Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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598dxlijVon mancherlei wunderbaren wol auß ſtrecken/ vnnd an das leder oder leinwadt binden/ in wölchen das
edel
geſchirr ſtecket.
Auß diſen kleinen dingen hab ich treffenlichen großen nutz/ alſo daß ich
11O@trůſẽ nutz vyl ſorgſam geachtet wurde/ wann ich ſie all erzellenn ſolte.
ich mag aber
diſe
auch nit vnderlaſſen.
Wer kan deß vylfaltigen nutz am firnuß oder öl-
trůßen
geſchweygen?
dann es ſagend Varro vnnd Cato/ wöllichen man on
zweyfel
glauben ſoll/ dieweil ſie auch ding ſo der warheit gemäß/ anzeigen/
wann
die öltrůßen auff das halb eingeſotten/ vnnd harnach der boden/ die
eck
/ vnnd der fůß an dem trog mitt geſalbet/ vnnd es harnach wol ertrück-
ne
/ ſo ſchmeckend die kleider wol darinnen/ vnnd thůnd ihnen die ſchaben
nicht
leid.
dann die ſchaben/ würm/ vnnd ameyßen ſeind der öltrůßen al
ſo
feind/ daß ſie allein vonn dem geruch ſterbend.
es kommend auch keine
ſchärmeüß
/ da die öltrůßen verſchüttet/ vnnd wachßend keine kreüter/ da
man
ſie angeſtrichen hat.
darumb iſt gar gůtt wann man die ſcheüren vnd
boden
mitt beſtreicht.
es werdend auch die höltzer ſo mitt beſtrichen/ glan-
tzender
.
vnd wirt das eyſen vnd ertz/ wann du die vorhin wol abtrückneſt/
vnnd
harnach beſtreichſt/ nitt roſtig.
wann du auch diſe rauw an die dürre
höltzer
ſtreicheſt/ ſo brennen ſie wie die liechtſpän.
Es ſeind aber diſer dingenn (wie geſagt) vnzalbar vyl. man machet die
bein
treffenlich weyß wann man ſie in waſſer vnnd kalch ſeüdet/ vnnd für
vnnd
für verſchaumet.
das perment wirt als durchſichtig wie ein glaß/
doch
nitt zerbrüchlich/ wann man auff einem glatten warmen eyſen allge-
mach
dañen oder füechten hartz daruff ſtreichet.
diſes iſt faſt kom̃lich die A-
ſtronomiſchen
inſtrument darauß machen.
ſonſt machet man diſes auch
mitt
dem weyſſen vonn dem ey/ Arabiſch hartz/ vnnd verſchaumbten ho-
nig
.
Die maler klopffend das weyß inn dem ey mitt feygen ſtylenn die klein
zerſchnitten
/ daß es inn einer ſtund gleich wie waſſer wirt/ vnnd daß nach
mehr
/ es überkommet daß leymes krafft/ alſo daß man es inn die farbenn
ſchüttet
/ vnnd vonn ſtundan für Arabiſch hartz brauchen mag.
Ich hab auch erfaren/ wañ man Breſilien klein zerſchneidet/ vnnd inn
weinſtein
öl leget/ daß es geleich rote dinten wirt/ mitt wöllicher man ſchrei
ben
mag/ darzů ein feinen ſchein hatt.
diſes beſchicht darumb/ weyl das öl
ſcharpff
vnnd ſubteyl/ darzů ein mittel ſubſtantz (alſo reden) zwiſchen
dem
öl vnnd br enten wein.
Ein ſubteyle ſeyffe ferbet auch die negel an den fingeren/ alſo daß ſie vyl
tag
ein rote farb behaltend.
Es hatt ein betrug etwan ein nutzbarkeit hin-
der
ihm/ alſo betriegen etlich ſcherer das gemein volck/ wañ ſie die geſchwer
mitt
rotem wein weſchend/ damitt diſe rot ſcheinend/ wann auch der todt
nach
vorhanden/ dann alſo beredend ſie die ſchlechten leüth bald/ wann ſie
ehe
berüffet worden/ hette dem krancken mögen geholffen werden.
Wann
etwan
ein krancker on gefahr wider geſund wordenn/ weil das geſchwer nitt
faſt
ſchedlich geweſen/ überkommend ſie ein großen rům auß diſem betrug.
dann die röte vnnd der glantz ſthond nitt tieff inn der wunden/ vnnd kom-
mend
nitt auß krafft der natur/ ſonder auß deß weins ſcherpffe obereſt.

es
dienet auch diſes nicht inn deß haupt wunden/ ſonder allein inn den flei-
ſchigen
vnnd wüſten.
Der neßlen ſaamen/ feigen ſchößlin/ melonen ſtücklin/ oder wann man
offt
kalt waſſer eingeüßet/ dieweil das fleiſch ſeüdet/ vorab wann du

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