Cardano, Geronimo
,
Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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(dclxxiij)
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729
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ſachen/ Das fünffzehend bůch.
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vrſach vnd vrſprung alles böſes/ iſt betruglich. </
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">Dann es mag kein zweyffel
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ſein/ dann daß die lugen vnd boßheit müſſe bey einander ſein/ alſo auch die
<
lb
/>
waarheit vnnd das gůt. </
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">wie dann auch diſe gelernet/ ſo von dem Ente vnd
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lb
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weſenlichen ding geredt haben.</
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">Das dritt iſt/ daß man nit in ringfertigen vrſachen diſe brauche/ auch nit
<
lb
/>
wideräffere/ dann wann ſie gar verduncklet ſeind. </
s
>
<
s
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">dann das ein ſthet dẽ zů/
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/>
der zů vyl ſorgfeltig iſt/ vnd die göttliche maieſtet zů ſchlechten dingen miß
<
lb
/>
brauchet. </
s
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">das ander aber iſt deſſen ſo gůt begeret/ vnnd nit die waarheit an
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lb
/>
jm ſelbs. </
s
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<
s
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echoid-s21369
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">Man ſoll die waarheit anzeigen/ aber diſen ſo ſolliche fleyſſig bege
<
lb
/>
ren/ oder ein gantz notwendige ſach habend/ darzů einer reinen vnnd nitt
<
lb
/>
gottloſen ſeel ſeind.</
s
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s
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"/>
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">Die ander weiß ghet mit treümen zů (wie gemeldet iſt) wann das gemüt
<
lb
/>
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">Treüm aus zů
<
lb
/>
legen.</
note
>
zů Gott erhaben vnnd gar nit vnrein iſt. </
s
>
<
s
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echoid-s21372
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preserve
">es hatt mich aber für gůt angeſe-
<
lb
/>
hen daß ich zů nacht ein bůch vnder das küſſe legte/ wölliches zů diſem han
<
lb
/>
del gantz komlich were. </
s
>
<
s
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echoid-s21373
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">Alſo hab ich mir der Vätter leben auß erwelet/ wöl-
<
lb
/>
liches in diſem handel gantz komlich/ darzů nutzlich geweſen iſt/ wiewol vyl
<
lb
/>
fablen darinnen begriffen. </
s
>
<
s
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echoid-s21374
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preserve
">Es iſt aber gewüß/ daß die ſelbige heilige men-
<
lb
/>
ner durch ihr abſtinentz oder abbruch/ darzů durch ihr reinigkeit vnnd vn
<
lb
/>
ſchuld von dem vyl verdienet/ ſo ein bruñ der verzeichung/ weyßheit/ gůt-
<
lb
/>
that/ vnnd freygebigkeit iſt. </
s
>
<
s
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">Deßhalben beſtetigen diſe das gemüt etwas ſi
<
lb
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cherer zů begeren/ vnnd ſteyffer zů hoffen. </
s
>
<
s
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echoid-s21376
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">dann die erdichtete ding ſo in dẽ
<
lb
/>
ſelbigen bůch begriffen/ brechend jren tugenden vnd gaaben nicht ab/ ſon-
<
lb
/>
der ſollend in die irthumb deſſen ſo die Hiſtorien beſchriben/ gerechnet wer-
<
lb
/>
den. </
s
>
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">dann es ſoll niemand zweyfflen daß die ſelbige heiligen leüth vyl waar
<
lb
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hafftige ding geſehen. </
s
>
<
s
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echoid-s21378
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">darzů ein ſolliches leben gefüret/ ob es wol nit ſo gar
<
lb
/>
wunderbar/ wie man daruon geſchriben/ iſt es doch rauch/ hoch/ vnnd ſel-
<
lb
/>
tzam geweſen. </
s
>
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">Wann man der Vätter leben vnnd legendt nit hat/ ſoll man
<
lb
/>
das neüw Teſtamnet vnder das haupt legẽ. </
s
>
<
s
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">dochiſt diſes heiliger vnd ſchi-
<
lb
/>
cket ſich nit ſo wol zů dem handel. </
s
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">Auff ſolches volgend lautere/ bekannte/
<
lb
/>
ordenliche/ vnnd fröliche treüm gegen der morgenröte/ wann man auch ei
<
lb
/>
nem böſen handel nochfragt/ wölche die ſeel gantz wunderbar machen/ alſo
<
lb
/>
daß ſie lang daran gedencket.</
s
>
<
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p
>
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">Das loß ſůch ich gemeinlich auß beiden teſtamenten. </
s
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">vnnd diſes gar ſel-
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lb
/>
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">Loſs zů erfor
<
lb
/>
ſchen.</
note
>
ten/ darzů allein in wichtigen ſachen (als vor geſagt) vnnd wann menſchli-
<
lb
/>
che vernunfft gar kein anzeigung geben mag. </
s
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<
s
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">Dann es iſt gar ſchandtlich/
<
lb
/>
wañ mã auß nateürlicher weyßheit mag zů hilff kom̃en/ ein göttliche maie-
<
lb
/>
ſtet zů verſůchen. </
s
>
<
s
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">darzů wañ man beſondere hilff ſůchen will/ ſo doch die ge
<
lb
/>
meinen genůg thůnd. </
s
>
<
s
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">Deßhalben ſeind diſe nit allein vnſicher vnnd Gott-
<
lb
/>
loß/ ſonder auch abergleübiſch zů brauchen/ als in reüchẽ/ caracteren/ klei
<
lb
/>
dung/ tag achtung/ oder anderen verderblichen gewonheitẽ. </
s
>
<
s
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preserve
">weil es genůg
<
lb
/>
iſt/ wann man dem aller herrlicheſten glantz allein ein rein gemüt zů brin-
<
lb
/>
get/ als daß man weder bücher noch anderſt zů dem gebett bedarff/ ſonder
<
lb
/>
daß wir vns allein duch etliche zeichen erkennen/ oder daß wir vnſer gemüt
<
lb
/>
mehr von dem leib zů Gott richten. </
s
>
<
s
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echoid-s21389
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">Auß wöllichem volget daß auch die rei-
<
lb
/>
ne reüchnng von weyrauch/ wie man dann in den opfferẽ gemeinlich brau-
<
lb
/>
chet zů verchrung deß aller höchſten/ vnd zů ſtandthafftigkeit vnſers glan
<
lb
/>
bens/ als auch die göttliche geſchrifft vnnd das hirn zů reinigen/ wie auch
<
lb
/>
durch den abbruch beſchicht/ gar komlich vnnd gůt ſeind. </
s
>
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">Deßhalben mag
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