolluſt in mancherley din
gen ſthet/ werden vyl entpfindtliche ding lieblich vñ angenẽ ſein.
Wie ghet
es aber zů/ daß der guſt vnnd dz geſicht durch vyl entpfindtliche vermiſche
te vnderſcheid ſich beluſtigen/ wie auch dz gehör/ vnd aber {der} geruch nit?
es

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