Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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542cccclxxxviVon mancherlei wunderbaren diſem/ dieweil ſolliches beſchirm vnd rechtmeßigen vrſachen beſchriben
wirt
.
wann aber yemand diſes mißbraucht/ wirt er von Gott geſtrafft wer
den
.
Deßhalbẽ wirt nutzlicher ſein/ wann ich anzeigt/ wie man ſtarck mau-
ren
machen ſoll/ von wölchen etwas vorhin geſagt.
Man machet ſie auß kreidechtiger erden ſo rot oder weyß iſt. diſe ſeübert
man
wol von dem ſand/ wůſt/ ſteinleinẽ/ vnd kaat.
darnach trucknet man
ſie
fünff jar lang/ nit bey dem feüwr/ ſonder an der Sonnen.
In dem frü-
ling
oder Herbſt ſoll man ſie bereiten/ damit ſie nit in dem heiſſen Som̃er/
wann
das leder dürr worden/ ſich zůſammen ziehe vnd breche.
Wann zwey
jar
herumb ſeind/ fahend ſie an nutzlich ſein/ aber in fünff jaren gantz voll-
kom̃en
.
Ehe man ſie bereitet/ ſoll man ſie wol rüren vnd ſtrauw darein mi-
ſchen
.
der kalch ſol von geſunden ſteinen ſein/ vnnd das ſand wie der ſtaub
Puteolen/ oder ſo vonn kolen iſt/ rauch/ leicht/ vnnd durch des feüwrs
krafft
gebrennt.
Mit diſen materien/ vorab wann die ziegel auß bintzſteini
gem
leym gemachet/ werden ewige mauren.
dann der kalch gezeüg hatt
ein
kleinen vnderſcheid vonn den zieglen/ wann auch diſe beyd des feüwrs
krafft
entpfinden/ vnd ſubteyl worden/ wirt es zůletſt als hert wie ein Ada
mant
.
Es iſt auch gůt daß die gebäüw beſchehen wañ tag vnd nacht faſt ge-
leich
ſein/ darzů nit vyl kalch/ gůt quaderſtein/ vnd das die maurẽ ſchnůr
ſchlecht
auffgefürt werden.
Wir wöllen auch jetz den ringeren erfindungen kommẽ. Man machet
11Vmlauffende
brotſpis
:
vnder dem Camin ein inſtrumẽt/ durch wölches der brotſpiß von jm ſelbs
vmblauffet
.
daſſelbig ob es wol gemein/ geth alſo . (dann man mag in al
leu
dingen etwas großes harzů thůn/ dann man kan jetz auch mauren ma-
chen
/ aber von gebrenten/ vnd nit auß getrockneten zieglen/ auch von ſand
das
nit in dem feüwr gedörret vnnd ſubteyl worden.
darumb ſeind ſie weder
für
den winter/ regẽ noch wind gůt/ darzů nit wirhafft) Man ſtoßet ein ey
ſen
beyden ſeiten des kemins in die mauren.
in dem ſelbige iſt ein loch/ in
79[Figure 79] welches des vm̃lauffendẽ blechs ſpitz geth.
dz blech iſt düñ/
vnnd
hatt niderſt ein zinckecht eyſen/ welches anderer
ſpitz
ein wenig ſtumpff in dz ober loch mit einẽ nagel geheff
tet
wirt/ in welchem er auch vm̃ laufft.
In dem ſelbigen na
gel
bey dem oberen loch/ iſt beſeytz noch ein ander loch/ in
welches
man des anderẽ eyſenen ſteckẽ ſpitz ſtoßet.
bey dem
ſpitz
ſo im nagel ſteth/ iſt ein eyſen rad/ dz mit zincken vmb
faret
/ alſo dz die zincken in dz eyſen kom̃en/ darzů auch der
vmblauffend
ſpitz/ wie auch an dem anderẽ theil/ ſo in den
ring
geſchloſſen.
bey der mitte iſt ein hültzen rad ſo mit vyl
circklen
außgehület iſt/ vmb welche hüle ein eyßene ketten
ligt
/ die widerumb den eyßenen circkel vmbgibt/ vnd dar
vmb den ſpiß geth.
alſo daß vyl ketten ſeind/ wie vyl ge
ringlet
hülenẽ ſeind/ inn dem hültzenen vmblauff/ vnd auch ſo vyl/ in wel
che
der brotſpiß gelegt wirt.
Alſo beſchicht/ daß der rauch dz windblech/ wel
ches
mit flüglen vngeleich/ ſich neiget vnd vmblaufft/ durch welches das
rad
vm̃getriben/ ſo von der vngeleicheit die kettẽ mit jren zeücht/ vnd den
brotſpiß
treibt.
Es laufft aber dz windblech alſo ring barum̃ wañ es in einẽ
gewicht
ſchnůrſchlecht hanget/ dz es auch on feüwr/ wañ kein brotſpiß
daran
iſt/ dz rad ſo an jm iſt/ vm̃treibt/ diſes durch gewüße vrſachẽ.

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