Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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814dcclviijVon mancherlei wunderbaren vnd feürige krafft an jm hatt. dann was zůſammen lauffen machet/ hatt
diſe natur.
was auch diſer arth/ treibt mit einer zeche zůſammen/ als gar-
ten ſaffran/ milchrenne/ feygenmilch/ vnnd wolffs milch.
deßhalben iſt es
ſcharpff vnd zech ſo auff die zungen beißt.
weil diſes aber gar ſubteyl/ hatt
es ein ſtarcken geruch/ welcher doch nit beſchwerlich iſt.
wañ nun auß alter
der ſubteyler theyl vergangen/ wirt das irrdiſch noch dicker/ vnd deßhalbẽ
wenig krafft mehr darbey.
Man verfelſcher das Gold auff zwen weg. eintweders mitt möſch/ oder
11Gold. allein durch das vergülden/ welches betruglicher iſt.
man erkeñet diſes an
dem gewicht/ thon/ farb/ vnnd feüwr.
dañ es wirt nit durch das feüwr ver
zeert/ vnnd iſt vyl ſchöner vnd ſchwerer dann das möſch.
Vnnd ob wol das
möſch ein ſchönen glantz/ iſt es doch nitt beſtendig als das gold.
wann man
auch das möſch oder kupffer vergüldet/ vnd dann auff ſtreicht/ verleürt es
ſein farb/ es macht auch das möſch ſchwartz wann man es auffſtreicht/ vnd
iſt vyl raucher dann das gold.
es laßt ſich auch nit biegen wie das gold/ vnd
entferbt ſich nit/ ob man es wollang tregt.
es enderen ſich auch die gulden
vnd cronen von anderen falſchen müntzen am gethön.
dann das gold hatt
nie ſo ein hälen thon/ als das ertz/ möſch/ oder ſilber.
Deß ſilbers farb iſt weyß vnnd rein. vnder den zenen kirret es nit/ bricht
22@ilber. nit bald/ es iſt auch außwendig oder zů oberſt nit feißt/ vnd hatt ein hällen
clang/ wann es dünn vñ nit geſpalten iſt.
das weyß bley iſt gälechtig/ vnd
kirret vn{der} den zenẽ/ bricht bald/ iſt am gewicht ſchwerer/ an der farb ſchw@
cher vnd dünckler/ an der ſubſtantz weicher/ vnd bricht doch vyl ehe/ weil es
nit alſo zäch iſt.
Was auß dem weyßen ertz gemachet/ iſt herter/ vnd an der
farb rotlechtig.
oben auff iſt es etwz feyßtes/ gleich wie die alten ſilbere pfen
nig/ dann ſie ſeind milter/ weder die auß ſilber bereitet.
der clang iſt nitt ſo
häl als am ſilber/ vnnd vyl minder was auß bley gemachet/ es ſeye weiß o-
der ſchwartz.
es brechend auch die ding ehe/ ſo auß weyſſem ertz ſeind.
Wann du auch das ſilber gebrochen/ magſtu die kernlin kaum ſehen/ a-
ber in dem gefelſchten ertz gantz wol/ wie in dem ſtahel.
Es widerſthet auch
das ſilber dem feüwr/ vnd nicht auß den vorgemelten/ ſonder es verſchwei-
net alles.
doch widerſthet es nitt ſo ſehr/ daß gar nicht daruon kom̃e/ wie an
anderen orthen auch von dem gold geſagt.
wann auch ſich das ſilber entfer
bet/ beſchicht es doch nit ſo offenbarlich/ als mit dem ertz oder bley.
Inn
dem gelt ſoll man allwegen die figuren vnd bůchſtaben beſichtigen/ welche
gemeinlich von den rechten vnderſcheiden/ etwan nur ein wenig.
es nim̃et
auch die dicke matery den ſtempffel nit alſo eigentlich an/ wie das ſilber.
es
zeigend auch die ſpelt/ ſo etwan mit einem ſcharpffen ſtahel gemachet/ inn
den falſchen müntzen ein ander farb an/ deßhalbẽ ſoll man fleiſſig darauff
acht haben/ welches ich dann auch von der vergüldten müntz will gemel
det haben.
Es habend auch gemeinlich die falſche müntz/ ſie ſeyend vergülder oder
verſilbert/ ein gemiſchete farb/ vnd zeygend am gewicht/ ſubſtantz/ vnnd
faſt allen anderen dingen den betrug an.
Ich weyß wol daß ich von dem Pazar an einem anderen orth geſchriben.
33Pazar. es iſt ein eſchfarber ſtein/ doch etwas eyſenfarb darbey/ mit einem glantz/
daß man es für ein edel geſtein haltet/ einer bonen lang vnnd hoch.
die brei
te iſt der dicke geleich.
alſo daß er faſt ein geſtalt wie die frucht Riccini iſt/

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