403cccxlvijſachen/ Das acht bůch.
Alſo (wie geſagt) bringt deß jamers gedechtnuß/ in denẽ/ ſo von natur et-
was frölicher/ vnnd auß langem gebrauch verſtendiger/ auch ein groſſe ge-
legenheit wol vnnd ſäliglich zů leben. wie auch hargegen/ den thorechtigen
vnnd bekümertẽ die gedechtnuß vergangener freüden gantz beſchwerlich/
welche inen billich ſolte angenem ſein.
was frölicher/ vnnd auß langem gebrauch verſtendiger/ auch ein groſſe ge-
legenheit wol vnnd ſäliglich zů leben. wie auch hargegen/ den thorechtigen
vnnd bekümertẽ die gedechtnuß vergangener freüden gantz beſchwerlich/
welche inen billich ſolte angenem ſein.
Deßhalben hatt Epicurus/ welcher ein engen weg vnnd ein arbeitſeligẽ
haußradt mẽſchliche glückſeligkeit zů beſtim̃en gehabt/ ſo der götter fründ
ſchafft/ hohen verſtand/ tuget/ vnnd was ehrlich hingenommen/ nothal-
ben müſſen/ in ſollichem mangel der materien/ weil gegenwürtige freüd
faſt kurtz/ vnnd zůkünfftige vngewüß/ den gröſſeren theil ſeiner glückſälig
keit in gedechtnuß deß vergangenen woluſt ſetzen.
11vnglück haußradt mẽſchliche glückſeligkeit zů beſtim̃en gehabt/ ſo der götter fründ
ſchafft/ hohen verſtand/ tuget/ vnnd was ehrlich hingenommen/ nothal-
ben müſſen/ in ſollichem mangel der materien/ weil gegenwürtige freüd
faſt kurtz/ vnnd zůkünfftige vngewüß/ den gröſſeren theil ſeiner glückſälig
keit in gedechtnuß deß vergangenen woluſt ſetzen.
dreyen ding@.
Die menſchen ſeind faſt vnglückhafftig auß jren laſteren/ on gefahr/ o-
der von natur. gemeinlich aber von natur/ wañ die leib nit mit den gemüte
ren ſtimmen/ als wann ein dapffer gemüt in einem ſchwachen cörper iſt/
ſo ſich ſelber friſſet. oder wann ein ſtarcker vnnd ſchöner leib ein ſchlecht ge-
müt hatt/ ſo verachtet vnnd geſchmecht wirt. dann es vermeinend vyl/ es
ſtande gar wol/ wann ſie diſe/ ſo einer ſchönen geſtalt/ beleidigen/ damitt
man ſie für ſtercker halte. alſo daß man ein ſchöne geſtalt nit begeren ſoll/ ſie
iſt auch nicht nütz/ wann nit ein ſtercke darbey iſt. wie gröſſer auch die ſter-
cke/ ye vnglücklicher ſthet es vmb inn. Wir reden aber ietzund von gſunden
leiben/ wiewol auch in krancken eines dapfferen gemüts gedult/ nit ſo vyl
bringt/ alß der ſchmertz/ dan es entpfacht ſchaden/ wañ es gedenckt daß deß
gemüts tugeten verhindert ſeind.
22Ob zwergen der von natur. gemeinlich aber von natur/ wañ die leib nit mit den gemüte
ren ſtimmen/ als wann ein dapffer gemüt in einem ſchwachen cörper iſt/
ſo ſich ſelber friſſet. oder wann ein ſtarcker vnnd ſchöner leib ein ſchlecht ge-
müt hatt/ ſo verachtet vnnd geſchmecht wirt. dann es vermeinend vyl/ es
ſtande gar wol/ wann ſie diſe/ ſo einer ſchönen geſtalt/ beleidigen/ damitt
man ſie für ſtercker halte. alſo daß man ein ſchöne geſtalt nit begeren ſoll/ ſie
iſt auch nicht nütz/ wann nit ein ſtercke darbey iſt. wie gröſſer auch die ſter-
cke/ ye vnglücklicher ſthet es vmb inn. Wir reden aber ietzund von gſunden
leiben/ wiewol auch in krancken eines dapfferen gemüts gedult/ nit ſo vyl
bringt/ alß der ſchmertz/ dan es entpfacht ſchaden/ wañ es gedenckt daß deß
gemüts tugeten verhindert ſeind.
ſeyen.
