Cardano, Geronimo
,
Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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(ccccxxxix)
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o
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ccccxxxix
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0495
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495
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ſachen/ Das zehend bůch.
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es zů buluer machen) vñ es an boden ſitzet/ auch einer hertẽ ſubſtantz ſeind/
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lb
/>
wirt doch jr krafft nim̃er in wein kom̃en. </
s
>
<
s
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echoid-s14167
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preserve
">Ia als ich auch den zim̃et zů Som
<
lb
/>
mers zeiten lang in brentem wein behaltẽ/ hab ich doch nicht beſonders vñ
<
lb
/>
größers erlanget. </
s
>
<
s
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echoid-s14168
"
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">Wann du es aber nit laſſeſt zůboden ſitzen/ nim̃et es vyl
<
lb
/>
krafft an ſich/ dieweil die ſubteyl ſubſtãtz an dem öl oder einer anderẽ feüch
<
lb
/>
tigkeit hanget. </
s
>
<
s
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echoid-s14169
"
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">der geſtalt machet man auch das lieblich vnd ſüß tranck/ dz
<
lb
/>
wir Hippocras nennen. </
s
>
<
s
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echoid-s14170
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">nam̃lich auß weiſſem wein/ gůten zim̃et/ ein wenig
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lb
/>
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right
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note-0495-01
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note-0495-01a
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">Hippocras
<
lb
/>
tranck.</
note
>
jmber vnd zucker. </
s
>
<
s
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echoid-s14171
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">Die an{der} weiß iſt daoben angezeigt mit mandelkernẽ vnd
<
lb
/>
koſtlichẽ waſſer. </
s
>
<
s
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echoid-s14172
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">Der dritt weg iſt auß beidẽ vermiſchet. </
s
>
<
s
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echoid-s14173
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preserve
">nimb dz wolriech-
<
lb
/>
end ding/ vñ ſtoß es zů buluer/ dẽnach mach drey theil darauß/ vñ thůn in
<
lb
/>
den einẽ ſo vyl gůtẽ weiſſen wein/ daß es ein dicke wie {der} honig bekom̃e. </
s
>
<
s
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echoid-s14174
"
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="
preserve
">dem-
<
lb
/>
nach thůn diſen in ein gleſen geſchirr wol vermachet/ vnd ſchlag warme tü-
<
lb
/>
cher darũb/ als wañ ein brot geſeüret wirt/ vnnd laß alſo ſechs ſtund ſthen.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
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="
echoid-s14175
"
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="
preserve
">demnach truck es fleißig auß/ vñ zů erſt mit der hãd vnd dem tůch/ damitt
<
lb
/>
es von jm ſelbs herauß lauffe. </
s
>
<
s
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echoid-s14176
"
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">Darnach thůn über diſes ſo noch im tůch vor
<
lb
/>
banden/ widerumb anderen wein/ wie der erſt geweſen/ vñ behalt jn/ truck
<
lb
/>
jn haruach auß/ vnd was herauß lauffet thůn zů dem erſtẽ. </
s
>
<
s
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="
echoid-s14177
"
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">Thůn hernach
<
lb
/>
über die trůſen wider ſo vyl wein/ vnd gang mit vmb wie mitt dem erſten. </
s
>
<
s
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echoid-s14178
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preserve
">
<
lb
/>
vnd dem anderen/ im behalten/ außtruckẽ vnd allen dingen. </
s
>
<
s
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echoid-s14179
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">was dañ her-
<
lb
/>
für kom̃et/ thůn wider zů dem erſtẽ. </
s
>
<
s
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echoid-s14180
"
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">Demnach theil den wein wider in drey
<
lb
/>
theyl/ vnd leg in den einen theil/ den anderẽ theil des behaltenen buluers/
<
lb
/>
vnd behalt eben die weiß der zeit/ einzůlegen/ vnd harauß zůtruckẽ/ wie ich
<
lb
/>
dich am anfang gelernet hab. </
