Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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260cciiijVon mancherlei wunderbaren vnnd liſten gantz krefftigcklich wider an das thier gerathen. Zů erſten hand
ſie mitt großen vnnd dicken ſeileren ein hol garn gemachet wie ein hoger/ in
wöllichem das thier möchte gefangen werden.
Demnach der ſchlangen wo-
nung außgeſpehet/ vnnd die zeytt jhres außgangs vnnd eingangs fleiſſig
acht genommen.
ſo bald das thier harfür gegangenn/ jhr gewonliche ſpeyß
von den thieren zů holen/ habend ſie große ſtein vnd vil grund für das loch
jhrer wonung gelegt/ demnach an dem erſten orth deß thals ein weiten ein-
gang gemachet/ vnnd alſo ye lenger ye enger/ biß zů jhrem gemach do das
garn geweſen.
Als diß grauſam thier wider von ſeiner narung kam/ haben
ſich die ſchützen vnnd ſchlenckeren/ auch ein große zal reißiger/ mitt gerü-
ſten trummeten/ all mitt einanderen erzeigt.
doch hand keine nach zů jhren
dörffen ghen/ weil ſi durch der anderen exempel vor gewarnet warend.
wie
ſie diſe leüth erſehen/ hatt ſie jhr haupt hoch auff gehebt.
Als diſe aber vonn
weitnuß vil pfeyl zů jhren ſchuſſend/ vnnd ſie ſo vil roß erſehen/ darzů vyl
bellender hünden/ vnnd ein groß trom̃eten/ iſt ſie erſchrocken vnnd zů jhrer
alten wonung gezogen.
Wie ſie diſe verſchloſſen funden/ vnd aber die leüth
mitt jhren waaffen vnnd roſſen/ auch mitt den trommeten/ vnnd großem
geſchrey der Iegerenn harnach truckten/ iſt das thier erſchrocken vnnd ſein
grauſamkeit etwas verlaſſen.
alſo haben ſie das thier zů dem bereitteten ein
gang getriben.
wie ſie hinein kommen/ iſt ſie in das garn gefallen. als ſie ſich
aber treffenlich geweret/ vnnd das garn mitt ſtarckem pfeyſen zerreiß/ ha-
bend ſie die nidergetruckt.
dann wie ſie das garn mit dem verborgenen gang
harfür gezogen/ darzů das thier in dem ſchwantz etlich ſtreich entpfangẽ/
die zän außgeſchlagen/ iſt es auß ſchmertzen etwas erklüfft/ vnnd zammer
worden.
Alſo habend ſie diſe ſchlang in das garn gewicklet vnnd ghen Alexandri-
en zů dem Künig gebracht/ gantz ein wunderbar ſchauwſpil/ wölliches die
zůhörenden kümerlich glauben mögen.
Wie man harnach jhren allgemach
an der ſpeyß ab gezogen/ domitt jhren an der ſtercke etwas abgienge/ iſt jhr
grauſamkeit gemilteret worden/ alſo daß mencklich ab jhrer ſenfftmüte er-
ſtaunet.
Der Künig Ptolemeus hatt den Iegeren jhr beſoldung geben/ vñ
die ſchlangen mitt einer gewüſſen ſpeyß erneert/ vnnd den außlendiſchenn
die zů ſeinem Palaſt kamend/ für ein wunderbar ſchauwſpil anzeiget.
Es
iſt aber gnůgſam offenbar/ auß dem ſo Diodorus anzeiget/ daß diſes thier
ſein arth nitt verlaſſen/ ob es wol gezemet worden.
Ich will aber auch anzeigen was ich der fliegenden ſchlangen halben/ wie
ich zů Pareyß geweſen/ bey Wilhelmen dem Muſico geſehen hab.
Es hatt
deren fünff/ ſo ich ietz beſchreiben will.
wie man die alle zů anderen vnd nitt
zů gleichen zeytten gehabt/ vnnd ſie an der geſtalt einanderen geleich/ zeige
tend ſie an/ daß nicht erdichtetes hie vorhanden.
dann es hetten zweyerley
menſchen/ zů widerwertigen zeytten/ diſe nitt alſo an allen dingen ein ande
ren mögend gleich machen.
Sy hatten zwen füß/ vnnd kleine fägden/ alſo
daß ich glaub ſie haben kümerlich fligen mögen.
das haubt war klein/ gleich
wie der ſchlangenn kopff/ vnnd ein heitere farb/ ſie hattend weder fäderen
nach haar/ die gröſte vnder jhnen warend wie die Küngelin.
Wann ſie er-
dichtet weren/ ſolte beſſer geweſen ſein/ daß man jhnen größer flügel gema-
chet hette/ damitt man vermeinet ſie hetten fliegen mögen.
ſie ſeind auß In
dia gebracht worden/ man nennet ſie gemeinlich Drachen.
Alle ſchlangen

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