Cardano, Geronimo
,
Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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cccxlij
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0398
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398
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Von mancherlei wunderbaren
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auß diſen dingen allen ſam̃en kom̃et ſie har. </
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echoid-s11193
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">Doch machet ſie auch über diſe
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lb
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ding gedult in der marter/ vñ zükünfftige ding zůbedenckẽ/ wie auch Ari-
<
lb
/>
ſtoteles bezeügt. </
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echoid-s11194
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">es vermeinẽ aber diſe auch ſie ſehend die teüfel/ vñ werden
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lb
/>
von jnen betrogen/ ſonſt ſeind ſie geſund. </
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echoid-s11195
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">dañ weil diſe feüchte kalt vñ tro-
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lb
/>
cken/ nimbt er alle feülung hinweg. </
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echoid-s11196
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">ſie ſeind allein mit dem viertägigẽ feber
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lb
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behafftet/ vñ ſeind mager. </
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echoid-s11197
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">ein großes wunder iſt es/ wie gedultig ſie in der
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marter ſeind/ alſo dz es ſchier über die natur iſt. </
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echoid-s11198
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">wañ ſie auch zů diſem etwas
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dörfften vnderſthen/ weren es die manlichſten kriegßleüt. </
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echoid-s11199
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">Aber gleich wie
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/>
die eſel vyl mehr ſtreich vnnd marter leiden/ dann wann ſie mit den wölfen
<
lb
/>
ſtreiten/ alſo ſeind auch diſe gantz mannlich etwz ſchmach vnd vnbilligkeit
<
lb
/>
zůleidẽ/ aber an{der}s anzůgreiffen gantz forchtſam. </
s
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echoid-s11200
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">es ſeye dañ die Melancho
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ley oder ſchwartze gall in jrẽ brunſt. </
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echoid-s11201
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preserve
">Man ſoll ſich auch billich verwunderen
<
lb
/>
deren dingẽ ſo auß dem faſtẽ ſollicher geſtalt begegnẽ/ namlich böß träum/
<
lb
/>
aberglauben/ teüffel/ ver achtũg der marter/ begird des todts/ ſeind gern
<
lb
/>
allein/ rathen zůkünfftige ding/ haben ein halß ſtarrigen verſtand/ dẽnach
<
lb
/>
ein beſtendige natur wider alle ſchedliche ding/ als der ſchlangen biß/ gifft/
<
lb
/>
vnnd wachung. </
s
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echoid-s11202
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">dann ein ſtuck von der vnſinnigkeite rlößet den menſchen
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lb
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von aller thorheit. </
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echoid-s11203
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">darumb bereitend das faſten vnd tegliche betrachtung
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nateürlichen den menſchen zů verachtung des todts/ vnnd widerwertige
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lb
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ding zů gedulden.</
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echoid-s11204
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echoid-s11205
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">Weil auch die ſelbige von menſchlicher natur weit abgetretten/ wenden
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ſie etwan durch den geruch ihres leibs auch die wilden thier (ob ſie wol hun-
<
lb
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gerig ſeind) von jnen ab/ wann ſie denẽ fürgeworffen werdẽ. </
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echoid-s11206
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">doch beſchicht
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ſolliches nit in allen/ auch nit in vylen/ noch allwegen. </
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echoid-s11207
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">Wann ſolliche auch
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nit durch gewalt vmbkommen/ leben ſie den mehren theil inn ſollicher ge-
<
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ſtalt faſt lang/ vnd wie ſie achten/ gar glück ſelig. </
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echoid-s11208
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">Es überkommen auch et-
<
lb
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lich gůte anfeng in künſten/ auch fr@mbder ſprachen erkantnuß/ von jnen
<
lb
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ſelbs/ oder wañ ſie ein wenig fleiß anwendẽ. </
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echoid-s11209
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">was aber über diſes beſchicht/
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lb
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kommet von Gott. </
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echoid-s11210
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">auß diſen überkommen ſie ein hilff/ damit ſie nit allein
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auß der feüchte/ ſonder auch erfarung vyl ding vollbringen/ wie wir ſol-
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lb
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liches wöllend anzeigen/ wann wir von dem waarſagen reden werden. </
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echoid-s11211
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">dañ
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/>
die natur des menſchen richtet ſich nach dem leib/ geſatzen/ gewonheiten/
<
lb
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vnnd dem ſo von auſſen har darzů kommet. </
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echoid-s11212
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">Was aber von geſatzen vnnd
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lb
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gewonheiten entſtath/ hatt etwas gewalts hinder ihm/ vnnd wirt durch
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große bewegũg angerichtet/ bedarff auch deren. </
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echoid-s11213
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">Dañ menſchliche ſachen
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wachſend durch ein beſtendigen lauff vnd bewegung/ von jnen ſelbs aber
<
lb
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nemmend ſie ab durch frembde bewegung.</
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echoid-s11215
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">Deßhalben ſicht man daß die narren vnnd vnuerſtendigen höher/ dann
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die aller beſten gehalten werden/ dann das gemein volck richtet ſich nach
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der bewegung/ wie das holtz nach der ax. </
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echoid-s11216
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">dann es iſt vnuerſtanden/ vnnd
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weichet ein yedes vnuerſtendig dem gewalt. </
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echoid-s11217
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">Es iſt auch des gemeinẽ mans
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lb
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whon/ das gemein geſchrey. </
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echoid-s11218
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">die gewaltigen weichend auch dem geſchrey/ vñ
<
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ſeind nit vyl witziger dañ der gemein mañ/ doch werdẽ ſie in großen ſachen
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etwas glück ſeliger geachtet. </
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echoid-s11219
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">Darũb iſt in menſchlichen ſachen vyl mehr/ wel
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ches allein ein ſchein vnd geſtalt hatt/ auch treffenlich vyl merlin vnd fab-
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lb
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len/ vnd gar wenig götliches/ oder nichts. </
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">alſo vyl ſeind vnnützer worten/
<
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forcht/ hoffnung/ gedancken/ vnd thaten.</
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">Dochwirt diſe natur nit allein nach den lenderen/ darmit ſie zů der mite
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note
position
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left
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note-0398-01
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note-0398-01a
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">Menſchlicher
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ſachẽ vffgãg.</
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