Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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776dccxxVon mancherlei wunderbaren hinein. Wie nun diſe ſolliches anderen gezeigt/ fragt ich ſie wie es doch kä-
me
/ daß ſie diſes ſehe weil ſie fünff kinder gehabt/ aber ich nit?
da ſprach
die
/ ſie wölte verſchaffen daß ich es auch ſehe/ man müſte aber S.
Ioannis
des
Teüffers/ oder Chriſti geburts tag erwartẽ.
Als nun diſes feſt bald zů-
gegen
/ bin ich mitternacht jren gangen/ da hatt ſie mich jr heimlich-
keit
gelernet.
diſes warend ſechs wörter/ welche mãcherley verſtand mögen
haben
/ aber nach meinem verſtand mehr höchſter ſchmach Chriſti/ dañ
deſſen
ehr.
als ñamlich/ Ieſus ghet dahin/ mag bedeütten/ er ſterbe/ oder
er
gange durch die ſtraßen/ oder er habe ein end/ welches letſt dañ der recht
verſtand
ſein mag/ weil hernach volget/ Ich bin der.
dẽnach heiliger engel/
vnd
das überig.
Dem handel ſeye aber wie jm wölle/ diſes ſehend allein ettli
che
/ vnnd nit yederman/ darzů ſelten vnnd nit allwegen/ alſo daß diſe faſt
von
ihnen ſelbs kommen/ doch müſſend ſie vorhin darumb angerüffet wer-
den
.
Alſo hab ich jren ein belonung zůgeſagt/ wann ich es ſehen möchte. da
hatt
ſie mitt gůttem vertrauwen diſes mittel angenommen/ ſprechende/ ſie
glaub
mir wol.
ſie hatt auch nicht darauff entpfangen/ vnd gern gelernet/
als
wann ſie jrer kunſt gewüß ſein ſolte.
Doch hab ich eigentlichen vermercket/ daß hinder allen diſen dingẽ nicht
dann
ein fabel ſeye/ daß auch diſe gar nicht wüſſe/ ſonder es ſeye ein eytele
fantaſey
.
dann wie ſie ettliche waſſerblater auſſerſt inn dem geſchirr/ ich
weiß
nit wo mit/ gemachet/ wolt ſie ich ſolte vermeinẽ diſes werend perlin/
dann
diſe ſcheinend alſo durch den widerglantz.
demnach ich ſolte zwey häu
pter
in dem angſter oder geſchirr ſehen.
Vyleicht hatt diſes durch jrẽ beſten
digen
vnd vnerſchrockenen whon die kinder/ ſo ſonſt bald glauben/ von jrẽ
rechten
ſinnen genommen vnd verwirret/ vnd auff jre meinung gebracht.
alſo bekennend diſe ſie ſehend/ welches doch nit iſt. dann ich hab zůletſt die
meitlin
/ von welchen vorgeſagt/ dahin gebracht/ daß ſie bekennen müſſen/
ſie
haben nicht geſehen.
dieweil jren vyl dergleichen gethan/ als wann ſie ſe-
hend
/ damit man nit vermeinte/ ſie hetten jr junckfrauwſch afft verloren.
Man ſagt es habe M. Varro geſchriben/ er habe in ſeiner juget gefragt/
wie
es mit dem Mithridatiſchen krieg wurde zůghen/ da habe ein knab inn
dem
glaß Mercurij bildnuß geſehen/ ſo jm ſechtzig verß erzellet/ welche er
hernach
dem Varroni angezeigt/ in welchen alles ſo ſich im ſelbigen krieg
verloffen
/ begriffen.
Wie hatt aber diſes dem Ciceroni mögen verborgen
ſein
?
oder es iſt hie Varro fein betrogen/ vnd jm diſes alſo gezeigt worden.
Hie har dienend auch die ding/ ſo wir offt von wunderzeichẽ/ vnd beſich
tigung
der eingeweiden/ oder wañ das hertz nit vorhandẽ/ oder die gethöß
wider
die natur/ oder geſpengſt geſehen werden/ angezeigt haben.
dann di-
ſe
ding dienend alle dahin/ damit wir glauben/ daß auch etliche ding hie in
dem
niderſten theil der welt ſeind/ ſo durch die entpfindtlichen ſinn nit
gen
begriffen werden.
Deßhalben ſeind die argumenten vnnd vrſachen/ ſo
von
der erfarnuß genommen/ am beſten.
Ich bin nit darwider daß vyl ding erdichtet ſeye/ vnnd man offt mit nar
11Geſpengſt
werdẽ
mitt ge
wiſſen
anzei-
gungen
bewi-
ſen
.
renwerck vmb gange/ darzů vyl leüt betrogen werden/ vorab mit denen ſo
man
Foleten nennet.
Ich hab aber allwegen durch mein vernunfft vnder-
wiſen
/ gehalten es ſeye alles erlogen/ was man daruon ſage/ vnd hab auch
dem vierdten mal vermercket/ daß es nicht iſt.
dann ob wol die gantz
ſtatt
diſen erdichten fablen geloffen/ iſt es doch nicht dann beſchiſſerey.

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