Cardano, Geronimo
,
Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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(ccccxci)
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547
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ſachen/ Das zwölfft bůch.
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echoid-s15856
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">Man ſagt auch daß in dem land Obdora/ außerthalbẽ dem fluß Obien/
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lb
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note-0547-01
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note-0547-01a
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">Ewige trom
<
lb
/>
meten.</
note
>
inſtrumenten ſeyend/ wölche wie die pauſannẽ von jnẽ ſelbs blaſend. </
s
>
<
s
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echoid-s15857
"
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preserve
">Vnd
<
lb
/>
ob wol die gantz hiſtorien von dem fluß Obien/ vñ der guldenẽ ſaul erdich-
<
lb
/>
tet/ iſt doch der hãdel an jm ſelbs nit vnmüglich/ ſonder gantz leichtlich zů
<
lb
/>
wegen zůbringen/ wie dann auch in Niderlanden vnd Frãckreich durch die
<
lb
/>
reder/ ſo vorhin durch mich beſchribẽ/ die mülenẽ vm̃getriben werden. </
s
>
<
s
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echoid-s15858
"
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preserve
">alſo
<
lb
/>
mögen ſich auch die trom̃en ſelbs ſchlagẽ/ die pauſaunẽ blaſen/ vñ nit allein
<
lb
/>
mit vnlieblicher ſtim̃ thönẽ/ ſonder auch ein wũderbarẽ lieblichen ſchall ge
<
lb
/>
bend. </
s
>
<
s
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echoid-s15859
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">vnd diſes on vnderlaß/ als wañ die Inſtrumentẽ durch blaßbelg vff
<
lb
/>
geblaſen wurdẽ. </
s
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<
s
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echoid-s15860
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preserve
">Ich darff die weyß nit beſchreiben/ dieweil ſie leichtlich zů-
<
lb
/>
ſagen vñ zůuerſthen iſt/ vnd aber nit ſo bald zethůnd/ dañ an ſtatt der bel-
<
lb
/>
gen vnd fingeren/ thůnd {der} blaßbelgen vyle allein gnůg/ vñ ſeind die pfeif-
<
lb
/>
fen fein zů dem geſang gerichtet/ vnd hebend ſich eine nach der anderẽ vff.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
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echoid-s15861
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preserve
">In Franckreich möchte man diſe auch auff der ebne machen/ weil für vnd
<
lb
/>
für die wind daſelbſten ghond. </
s
>
<
s
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echoid-s15862
"
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preserve
">In Italien aber nit/ dann allein auff {der} ber
<
lb
/>
gen giblen/ vnd zwiſchen den felßen. </
s
>
<
s
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echoid-s15863
"
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preserve
">es bedörffen aber die pauſaunen oder
<
lb
/>
trum̃eten nit vyl kũſt/ weil der lufft ſo in den breittẽ rören zůſam̃en kom̃en/
<
lb
/>
můß durch die engen rören in die meſchenẽ hörner kom̃en. </
s
>
<
s
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echoid-s15864
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preserve
">es mag auch mitt
<
lb
/>
einem lieblichen/ aber gleichlautenden ſchall bereittet werden.</
s
>
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echoid-s15865
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p
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echoid-s15866
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">Weil ich diſes erzell/ ſo gedenck ich auch wz ich zů Brüchſel im Niderlãd
<
lb
/>
geſehen hab. </
s
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<
s
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echoid-s15867
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preserve
">Es ſthond vyl glocken in einem ring auff eim thurn/ wie dañ
<
lb
/>
gemeinlich beſchicht/ die an ihrem getöß ein proportz haben/ ſo mit der Mu
<
lb
/>
ſica ſtimmet. </
s
>
<
s
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="
echoid-s15868
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">die diſer kunſt erfaven/ tretten hinzů/ vñ rüren eine nach der
<
lb
/>
anderen an/ nach dem ſie ordenlich verzeichnet/ vnd ſchlagend alſo ein lied
<
lb
/>
lin/ ab wölchẽ man ſich zůmehr zůuerwunderen/ dann daß es lieblich zůhö
<
lb
/>
ren ſeye. </
s
>
<
s
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echoid-s15869