s
>
<
s
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echoid-s14181
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">Alſo thůn jm auch mitt dem dritten theil. </
s
>
<
s
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echoid-s14182
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="
preserve
">der
<
lb
/>
geſtalt wirſt du die gantz krafft von dem wolriechenden ding ziehen/ vnnd
<
lb
/>
wirt allein die ſubſtantz beleiben/ vnd hiemit nicht von dem wein o{der} feüch-
<
lb
/>
tigkeit verloren ſein. </
s
>
<
s
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="
echoid-s14183
"
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="
preserve
">Es iſt auch offenbar/ daß eben diſes darzů kom̃liches
<
lb
/>
mit dem öl beſchehẽ mag/ dañ mã mag dz öl auch in drey theil wie den wein
<
lb
/>
theilen/ wañ du allwegen den erſten theil vn{der} das erſt buluer thůſt/ den an-
<
lb
/>
deren vnder das ander/ den dritten vnder das dritt. </
s
>
<
s
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="
echoid-s14184
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="
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">Wann es aber ſtercker
<
lb
/>
wurde dann du begereſt/ magſt du es wol vermiſchen/ oder wann du gern
<
lb
/>
vyl habẽ wolteſt. </
s
>
<
s
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echoid-s14185
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">In gemein/ weil alles daß do wirt/ auß gewiſſer vrſach be-
<
lb
/>
ſchicht/ můß auch die diſtillierung jr gewüß end vnd nutzbarkeit habẽ. </
s
>
<
s
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="
echoid-s14186
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="
preserve
">Ich
<
lb
/>
nennen hie ein diſtillierung/ wann ein ding in ein ſubteylere ſubſtantz ver-
<
lb
/>
enderet wirt/ vnd aber ſein eigenſchafft beleibt.</
s
>
<
s
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<
p
>
<
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="
echoid-s14188
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">Alſo iſt des diſtillierungs end zům theil/ daß man kom̃lich mit handlen
<
lb
/>
<
note
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right
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="
note-0495-02
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="
note-0495-02a
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">Diſtillierung
<
lb
/>
nutzbarkeit.</
note
>
mag. </
s
>
<
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">welches dañ auff vier weg beſchicht. </
s
>
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">dann die ſubſtantz mag lenger be
<
lb
/>
leiben/ oder hatt ein krefftigere würckung/ oder iſt beßer/ o{der} iſt leichter zů-
<
lb
/>
gebrauchen. </
s
>
<
s
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="
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">Sie wirt auff zwen weg langwiriger. </
s
>
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="
echoid-s14192
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preserve
">züm theil weil diſes ſo ge-
<
lb
/>
diſtilliert wurde/ ſonſt bald verdurbe/ als der meertheil köl oder eßkraut.
<
lb
/>
</
s
>
<
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echoid-s14193
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preserve
">oder das diſes ſo gediſtilliert worden/ lang beleiben mag/ wiewol es auch
<
lb
/>
vordem vnnd es gediſtilliert/ nit bald verdirbt. </
s
>
<
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="
echoid-s14194
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">Daß aber die würckung
<
lb
/>
krefftiger/ beſchicht auff drey weg/ eintweders ſie werden ſtercker/ oder
<
lb
/>
ghond ehe hindurch/ oder mehr zů den innerlichen glideren/ wölches man
<
lb
/>
dann alles bey dem brennten wein findet/ wann man ihn mit dem wein ver
<
lb
/>
gleichet. </
s
>
<
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="
echoid-s14195
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">Sie werden auff zwen weg beſſer/ zům theil daß ſie reiner/ vnd
<
lb
/>
zům theil wañ alles voneinanderẽ abgeſundert/ ein yedes theil ſein eygene
<
lb
/>
krafft behaltet. </
s
>
<
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echoid-s14196
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">Der kommlich brauch kommet von der reinigkeit/ die-
<
lb
/>
weil vyl ding/ ſein wüſten geruch/ geſchmack oder geſtalt verleüret/ als
<
lb
/>
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p
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div
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text
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echo
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