590dxxxiiij
Hieronymi Cardani Doctors
der Artznei zů Meyland von Mancherlei wun/
derbaren/ nateürlichen/ vnd kunſtlichen ſachen/
Das dreyzehend Bůch.
der Artznei zů Meyland von Mancherlei wun/
derbaren/ nateürlichen/ vnd kunſtlichen ſachen/
Das dreyzehend Bůch.
Von ſchlechten künſten.
Von nochgültigen erfarnuſſen/
Das lxiij. Capittel.
Das lxiij. Capittel.
ICH kan wol verſthen/ dz wir vyl mögẽ für
werffen/ daß ich ſo ſchlecht vnnd faſt kindi-
ſche ding einem Fürſten zů ſchreib/ vnnd ſo
mancherley ding auff ein weyß. vorab diſe/
wölche den gewaltigẽ zů liebkoſen/ vñ den
gelerten übelzůreden gewont haben. Wañ
ſie aber jnen zůerſt für ſatzten/ daß menſch-
liche ſachen/ fürnemlich kleiner dingen not
turfftig/ vnd daß auch deren die Künig vñ
vnderthonen/ die herren vnd knecht bedör-
fen/ dieweil wir auch auß kleiner dingẽ ver
ſtand gar bald zů großen kommen/ vnd ob
wol diſe bücher den Künigẽ zůgeſchriben/
daß ſie doch menglichen durch ſie zůnutz kommen/ welches dann eigentlich
den Künigen zů ſteth/ ſo wurden ſie von jrem hinderreden laßen.
werffen/ daß ich ſo ſchlecht vnnd faſt kindi-
ſche ding einem Fürſten zů ſchreib/ vnnd ſo
mancherley ding auff ein weyß. vorab diſe/
wölche den gewaltigẽ zů liebkoſen/ vñ den
gelerten übelzůreden gewont haben. Wañ
ſie aber jnen zůerſt für ſatzten/ daß menſch-
liche ſachen/ fürnemlich kleiner dingen not
turfftig/ vnd daß auch deren die Künig vñ
vnderthonen/ die herren vnd knecht bedör-
fen/ dieweil wir auch auß kleiner dingẽ ver
ſtand gar bald zů großen kommen/ vnd ob
wol diſe bücher den Künigẽ zůgeſchriben/
daß ſie doch menglichen durch ſie zůnutz kommen/ welches dann eigentlich
den Künigen zů ſteth/ ſo wurden ſie von jrem hinderreden laßen.
Wie offt müſſen wir auff dem eyß ghen?
wie vyl fallẽ/ ich hab auch etlich
11Auff dem
eyſs ghen. alſo todt geſehen. man můß auch etwan zů oberſt auff den bergen ghen/ da
mã nit allein eins ſchlechtẽ faals/ ſon{der} eines hinab ſtürtzẽs beſorgẽ můß. es
ſeind auch etwan die Künig nit ſicher/ vñ mögẽ doch durch ein gering ding
ſicher ſein/ wañ man vndẽ an die ſchů eyßen lam̃el mit vier ſtechlẽ ſpitzẽ bin
det/ welche viereckechtig ſeind. man mag auch zů zeitẽ on alle kũſt allein auff
den zehen ghen. dañ ob wol die zehen auch mit dem ſchů bedecket/ thůt doch
treffenlich wol wañ man ſich zůſam̃en zeücht/ damit ſich der leib an dz ander
orth/ dañ daes ſchlüpfferig iſt/ haltet. es ſthond auch die ſteiffer auff dem
boden/ nit allein dz deren vyl ſeind/ als wañ es vyl füß werend/ ſon{der} auch/
weil der gantz leib allein auff jnẽ ſteth/ beſchlcht daß der kleiner theil/ nach
dem er durch ein laſt getrucket/ ſteiffer beſteth. Es kommet auch der ander
theil des fůß/ weil er frey ſteth/ dem ſchwachẽ theil zůhilff. wie auch Ariſto-
teles ſagt/ dz ein yedes ſo bewegt in thierẽ wirt/ můß auff einem ſteiffen be-
ſthen. Zůletſt wirt der menſch mehr ſorg haben wañ er geth/ dann es fallen
{der} mehrtheil auß liederlichkeit. jetz ſichſt du wie ſo ein gering gebott treffen-
lich vyl nutz bringt/ wie es auch ſo lieblich iſt/ wañ man die vrſach anzeigt.
Alſo bewegt ſich faſt auch vff diſe weiß/ dz wir etwan müſſen die ſtegẽ gehn/
an welchẽ die ſteinen ſtafflẽ brochẽ/ oder über die berg/ da dañ vylin großer
gefar ſeind. man ſagt auch dz Aſclepiades der verrümpt artzet alſo vm̃kom
men ſeye. die menſchen fallend gar bald vnnd offt/ wann ſie hinab ghond/
11Auff dem
eyſs ghen. alſo todt geſehen. man můß auch etwan zů oberſt auff den bergen ghen/ da
mã nit allein eins ſchlechtẽ faals/ ſon{der} eines hinab ſtürtzẽs beſorgẽ můß. es
ſeind auch etwan die Künig nit ſicher/ vñ mögẽ doch durch ein gering ding
ſicher ſein/ wañ man vndẽ an die ſchů eyßen lam̃el mit vier ſtechlẽ ſpitzẽ bin
det/ welche viereckechtig ſeind. man mag auch zů zeitẽ on alle kũſt allein auff
den zehen ghen. dañ ob wol die zehen auch mit dem ſchů bedecket/ thůt doch
treffenlich wol wañ man ſich zůſam̃en zeücht/ damit ſich der leib an dz ander
orth/ dañ daes ſchlüpfferig iſt/ haltet. es ſthond auch die ſteiffer auff dem
boden/ nit allein dz deren vyl ſeind/ als wañ es vyl füß werend/ ſon{der} auch/
weil der gantz leib allein auff jnẽ ſteth/ beſchlcht daß der kleiner theil/ nach
dem er durch ein laſt getrucket/ ſteiffer beſteth. Es kommet auch der ander
theil des fůß/ weil er frey ſteth/ dem ſchwachẽ theil zůhilff. wie auch Ariſto-
teles ſagt/ dz ein yedes ſo bewegt in thierẽ wirt/ můß auff einem ſteiffen be-
ſthen. Zůletſt wirt der menſch mehr ſorg haben wañ er geth/ dann es fallen
{der} mehrtheil auß liederlichkeit. jetz ſichſt du wie ſo ein gering gebott treffen-
lich vyl nutz bringt/ wie es auch ſo lieblich iſt/ wañ man die vrſach anzeigt.
Alſo bewegt ſich faſt auch vff diſe weiß/ dz wir etwan müſſen die ſtegẽ gehn/
an welchẽ die ſteinen ſtafflẽ brochẽ/ oder über die berg/ da dañ vylin großer
gefar ſeind. man ſagt auch dz Aſclepiades der verrümpt artzet alſo vm̃kom
men ſeye. die menſchen fallend gar bald vnnd offt/ wann ſie hinab ghond/