Auß diſem ſo nun geſagt/ wirt diſe frag vnderſcheiden vnnd auffgelöſ-
ſet/ nammlich ob auch mögend zwergen ſein? Es ligt aber vyl daran daß
man glaube/ es ſeyend zwergen vnnd kleine leüt/ dañ man iſt deren gewüß.
ich hab auch in dem xi. bůch von den Subtiliteten bey dem end/ von einem
wunder ſchönen meldung gethon. der anderen leib ſeind dicker/ dann daß
ſie jre kleine an der proportz recht mögend verglichẽ werden. diſer aber hatt
glider/ ſo ein rechte glidmaß zů allen theilen gehabt. Doch war er kein Pyg
meus oder rechter zwerg. dañ bey einem Pygmeen verſthet man ein volck/
ſo allein acht jar lebet/ vnnd nit/ wann on gefahr etwan einer klein wirt.
Darumb vermeinend ettlich es ſeyend menſchen/ wie auch Ariſtoteles dar-
uon gehalten. es mag aber deß menſchen leben vnder einem volck nitt alſo
kurtz ſein. Die Garamanten/ ob ſie wol vyl vnd treffenlich beſchweret/ le-
bend doch bey vierzig jaren/ welches faſt das kürtzeſt leben bey einem volck
iſt. wañ nun die Pygmeen allein acht jar lebten/ müſten auch ettliche völck
er/ ſo zů nechſt vmb ſie gelegen/ allein xx oder xxx jar leben. welches doch
Ariſtoteles ſelbs nit angezeigt. Dẽnach wann ſie ſo kürtze zeit lebten/ wur-
den ſie auch nit lang in můter leib ſein. dann die tragung jm leib/ ſtimmet
nothalben mit der zeyt deß lebens. Vnnd ob wol ein kalb neün monat/ wie
ein kind/ im leib ligt/ lebt es doch biß in fünffzehen jar/ wiewol von der ar-
beit vnnd anderen vnkommlichkeiten wegen vyl rinder vnnd kü/ nit über
zähen jar alt werden. ſolliches zeiget aber ir übelzeyt vnd arbeit an/ dañ wie
vorgemeldet/ lebet ein rind xx jar.
ſet/ nammlich ob auch mögend zwergen ſein? Es ligt aber vyl daran daß
man glaube/ es ſeyend zwergen vnnd kleine leüt/ dañ man iſt deren gewüß.
ich hab auch in dem xi. bůch von den Subtiliteten bey dem end/ von einem
wunder ſchönen meldung gethon. der anderen leib ſeind dicker/ dann daß
ſie jre kleine an der proportz recht mögend verglichẽ werden. diſer aber hatt
glider/ ſo ein rechte glidmaß zů allen theilen gehabt. Doch war er kein Pyg
meus oder rechter zwerg. dañ bey einem Pygmeen verſthet man ein volck/
ſo allein acht jar lebet/ vnnd nit/ wann on gefahr etwan einer klein wirt.
Darumb vermeinend ettlich es ſeyend menſchen/ wie auch Ariſtoteles dar-
uon gehalten. es mag aber deß menſchen leben vnder einem volck nitt alſo
kurtz ſein. Die Garamanten/ ob ſie wol vyl vnd treffenlich beſchweret/ le-
bend doch bey vierzig jaren/ welches faſt das kürtzeſt leben bey einem volck
iſt. wañ nun die Pygmeen allein acht jar lebten/ müſten auch ettliche völck
er/ ſo zů nechſt vmb ſie gelegen/ allein xx oder xxx jar leben. welches doch
Ariſtoteles ſelbs nit angezeigt. Dẽnach wann ſie ſo kürtze zeit lebten/ wur-
den ſie auch nit lang in můter leib ſein. dann die tragung jm leib/ ſtimmet
nothalben mit der zeyt deß lebens. Vnnd ob wol ein kalb neün monat/ wie
ein kind/ im leib ligt/ lebt es doch biß in fünffzehen jar/ wiewol von der ar-
beit vnnd anderen vnkommlichkeiten wegen vyl rinder vnnd kü/ nit über
zähen jar alt werden. ſolliches zeiget aber ir übelzeyt vnd arbeit an/ dañ wie
vorgemeldet/ lebet ein rind xx jar.
Es iſt aber noch einandere vrſach/ warumb ein ſolliches kurtz leben/ ei-
ner langenn außbereyttung deß menſchen inn můterleib nitt gebüre. doch
möcht ſie inn groſſen thieren woll zů gelaſſen werden. dann wan ſie lang jm
ner langenn außbereyttung deß menſchen inn můterleib nitt gebüre. doch
möcht ſie inn groſſen thieren woll zů gelaſſen werden. dann wan ſie lang jm