Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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172cxviVon mancherlei wunderbaren wachſe vonn wegen der kälte/ dieweil der berg am ſelbigen theil gegen dem
Borea vnd Mitnacht ligt/ vnnd auch on vnderlaß treffenlich groß wind.
Der Ametiſch aber wůchs (nach meinẽ verſtand) auß dem außgewachßnen
Cryſtall/ dann wir funden kein ſtein daran hangen/ ſonder allein die ſpi-
tzen vnzimlich groß/ gleich als wann die behalten vnd auß der erdẽ feüch-
te vnd dunſt ein ſolliche farb entpfangen/ wir mochten auch ettliche ſtück
finden/ ſo an den anderen noch hiengend/ wölche ſchon angefangen fich zů
ferben.
Solliches hab ich auch faſt an dem Onyx vermercket/ als ich noch
in Franckreich geweſen/ dañ man ſach auch daß ſie auß löcherechtigen ſtei-
nen harfür kamend/ es hatt aber auch ſolliches (wie man ſagt) ſein vrſach/
dann die edlen geſtein wachſen durch ein außtruckung.
es hatt aber jr ſubty
le ſubſtantz ein werme müſſen haben.
weil die würcket/ dröcknet ſie auff. die
feüchte aber wirt durch die kelte zůſammen getriben.
Deßhalben wachſen
die edlen geſtein nach vyl faltiger ordnung/ in einem kleinen löchlin/ an dẽ
dickerẽ orth jrer materiẽ/ domit die feüchtigkeit baß erleüteret werde.
Wañ
aber ſolliche dem vnreinen nit geleich iſt/ welches durch die dünnere ſub-
ſtãtz tringet/ ſo wirt das edelgeſtein beſprẽget.
Ich komm aber wider zů der
ordnung.
Das xviij. edelgeſtein iſt ein Saphir/ wölcher an der herte vñ farb leicht
11Saphir. lich von den anderen vnderſcheiden wirt/ die farb iſt nit allwägen vorhan-
den/ wann ſie aber rein vnd vollkommen/ ſo iſt kein lieblichere/ dann er
ſicht wie der ſchön vñ lauter him̃el.
Der letſt in diſer ordnũg iſt der Meer
waſſer/ die weil ſolliches dem ſchaum deß meers geleichet.
er ſcheinet mer
dann der Cryſtall/ iſt aber nitt herter/ wirt auch nit gröſſer dañ ein nuß.
er
hatt ein weyſſe farb/ ſo etwas zů der blauwe geneigt.
er zwitzeret aber mehr
von wägen ſeiner farb enderung/ darumb were er kommlicher ein verfel-
ſcheten Adamanten darauß zů machen.
Die weil dann achterley fürnem̃ er
farben den edlen geſteinen/ iſt der Adamant vnd Cryſtall weyß/ darzů die
ein gattung am Onyx/ vnnd Meer waſſer/ wie wol nitt lauter/ dañ ſie nei
gend ſich etwz vff dz blauw.
Der Hyacinth iſt purpurfarb/ der Chryſolith
goldfarb/ der Carfunckel vnnd Sarda füwrfarb.
Der Smaragd/ Beril-
lus/ vñ Topazius ſeind grün/ der Ametiſch iſt weinfarb/ der Saphyr him
melblauw/ Der Iaſpis vñ Achates ſeind mancherlei farbẽ.
der Onyx vnd
der Sardonyx hatt dreyerleyfarb.
Es ſeind auch die Irides vnd regenbo-
gen auß des vnreinerẽ Cryſtallen art/ mit grünen ſteinẽ.
diſes ſeind/ ſo wir
hie vor berillen genennet haben/ doch nit die warhafften.
Es ſeind über diſe warhaffte gemeine edlenſtein/ noch andere köſtliche
22Berlin. ſtein/ die den ſteinen gleichfermig ſeind/ vnder welchem die berlin am edle
ſten ſeind/ welche leichtlich von dem geſtein mögen erkennet werden/ weil
ſie denen gar nicht geleichend/ aber faſt ſchwerlichen von den verfelſcheten
berlinen.
Noch diſen iſt Corall/ welcher an ſeiner natur auch nicht den ſtei
nen gleichförmig/ er gleyſſet nit faſt/ iſt dunckel/ im ſelbs allenthalben ge-
leich/ vnd knöpffechtig.
Der Agſtein wirt erkeñet auß dẽ/ daß er die ſtrauw
halm an ſich zeücht/ vnnd treffenlichen wol reücht/ wañ man in anzündet.
Ein theil iſt durſichtig/ das ander dunckel/ aber doch ſelten/ alſo daß ſolli
ches mehr ein anlaſter an ihm/ dann ein vnderſcheid iſt/ ich hab etwan ein
ſtuck vonn dreizehen pfunden bey einanderen geſehen.
Der bimmel-
blauw ſtein wirt vonn dem Plinio ein Saphyr genennet/ wölches wort

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