Cardano, Geronimo
,
Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
Text
Text Image
Image
XML
Thumbnail overview
Document information
None
Concordance
Notes
Handwritten
Figures
Content
Thumbnails
page
|<
<
(dcclxx)
of 997
>
>|
<
echo
version
="
1.0RC
">
<
text
xml:lang
="
de
"
type
="
free
">
<
div
xml:id
="
echoid-div1097
"
type
="
section
"
level
="
1
"
n
="
110
">
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24520
"
xml:space
="
preserve
">
<
pb
o
="
dcclxx
"
file
="
0826
"
n
="
826
"
rhead
="
Von mancherlei wunderbaren
"/>
wañ man es zů lang im feüwr haltet. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24521
"
xml:space
="
preserve
">die natur aber behaltet jr farb/ ſo von
<
lb
/>
dem dampff entſtanden. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24522
"
xml:space
="
preserve
">doch mag diſe auch für ſich ſelbs kümerlich etwas
<
lb
/>
hertes vnd wolgeferbt machen.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24523
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24524
"
xml:space
="
preserve
">Darumb iſt ein adamant vnder den edlen geſteinen am hertteſten. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24525
"
xml:space
="
preserve
">dann
<
lb
/>
<
note
position
="
left
"
xlink:label
="
note-0826-01
"
xlink:href
="
note-0826-01a
"
xml:space
="
preserve
">Adamant ein
<
lb
/>
hert edelge-
<
lb
/>
ſtein.</
note
>
in der letſten vnd vnuollkommeneſten kochung faret die farb hinweg/ vnd
<
lb
/>
wirt die erden verzeeret/ es mag auch die exhalation oder dampff nit on ein
<
lb
/>
ſubſtantz oder gar kümerlich beleiben. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24526
"
xml:space
="
preserve
">deßhalben ſoll das edelgeſtein ſo am
<
lb
/>
hertteſten iſt/ auch nothalben am aller weißeſten ſein. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24527
"
xml:space
="
preserve
">Was aber am weiche
<
lb
/>
ſten/ můß auch weiß ſein als ein cryſtall. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24528
"
xml:space
="
preserve
">dann weil diſer faſt lauter/ wach-
<
lb
/>
ſet er zůſammen. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24529
"
xml:space
="
preserve
">darumb wachſet der cryſtall in kalten landen/ vnnd auff
<
lb
/>
der erden/ ob wol kein ander edelgeſtein alſo möchte vollendet werden.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24530
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24531
"
xml:space
="
preserve
">Es ſeind aber andere arthen wölliche auch weich vnd gefeilet mögen wer
<
lb
/>
den/ als die carbunckel/ amethiſten/ ſmaragden/ vnd wölche Regenbogen
<
lb
/>
genennet werden. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24532
"
xml:space
="
preserve
">Wann auch einer erhettet/ wachſet er nit oben auff der er
<
lb
/>
den/ ſonder tieff darinnen zůſammẽ. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24533
"
xml:space
="
preserve
">deßhalben mag kein edelgeſtein durch
<
lb
/>
das feüwr gemachet werden/ dann weil diſe müſſend hert ſein/ müſſend ſie
<
lb
/>
auch ſubteil vnd klein werden/ vnnd deßhalben zerghen/ vnd in langwiren
<
lb
/>
den vnnd heiſſen feüwren ligen/ damit die farb hinweg gange. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24534
"
xml:space
="
preserve
">Deßhalben
<
lb
/>
mag kein wolgeferbt edelgeſtein alſo zůbereittet werden. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24535
"
xml:space
="
preserve
">Es mag auch der
<
lb
/>
adamant nit alſo ſein/ weil deſſen ſubſtantz überauß ſubteil. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24536
"
xml:space
="
preserve
">darumb wann
<
lb
/>
ein cryſtall nit der geſtalt gemachet wirt/ iſt es in anderen vnmüglich. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24537
"
xml:space
="
preserve
">doch
<
lb
/>