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">dann die glocken behalten jre ſtim̃en nit/ ſonder hörend geleich mit
<
lb
/>
dem ſtreich vff. </
s
>
<
s
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echoid-s15870
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">Diſes beſchicht auch zů Löuen vñ Antorff. </
s
>
<
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echoid-s15871
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">Solliches mag
<
lb
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man auch auff dem jrrdenen vnd anderem geſchirr machen. </
s
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s
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echoid-s15872
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">Wann du aber
<
lb
/>
ſagſt/ warzů ſeind diſe glockẽ nutz? </
s
>
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s
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echoid-s15873
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">Damit die gantz ſtatt die Muſica höre/
<
lb
/>
wölches dann nit ein kleiner nutz iſt.</
s
>
<
s
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echoid-s15874
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p
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echoid-s15875
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">Vnder die wunderbaren werck gehörend auch die ding/ ſo ſubteyl außge
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lb
/>
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">Auſsgeſtocb@
<
lb
/>
arbeit@</
note
>
ſtochen werden. </
s
>
<
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echoid-s15876
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">vnder welchen die ſtein am fürnembſten/ vnd ye herter ſie
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lb
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ſeind/ als ein Sardonix/ vnd Achat. </
s
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echoid-s15877
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">dann wañ ſie gar hert ſeind/ haben ſie
<
lb
/>
nit ſo vyl anſehen/ vnnd ſeind allein nach der größe ſeltzam/ wann ſie auch
<
lb
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außgeſtochen werden/ verlieren ſie jren glantz. </
s
>
<
s
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echoid-s15878
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">Auff diſe volget das gold/
<
lb
/>
demnach die weichere ſtein/ vnd faſt zůletſt das holtz. </
s
>
<
s
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echoid-s15879
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">dann das eyſen/ ertz/
<
lb
/>
vnnd ſilber hatt ein mitle arth zwiſchen dem holtz vnd weichen ſteinen. </
s
>
<
s
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echoid-s15880
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preserve
">Vn
<
lb
/>
der dem holtz iſt keins (ſo vyl mir zůwiſſen) kummlicher dann das buchß-
<
lb
/>
bäumin/ dann es iſt hert/ glatt/ vnnd ſteyff aneinander. </
s
>
<
s
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echoid-s15881
"
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preserve
">alſo daß ich ettli-
<
lb
/>
che gezierden an der orglen geſehen/ ſo gar ſubteyl außgeſtochen/ daß man
<
lb
/>
es nit wol ſehen mocht.</
s
>
<
s
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echoid-s15882
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p
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echoid-s15883
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preserve
">Es iſt wũderbar zůſagẽ/ dz von Boethio erzellet wirt. </
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>
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s
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echoid-s15884
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preserve
">dañ er ſpricht/ Als
<
lb
/>
künig Chennetus den Crutlintẽ des Fenellẽ ſun erſchlagen/ darzů auch den
<
lb
/>
künig Malcolmen Duffen/ des Fenellen ſchwager/ hatt diſer befolhen ein
<
lb
/>
kunſtliche ſaul vñ bildnuß zůbereitẽ/ welche in der hand ein guldenẽ apffel
<
lb
/>
hat/ mit vyl edlẽ ſteinẽ geziert. </
s
>
<
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echoid-s15885
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preserve
">wañ yemand den ſelbigen angerürt/ bracht
<
lb
/>
er ſich ſelber in den tod/ dañ er ward võ ſtũd an mit vyl pfeylẽ durch ſchoßẽ.
<
lb
/>
</
s
>
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echoid-s15886
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preserve
">Durch diſen betrug hat er den künig geladen/ welcher deren dingen </
s
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</
echo
>