Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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page |< < (dccxix) of 997 > >|
775dccxixſachen/ Das ſechzehend bůch. weichte kertzen oberſt auff der ſchalẽ/ vnd zwey öl bletter in eines creütz
geſtalt
zerlegt.
Die beſchwerũg was gar kurtz. als nam̃lich/ Heiliger engel/
auffrechter
engel/ ich bitt dich durch dein heiligkeit vnnd mein junckfraw-
ſchafft
zeig mir den dieben.
diſes murmlet er oberſt auff der ſchalen. vor-
hin
aber ſpricht einer das vatterunſer vnd Auemaria/ dreymalen mit gebo
gnen
kneyen/ vnd machend allemal mit dem daumen ein creütz über das ge
ſchirr
.
Sie ſeind auch allein darbey an einem duncklen orth. Sie ſahen den
menſchen
gar mit ſeinem mantel/ geſpitzten haupt/ dauornẽ kaal/ oberſt
in
der ſchalẽ auff vnd ab fahren/ nit anderſt dañ wie der ſtaub an der Son-
nen
thůt.
Er iſt auch faſt auff ein viertheil ſtund geſehẽ wordẽ. Diſes gantz
ſchauwſpil
hatt bey dreyen ſtunden geweret/ vnd iſt nicht deſtminder (wie
der
ſo ſollichs anzeigt/ ſelbs bekañt) der dieb nit ergriffen/ vnd die zwen ſil-
bere
ſteüff/ ſo verloren/ nit gefunden worden.
Man ſagt daß diſer ſo geſto-
len
/ wañ diſes recht gemachet/ hiezwiſchen etwz leydẽ ſoll/ weil ſolliches ge-
handlet
wirt.
Wie er diſes geſagt/ hab ich begert ſolliches auch zůerfaren/
11Zauberey ei@
fabelwerck
.
es iſt auch ein anlaß vorhanden geweſen.
Ein frauw welche bey vns gewho
net
/ hatt ein begird gehabt etwas zůſehen/ vnd hatt ein frauw berüfft/ wel
che
der ſach gantz wol erfaren.
Sie bereiten das opffer/ alſo daß drey meit-
lein
/ wie ſie geſagt/ vyl ding geſehen.
ich was dazůmal nitt zůgegen. da be-
rüfft
ich die frauw wider/ da bereittet man das opffer/ was kein ölblatt
zůgegen
/ auch kein Vatterunſer noch Aue Maria/ ſonder allein ein klein
zeltlin
ſo allenthalbenn beſchloßenn/ ward darzů gethan.
Es was auch
die
frauw zůgegen/ welche nit allein geſehẽ/ ſonder auch diſes vor den meit-
linen
/ ſagt wz ſie ſehe.
zwar nit zůoberſt in der ſchalen/ ſonder gleich bey
dem
boden.
nit in dem waſſer/ ſonder in dem glaß. nit gantz volkom̃ene bild
nuſſen
/ ſon{der} als wañ es allein der obertheil geweſen.
die bildnuſſen waren
nit
groß/ doch nit kleiner dañ der nagel am kleinſtẽ finger.
Sie ſtigend
auch
nit von obẽ herab/ ſonder von vnden har in dem lerẽ fůß des glaß/ als
wolten
ſie hinauff faren.
die meitlin ſagten auch ſie ſehen diſes/ vnd {der} knab
von
welchẽ vorgeſagt.
es bekañt auch diſer er ſehe ſeinen brůder/ welcher da-
zůmal
in Hiſpaniẽ whonet.
die meitlin ſagtẽ von anderẽ die jnẽ wol bekañt.
es was ein wunderbarer handel oder vyl mehr ein fabel. Wie ſie zůerſt der
hexen
ſun ſahẽd (welcher ein knab ein münch in einẽ cloſter geweſen)
ab
deſſen anſchauwũg ein freüd empfangẽ/ batten ſie diſe/ ſie ſolte jn laſſen
da
beleibẽ.
da wolt ſie es nit thůn/ dañ der ſon wurde hiezwiſchẽ gepeiniget.
Es ſagt etwan Ioſephus Niger/ welcher der ſachẽ gantz wol erfarẽ/ wie
ſich
der teüfel etwan in Chriſti geſtalt den knaben erzeiget/ vnnd begeret ſie
ſolten
jn anbetten.
da habe er dem ſolliches zůgeſagt/ wañ er jm vorhin an-
ſagt
was er im ſinn hette/ da ſeye der teüfel zornig daruon gefaren.
Sie ſa-
hend
auch weitter oberſt in dem geſchirr etwas rotes/ welches faſt zůletſt
an
dem waſſer war (dann das geſchirr/ ſchal oder angſter was nit gar voll/
ſonder
allein biß dem halß/ oder ein wenig mehr) da ſprach die hex/ diſes
were
der engel welcher ein weberſchifflein inn den henden hette.
die meitlin
ſagten
/ ſie ſehen deſſen angeſicht in dem lären theil/ als wañ es eines kleines
kindlin
were.
der knab aber ſach allein den arm mit dem ſchifflein. diſer wie
ſie
ſagten/ ward für vnd für vmbgetriben vnnd geſehen.
dann die andere
bildnuſſen
vergiengend bald.
deßhalbenn regiert das weib die kinder/ wie
ein
ſchůlmeyſter ſeine ſchůler/ vnd bildet jnen dann diſes/ dann ein anders

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