540cccclxxxiiijVon mancherlei wunderbaren
ſchießen (damit wir nun dem Vitruuien nach volgen) ſeind ſchnellpfeiler
vnnd armbruſt die böltz ſchießenn/ die gewerff vnnd boler/ ſtein die eßel
aber ſchießend gleich wie die ſchlenckeren ab. wir welllend ietz nit von den
nammen diſputieren/ wir handlen von der that/ es mag diſes yemand ein
ochſen oder äber nennen. Es iſt gleüplicher wie Iulius Ceſar ſagt daß man
in Catapulten oder ſchnellpfeylen/ nit beltz ſonder ſtein geworffen habe.
Ammianus redt anderſt von dem handel. doch wellend wir ein gemeine re-
gel in dem vnnd anderem ſetzen.
vnnd armbruſt die böltz ſchießenn/ die gewerff vnnd boler/ ſtein die eßel
aber ſchießend gleich wie die ſchlenckeren ab. wir welllend ietz nit von den
nammen diſputieren/ wir handlen von der that/ es mag diſes yemand ein
ochſen oder äber nennen. Es iſt gleüplicher wie Iulius Ceſar ſagt daß man
in Catapulten oder ſchnellpfeylen/ nit beltz ſonder ſtein geworffen habe.
Ammianus redt anderſt von dem handel. doch wellend wir ein gemeine re-
gel in dem vnnd anderem ſetzen.
Aller Inſtrumenten gewalt ſthet in vier dingen.
in dem ſchnellen wider-
11Alles geſchos
gewalt ſtath
in vier dingẽ. keer/ in der lenge deß ſo widerkommet/ in der größe vnnd weytte deß orths
ſo zwiſchen dem ding ligt/ ſo bewegt/ vnd dahin es ghet/ vnnd in der gwüß
en proportz der ſtercke gegen dem laſt/ ſo geſchoßen würt. In den pfeylen/
als etwan vorgeſagt/ gebend jnen das gefider ein ſtercke vnnd damit ſie ge-
ſtrackt faren. So vyl die drey erſten ſtuck belanget/ zweifelt niemandt/ dañ
daß ſie von nötẽ ſeynd. das es aber alſo mit der proportz zůgange/ můß man
durch die ſinn beweiſen. dann wann du auff ein armbruſt ein ſtrohalm für
ein pfeil legſt/ mag es kein ſchutz geben/ vnd wirt nit weit getriben werden.
wann du aber ein ſchweren boltz oder pfeyl darauff legſt/ wirt er gemach vñ
nitt faſt weyt faren. darumb iſt ein mitel zů dem beſten/ wann beide außer-
ſte ding ein mangel haben. alſo ſag ich auch von der lenge vnnd kürtze. Es
hatt aber mit der ſubteyle ein andere gattung/ dann ob wol die ſtercke vnnd
ſteyffe beſthet/ gibt die ſubteyle auch ein ſchnelle darzů. dann der lufft hin-
dert ſie weniger. wann aber der trib etwas nach gelaßen/ fallet es ehe nider
ſich/ die weil der lufft ſolliches nit ſo wol ertragen mag. Aber deß bogen len
ge/ vnnd deß geſchoß breite/ hatt ein größeren tryb/ als wann einer mitt ei-
nem langen ſtecken geſchlagen/ thůt im der ſtreich wirſer/ dann mitt einem
kurtzen. dañ wie gemeldet faret er in einem größeren circkel dahar/ dieweil
er weyter von dem Centro vnnd mitel puncten ſthet. Was nun in dem grö
ſeren circkel bewegt wirt/ vollbringt ein größeren lauff in geleicher zeyt/
vnnd faret deßhalben ſchneller dahar. darumb wirt es auch mit einem grö
ſeren trib bewegt.
11Alles geſchos
gewalt ſtath
in vier dingẽ. keer/ in der lenge deß ſo widerkommet/ in der größe vnnd weytte deß orths
ſo zwiſchen dem ding ligt/ ſo bewegt/ vnd dahin es ghet/ vnnd in der gwüß
en proportz der ſtercke gegen dem laſt/ ſo geſchoßen würt. In den pfeylen/
als etwan vorgeſagt/ gebend jnen das gefider ein ſtercke vnnd damit ſie ge-
ſtrackt faren. So vyl die drey erſten ſtuck belanget/ zweifelt niemandt/ dañ
daß ſie von nötẽ ſeynd. das es aber alſo mit der proportz zůgange/ můß man
durch die ſinn beweiſen. dann wann du auff ein armbruſt ein ſtrohalm für
ein pfeil legſt/ mag es kein ſchutz geben/ vnd wirt nit weit getriben werden.