wurde man diſes auch für ſchlecht vnd gantz nicht werdt halten.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24538
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24539
"
xml:space
="
preserve
">Alſo geſichſt du daß man eines jeden ſubteilẽ dinge rechnung vnd vrſach
<
lb
/>
von dem end/ vnnd denen dingen ſo zů dem end notwendig/ kunſtlich zie-
<
lb
/>
hen mag. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24540
"
xml:space
="
preserve
">darumb erkenneſt du wie vyl daran gelegen zů wiſſen/ es ſeye oder
<
lb
/>
nit. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24541
"
xml:space
="
preserve
">dañ wann diſes were/ wurde es wol hundert tauſent kronen werdt ſein.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24542
"
xml:space
="
preserve
">weil man aber weißt/ daß diſes nit müglich/ nutzet es auch etlich tauſent.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24543
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24544
"
xml:space
="
preserve
">Ich will aber nun etwas von dem gemeinen end ſagen/ wölliches nit faſt
<
lb
/>
<
note
position
="
left
"
xlink:label
="
note-0826-02
"
xlink:href
="
note-0826-02a
"
xml:space
="
preserve
">Gemein end.</
note
>
nutzlich/ aber vmb ſo vyl ſchöner iſt. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24545
"
xml:space
="
preserve
">dann in diſem hab ich auch dem gemei
<
lb
/>
nen nutz vnnd allen menſchen wellen beholffen ſein/ vnd hiemit Göttliche
<
lb
/>
ſachen vnderlaſſen/ dieweil deren erkanntnuß wol nützlich/ aber nit zů wer
<
lb
/>
cken/ inſtrumenten/ oder gewün dienſtlich iſt. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24546
"
xml:space
="
preserve
">Vnd ob wol diſes die waar-
<
lb
/>
heit/ begertich doch von hertzen dz ich mencklich bereden möchte/ wie nicht
<
lb
/>
heiliger dann diſe contemplation vnd betrachtung/ daß auch nicht komli-
<
lb
/>
chers den menſchen ſeye. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24547
"
xml:space
="
preserve
">Man můß aber diſe rechnung ſo von dem end ent-
<
lb
/>
ſprungen der geſtalt außfüren. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24548
"
xml:space
="
preserve
">Was gemachet wirt/ daß beſchicht eintwe-
<
lb
/>
ders auß beſonderer krafft der gantzẽ welt/ oder auß gemeiner natur/ ſo in
<
lb
/>
Elementen geſpüret/ oder auß eigener. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24549
"
xml:space
="
preserve
">von dem erſten ſagt das erſt bůch.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24550
"
xml:space
="
preserve
">Die aber auß eigener krafft entſthond ſeind nateürlich oder künſtlich/ oder
<
lb
/>
durch ein beſondere heimliche krafft entſtanden.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24551
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24552
"
xml:space
="
preserve
">Deßhalben ſeind nateürliche/ wölliche auß krafft vnnd einfluß der him̃-
<
lb
/>
len vnnd deß geſtirns/ oder der vermiſchungen/ oder der metallen/ oder {der}
<
lb
/>
geſteinen/ oder der gewechſen/ oder der thierẽ/ oder der menſchẽ/ oder Kü-
<
lb
/>
nigen/ oder etwan eines gemeinen nutz kommen/ vnd werden alſo acht bü-
<
lb
/>
cher darauß. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24553
"
xml:space
="
preserve
">Die kunſtliche gehörend zů einer einfachenn bewegung/ oder
<
lb
/>
es iſt ein werme darbey. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24554
"
xml:space
="
preserve
">o{der} ſie ſeind gemeiner/ o{der} ſubteiler/ o{der} gar ſchlecht.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24555
"
xml:space
="
preserve
">vnd werden fünff bücher. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s24556
"
xml:space
="
preserve
">Es mögend aber wol der letſten ſechs/ vnnd der
<
lb
/>
erſten allein ſieben ſein/ dieweil das letſt auß mancherley vrſachen zů den er
<
lb
/>
</
s
>
</
p
>
</
div
>
</
text
>
</
echo
>