Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
page |< < (dccccvi) of 997 > >|
962dccccviAußzug von allen gemachet. Es mag auch der moſt behalten werdenn/ wann man weiſſen
ſenff darzů thůt.
Wann die wein trüeb werden/ ehe dann ſie gar verderben/ ſo thůn jm al-
11Trüebe wein
zů leüteren.
ſo.
So der wein rot iſt/ nimb zwey oder mehr eyer dotter/ wann er aber weiß
iſt/ ſo nimb dz klar allein/ darzů nimb auch bach ſtein gebülfferet den drit-
ten theil/ gůt rein ſaltz zwen theil/ laß es alſo drey tag mit einander vermi-
ſchet bleiben/ rür es alle tag fünff oder ſechs mal/ man můß aber zůuor den
wein inn ein ander ſauber faß laſſen/ das wirt ihm wider helffen/ wo er an-
dereſt noch wider zů bringen iſt.
Es wirt beſſer wañ man ſo vyl honigs/ als
ſaltz darzů thůt.
dann diſe drey ding/ honig/ eyer vnnd ſaltz/ reinigen alle
ſafft/ der ſtein aber hilffet jm niderſich ziehen.
Wann du zweyerley ſchoß zweyeſt oder einſetzeſt die in der mitten vonn
22Frücht zů
zweygen.
einander geſchnitten ſeyen/ alſo daß das marck beleibe/ vnd ſie dann zůſam
men fügeſt/ ſo wirſt du auß einem baum/ vnd auß einem aſt/ zweyerley far
ben frücht haben.
das geſchicht aller meiſt inn den treüblen/ alſo das rot/
weiß/ vnd grün an einem ſtammen wachſen.
Es werden auch die frücht der beümen/ nit allein von dem einſetzen ver-
enderet/ ſonder wann der ſtammen abgeſchnitten/ vnnd darauff andere
zweyg geſetzet werden/ wirt der baum vyl andere frucht dann vor bringen.
dann vonn demm pflantzen vnnd zweygen wirt ein jeder baum zam vnnd
weich gemachet.
Warumb habend aber die roſen dörn? Darumb daß ſie wol vnnd ſtarck
ſchmecken ſollend/ vnnd darbey nit hitzig/ aber lieblich ſein.
Die kalten ge-
rüch erquickend auch daß gemüt vnnd leblichen geiſter baß/ dann das hirn
wirt durch vyl hitz/ von wegen ſeiner beweglich heit überladen.
Darumb
hat die roſen ein jrrdiſche ſubſtantz ſo hitzig vnnd dünn iſt/ ſonſt were ſie nit
wolgeſchmackt.
Damit aber die matery vnd geruch niergent zerſtröuwt vñ
außhin keme/ hat ſie ein dicke dornechtige rinden überkommen.
Wie ghet es aber zů/ daß etliche beüm/ die allezeytt grüen ſeind/ durch
das gantz jar blüend/ als die nägelin/ daßgleichen findet man an den frucht
baren die frucht?
Den blůſt mag man haben wann die beüm in einem war-
men orth verwachſend/ alſo daß ſie fein grůnend/ vnnd zů herpſt zeytten
ſehend als wann ſie erſt wüchſend.
Dann ein jedes erdgewechs blüet in ſei-
nem grůnenden alter/ ob es geleich den winter antrifft.
Die rüeben wachſend inn Italia mechtig groß/ alſo daß etlich auff die
33Groſs rübeu. hundert pfund gewegen.
Sie haben aber der feißten feüchtigkeit vyl/ dann
auß ihrem ſaamen/ wie anderſtwo geſagt/ zeücht man vyl öl/ vnnd fürnem
lich auß den langen rüeben.
Die feüchteren frücht/ als da ſeind die granatöpffel/ byren/ treübel/ mö
gend ſich halten wann ſie an einer ſchönen vnnd luſtigen zeyt abgeſchnitten
werdend/ vnnd die faulen beer hinweg gerupffet/ ſo es treübel ſeind.
Den
ſtil aber ſoll man inn heiſſem bäch oder wein dörren/ darnoch zwen tag an
die Sonnen gehencket/ vnnd alſo inn die ſpreüwer oder ſtrauwe geleget/
daß keiner den anderen anrüere.
dann dieweil alle feülung vonn der weſ-
ſerigen feüchtigkeit kommet/ vnnd diſe alſo verzeeret wirt/ ſo könnend ſie
nitt faulen.
Sie wirt aber aller meiſt inn dem ſtil verzeeret/ durch wölchen
ſie auch hinein kommet.
Wölche frücht mã alſo gãtz einmacht/ die nim̃et mã ab ehe ſie gar zeytigẽ/

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index