Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen
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984dccccxxviiiAußzug von allen won {der} ehrgeitigkeit) erzellet. Man hat die Theologos von Pareyß/ deßge-
leichen
zwen Iuriſten darzů berüffet/ ſie aller dingen halb fleiſſig gefra
get
verhöret.
Es ſagt mir {der} Official man horte wunderbarliche ding
dẽ
mañ/ weil man jn fragte vnd folterete/ man könte aber doch nicht gewiſ
ſes
nochſagẽ/ dañ er blibe nit auff einer red.
Das weib wurd nacht arbeit
ſeliglichen
vom teüffel vnd böſen geiſt geuexiert/ geplagt/ geſtochẽ/ geſchla
gen
/ gezuckt/ vnd ſchier getödet.
Die tochter aber ſeye ſicher/ vnd were jr
wegen
{der} ſtraaff nit angſt/ dañ ſie ſagt es keme all tag einer mit einẽ liecht
jr
/ wölcher ſie tröſtete/ hieſſe ſie rüwig ſein/ vnd neme jrẽ alſo alle forcht hin
weg
.
Alſo iſt dẽ teüffel nicht vertrauwen/ dann er verrath die ſeinen vnd
lůgt
wo er ſie zůr verderbnuß bringe.
Wie es aber mit der dochter zůgangẽ/
iſt
mir nit wiſsẽ/ vylicht iſt es nit Gots will dz wir ſolche ding wiſsẽ ſollẽ.
Pauſanias ſagt in Atticis dz im feld Marathone/ da Miltiades vor cccc
11Ein alte hiſto
ry
.
jarẽ hundert tauſet Perſier geſchlagẽ hat/ vnd daruor {der} Künig Icarus er-
ſchlagẽ
war wordẽ/ vyl ſeltzam̃er roßgeſchrey vnd ſtreittende leüt alle nacht
gehört
werden.
vnd wölcher mit fleiß dahin ghet das ſelbig hörẽ/ der wirt
nichts
gewar/ allein die jhenigẽ ſo ongeferdt darkom̃en/ hörẽ es geſchwind.
Alſo will vns Gott vngewiß in ſolchen ſachen haben.
Es ſagt Nicolaus Venetus/ in der Indiſchen hiſtory/ dz ein Indiſcher
ſchiffmañ
/ als die wind auff hörtẽ/ den Gott (wie ſie jn neñeten) Mutthian
angerüfft
habe.
darnoch ſye {der} ſelbig teüffel in ein Araber geſtigẽ/ {der} hab laut
geſchrawẽ
/ ſeye durch dz ſchiff einer tafel/ welche darzů bereit/ bey dẽ
ſegelbaum
lag/ gelüffen.
daſelbſt hat er kolẽ ſo darbey lagẽ geeſſen/ vnd hab
hanẽ
blůt begert/ wölches er von ſtundan von einẽ gewürgtẽ hanen geſogẽ
hat
.
Darnoch hat er gefragt wz ſie begerẽ? darauff jm der ſchiffweiſer geant
wort
ſie wolten gern wind habẽ/ vnd ſagt jm auch wölcher ſeytẽ ſie jn gern
habẽ
woltẽ/ dz verhieß er jnen in dreyen tagẽ gebẽ/ ſagt auch ſie ſoltẽ ſich
darauff
rüſtẽ.
vnd als die beſchweerung auß war/ wußt der Araber von kei
nen
dingen nichts.
doch beſtimpter zeyt gieng es alles von ſtatt. Darum̃
werden
gewißlich die teüffel etwas vermögen vnd wiſſen/ aber von wegen
der
verachtung ſeind vyl ding grund gangẽ.
Die verachtung kom̃et aber
dahar
/ dz {der} mehrtheil ſo ſich auff diſe kunſt verlaſſen/ nit allein ein böß end
genommen
/ ſonder auch nichts gewaltigs dardurch außgericht haben.
Diſe ſchwartze kunſt hat man vor zeytẽ in Hiſpanien auff der Salaman-
tiſchen
Vniuerſitet offenlich gelernet/ jetzunder aber iſt es gar verbotten.
Daſelbſten findet man noch etliche bewerte ſtücklin.
Don Conſtantinus Fontanus ein Hiſpaniſcher Theologus/ deß
nigs
Philippi auß Hiſpaniẽ beichtuatter/ hat mir geſagt/ als er in der ſtatt
Vagliadolit
in eines bůchtruckers hauß (wölches vngeheüwr war) her-
berg
lage/ hab er die erſt nacht das ſchrättelmennle befunden.
Dieweil er a-
ber
nacht ſchwartze oliuen geeſſen hat/ gab er dem ſelbigẽ die ſchuld vnd
vermeinet
es were nateürlich/ weil diſes auch ſonſt vn{der} die kranckheitẽ ge-
rechnet
were.
Die an{der} nacht hat er ob dẽ beth die katzẽ ein an{der} beiſſen geſehẽ
gehört/ wiewol aber diſes jn für ſcheützlich anſahe/ jedoch hat er es auch
für
nateürlich geacht.
Die dritte nacht da er noch nit ſchlieff/ diſen dingẽ
nochtracht
/ hat er ein trometẽ in ſeinẽ orẽ gehört/ knabẽ geſehẽ wölche da
ſtůndẽ
vnd lachetẽ.
darnoch iſt diſe ſtim̃ gerings vm̃ die kam̃er gangen/
letſt ſich vn{der} dz beth verborgẽ mit großẽ gethöß/ alſo dz nichts ſahe.

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