Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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455cccxcixſachen/ Das acht bůch. es werden aber diſe ding vnder die gerechnet/ ſo von deß menſchen ſeel ge-
ſchriben.
Was ligt dañ daran/ weil diſes ſo vergleichet wirt/ nit vnendtlich
iſt/ es ſeye drey jar oder mehr oder minder/ wann man es zů der lenge der e-
wigkeit will rechnen?
warlich gar nicht. Darumb ſeind diſes die ding/ ſo in
der gantzen menſchlichen glückſeligkeyt an gewalt vnd ehrgeyt ſthand.
die
begirden aber ſeind ſchatten/ vnd werden in den ſchatten/ aller dingen grö
ße/ als in treümen/ geſpengſten/ geiſteren/ vnd fablen/ die zů einem ſchein
gemachet/ gerechnet.
Wir werden auch vnder dem ſchein der warheit betro
gen/ vnd diſes mehr durch gewalt.
Es iſt aber das ewig ſo bey vns iſt ein an
der ding/ dann diſes/ ſo man annim̃et.
das ein iſt zům theil ein kleine zeyt/
zům theilewig/ als das gemüt/ ſo ein mittel natur hat.
Dieweil dann vnſer
ſubſtantz ſo ein klein ding/ enderet ſie ſich auch gar bald/ vnd ſeind aller tha
ten kleine anfeng.
es höret auch durch kleine enderung ein ding bald auff/
vnd fachet eins an/ alſo daß die nit weit von den erdichten nam̃en der Poe-
ten ſthet.
Wann du die gegenwertige ding bedenckeſt/ iſt alles vermiſchet/ vnuoll
11Menſchlicher
jamer.
kom̃en/ vñ voll verwirrung.
Ich will erſt der bekümerten/ gefangnẽ/ weyß
loßen/ vnd bättleren geſchweigẽ/ wölche niemand für glückſelig achtẽ mag.
es ſeind auch die alten/ weil ſie dem tod nach ſeind/ darzů die kinder/ weil ſie
die růten förchtẽ müſſen/ gar vnglückſelig vnd ellend.
Nun wöllẽ wir auch
von diſen reden/ wölche man achtet das beſt leben zůhaben.
Der arm iſt on
vnderlaß ſorgfeltig/ damit er reichtumb bekom̃e/ vnd hiemit alle zeyt/ nitt
nur auff einerley/ ſonder auff dreyerley weyß arbeitſelig.
Zů erſt von wegen
der arbeit/ demnach durch dẽ haß vnd verbunſt den er hat/ zů letſt von we
gen der begird/ bey deren allwegen ein forcht iſt.
Wañ er nun reich wirt vñ
nit mehr arm/ ſeind vyl die keine kin{der} haben/ vnd begeren kinder.
die ande-
re haben heimliche kranckheit an jnen.
doch will ich die ſelbige als die arbeit
ſeligeſten vnderlaſſen.
Was ſoll ich erſt von denen ſagen/ ſo in einem mittel
meſſigen ſtath/ jnen förchten vor den Fürſten/ gewaltigeren/ zůfälen/ vnd
demnach das ſie denen/ ſo es etwas beſſers haben/ das jr verbönnend.
dar-
umb beſchicht/ wie der Poet ſagt/
Die lieb deß gelts wachßt alle tag
Mit ſampt dem gelt ich reden mag.
Wann er nun überauß reich iſt/ was můß er für ſorg habẽ/ damit er diſes
ſo er überkommen behalte möge?
ja ein Fürſt ſelbs. die ſchaffner ſtälen mitt
ſampt den befelchsleüthen/ {der} ander will nit zalen/ der an{der} begert ein ziel/
der ander will das Recht brauchen.
dañ kom̃et erſt der hagel/ der reyff/ böß
bůben ſo einen plagen/ alſo dz er alle tag vermeinet er wölle etlicher geſcheff
ten ledig werden/ vnd verhoffet von tag zů tag ein beſſer gelück.
Sprechen
de/ Ach wañ ich yetzũd ſturbe/ wie wurde ich ſo große geſchefft/ die nach nit
zů dẽ end gebracht/ hinder mir laſſen?
wañ ich aber nur nach anderhalb jar
ſolte leben/ wolt ich alle ding zů recht bringen/ vnd aller ſchulden die auß zů
geben oder zů entpfahen/ mich ledig machen.
Hiezwiſchẽ lauffen diſe andert
halb jar daruon/ vnd nach mehr jar darzů/ vnd iſt nach mehr überig dann
vorhin.
Wie magſt du dañ O vnſinniger menſch verhoffen/ du wölleſt in dẽ
alter deine ſachen mögen zů dẽ end bringen/ weil du doch ſolliches in {der} iuget
nit vermögẽ haſt?
O der großen vnſinnigkeit. Weil du dañ vor ſorgen vnd
geſchefften arbeitſelig biſt/ auch durch dein ſelbs eigẽ vrtheil/ wz meinſt du

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