wann du aber ein ſchweren boltz oder pfeyl darauff legſt/ wirt er gemach vñ
nitt faſt weyt faren. darumb iſt ein mitel zů dem beſten/ wann beide außer-
ſte ding ein mangel haben. alſo ſag ich auch von der lenge vnnd kürtze. Es
hatt aber mit der ſubteyle ein andere gattung/ dann ob wol die ſtercke vnnd
ſteyffe beſthet/ gibt die ſubteyle auch ein ſchnelle darzů. dann der lufft hin-
dert ſie weniger. wann aber der trib etwas nach gelaßen/ fallet es ehe nider
ſich/ die weil der lufft ſolliches nit ſo wol ertragen mag. Aber deß bogen len
ge/ vnnd deß geſchoß breite/ hatt ein größeren tryb/ als wann einer mitt ei-
nem langen ſtecken geſchlagen/ thůt im der ſtreich wirſer/ dann mitt einem
kurtzen. dañ wie gemeldet faret er in einem größeren circkel dahar/ dieweil
er weyter von dem Centro vnnd mitel puncten ſthet. Was nun in dem grö
ſeren circkel bewegt wirt/ vollbringt ein größeren lauff in geleicher zeyt/
vnnd faret deßhalben ſchneller dahar. darumb wirt es auch mit einem grö
ſeren trib bewegt.
Damit nun etwas ſchneller bewegt werde/ můß es lenger vnnd ſteyffer
ſein. deßhalben auch eyſen/ darzů lauter/ dick/ vnd wol getemperiert/ da-
mit es faſt hert/ vnnd ſich doch biegen laße. Weil aber diſes/ ſo ſich biegen
laßtauch weich iſt/ vnd das hert ſich nit biegen laßt/ můß diſes von natur
alſo ſein/ dieweil die lufftlechlein eng/ vnd nachder einẽ geſtalt/ auß der be-
ſten jrrdiſchen vermiſchũg mit dem weßerigen. wie dann diſes auch in dem
weichen ſtachel iſt/ ſo auß kleinen vnd lauteren kernleinen gemachet.
ſein. deßhalben auch eyſen/ darzů lauter/ dick/ vnd wol getemperiert/ da-
mit es faſt hert/ vnnd ſich doch biegen laße. Weil aber diſes/ ſo ſich biegen
laßtauch weich iſt/ vnd das hert ſich nit biegen laßt/ můß diſes von natur
alſo ſein/ dieweil die lufftlechlein eng/ vnd nachder einẽ geſtalt/ auß der be-
ſten jrrdiſchen vermiſchũg mit dem weßerigen. wie dann diſes auch in dem
weichen ſtachel iſt/ ſo auß kleinen vnd lauteren kernleinen gemachet.
Damit er aber ſchnell wider an ſein ſtatt komme (dann diſes iſt zů dem
trib notwendig) můß er ein treffenliche ſtercke haben/ darzů faſt milt ſein.
trib notwendig) můß er ein treffenliche ſtercke haben/ darzů faſt milt ſein.
Damit er aber widerkeere/ můß er in dem gegentheil gezogen ſein/ vnd
alſo krefftig/ wie der gewalt ſein ſoll/ den wir darbey erforderen. darumb
můß man ſtarcke ſeyler haben/ darzů ein winden oder zug/ daran man diſe
wicklet/ vnnd ſtarck hebel/ mit welchen man ſie vmbtreibt.
alſo krefftig/ wie der gewalt ſein ſoll/ den wir darbey erforderen. darumb
můß man ſtarcke ſeyler haben/ darzů ein winden oder zug/ daran man diſe
wicklet/ vnnd ſtarck hebel/ mit welchen man ſie vmbtreibt.
Es habend aber die Eſel alſo große krefft/ wann ſie nit auff einem wei-
chen boden ſthond/ daß ſie alles ſo darunder ligt/ es ſeye ein ſchütten oder
ſeye ein mauren/ inn kurtzer zeit/ vonn wegen deß ſtarcken trib vnnd nit
des laſts/ zerſtören. dann es fahret diſer ſtein alſo gar ſtarck wann er ab-
chen boden ſthond/ daß ſie alles ſo darunder ligt/ es ſeye ein ſchütten oder
ſeye ein mauren/ inn kurtzer zeit/ vonn wegen deß ſtarcken trib vnnd nit
des laſts/ zerſtören. dann es fahret diſer ſtein alſo gar ſtarck wann er ab-