Besson, Jacques, Theatrum oder Schawbuch allerley Werckzeug und Rüstungen

Table of contents

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[111.] Zuſatz.
[112.] Des Authoris Propoſition zu der Sechs vnd Treyſſigſten Figur.
[113.] Erklerung dieſer Sechs vnd Treyſſigſten Figur.
[114.] Zuſatz.
[115.] Des Authoris Propoſition zu der Sieben vnd Treyſſigſten Figur.
[116.] Erklerung dieſer Sieben vnd Treyſſigſten Figur.
[117.] Zuſatz.
[118.] Des Authoris Propoſition zu der Acht vnd Treyſſigſten Figur.
[119.] Erklerung zur Acht vnd Treyſſigſten Figur.
[120.] Zuſatz.
[121.] Des Authoris Propoſition zu der Neun vnd Treyſſigſten Figur.
[122.] Erklerung zur Neun vnd Treyſſigſten Figur.
[123.] Zuſatz.
[124.] Des Authoris Propoſition zu der Viertzigſten Figur.
[125.] Erklerung dieſer Viertzigſten Figur.
[126.] Zuſatz.
[127.] Des Authoris Propoſition zu der Ein vnd Viertzigſten Figur.
[128.] Erklerung dieſer Ein vnd Viertzigſten Figur.
[129.] Zuſatz.
[130.] Des Authoris Propoſition zu der Zwey vnd Viertzigſten Figur.
[131.] Erklerung zur Zwey vnd Viertzigſten Figur.
[132.] Zuſatz.
[133.] Des Authoris Propoſition zu der Trey vnd Viertzigſten Figur.
[134.] Erklerung zur Trey vnd Viertzigſten Figut.
[135.] Zuſatz.
[136.] Des Authoris Propoſition zu der Dier vnd Viertzigſten Figur.
[137.] Erklerung dieſer Vier vnd Viertzigſten Figur.
[138.] Zuſatz.
[139.] Des Authoris Propoſition zu der Fünff vnd Vıertzigſten Figur.
[140.] Erklerung dieſer Fünff vnd Viertzigſten Figur.
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98 133[Figure 133]
Des Authoris Propoſition zu der
Dier vnd Viertzigſten Figur.
Ein andre newerfundene Rüſtung/ mit der man ohne vnterlaß/ auß einem jeden Brunnen/ ohne hülff
einiger Rören oder Pumpẽ/ allein durch bewegung einer Wag/ Waſſers genugſam ſchöpffen kan.
Erklerung dieſer Vier vnd Viertzigſten Figur.
ICH wil erkleren/ was man an diſer für gemalten Figur vor Augen ſihet: das alles
nicht einen geringen nutz hat:
weil zwen Menſchen einen tag vber/ ſehr vil Waſſers damit ſchöpffen
fönnen.
So ſihet man nun bey der Mittagsliny/ am Boden des Brunnens/ eine bewegliche Wel-
len/ vnd eine andre dergleichen vber dem Brunnen gegen Mitternacht wertz/ vnd gehet vmb beyde
eine Ketten/ mit beyden Enden an einander gehenckt/ alſo daß ſie kein end oder drumb hat.
An diſer
Ketten hencken vil Aymer/ die für vnd für/ ohne auffhören auff vnnd ab können gezogen werden/
wann man nur die vrſach der bewegung verſtehet.
Dieſelbe beruhet auff diſen folgenden dingen. An
dem Geſtell des Brunnens ſein trey Ar/ vnter denen die mittler iſt von der Mittags liny ferr 2.
Menſ. 22. Part. Vnd an
diſer/ iſt die Wellen (davon jetzt geſagt) gegen Auffgang.
Auch iſt eben an diſer Art gegen Nidergang ein Kampff oder
Trib/ vnd diſe Ar hat jhre ſtete gleichförmige bewegung:
Die andre zwo aber drehen ſich nur halb herumb: vnd ſein an
denſelben gegen Nidergang zwey Reder/ die haben an jhrem halben euſſern Rand krumme Zäne wie Klawen.
Auff der
ſeiten gegen Auffgang ſein andre zwey Redlin gleichesfals/ auff den halben theil zänicht/ oder gekerbet/ an deren einem
hengt die Wag/ durch welcher bewegung daſſelbe hin vnd her gedrehet wird.
Wann nun die Wag getriben vñ geſtoſſen
wird/ſo bewegt ſich auch das andre alles.
Vnd ob wol ſich die euſſern Ar nur halb vmbdrehen/ſo drehen ſie doch/ durch
hülff der Zäne an dẽ Redern/ die in die Kampff oder Trib/ hinein gehen/ die mittler Ar ohne vnterlaß/ gantz vnd gar her
umb/ dieweil die gekerbten Reder eines das andre treibet/ welches einer der ſolchs mit fleiß zuerfahren vnd zu probieren
begeret/ nicht verachten wirdt.
Zuſatz.
ES iſt gewißlich diſe bewegung/ die das Waſſer auß der tieffe deß Brunnen ſchöpffet/ mit ſonderer Kunſt vnnd
fleiß erſunden.
Dann die zwey Reder/ welche an jhrem halben Rand/ die krummen Klawen oder Zäne haben/
treiben auff vnterſchiedliche weiß die Kampff oder Trib herumb:
das dann auß diſer vrſach geſchicht/ dieweil/
wann ſie ſich bewegen/ das eine auff diſe/ das ander auß die andre ſeiten treibet.
Dann wann zwey Reder beyde auff eine
ſeiten ſolten vmbgedrehet werden/ were nicht vonnötẽ/ daß eines das andre triebe/ſonder könten beyde von einẽ Kampff
oder Trib getriben werden.
Welches man wol mercken muß: wann man diſe herrliche ſchöne erfindung mit dem Ver-
ſtand erreichen wil.
Vber dem Loch oder Rachen des Brunnens/ ift ein Geſtell von vier Seulen/ die das Tach tragen/
in maſſen die Figur außweiſet/ die ſein mit etlichen zwerchhöltzern aneinander gehenget:
deren zwey tragen dietrey Ar/
alſo das jhre Angel ſich in den zwerchhöltzern vmbdrehen.
Diſe Ar haben jhre Reder/ Wellen/ Kampff vnd Ketten/ wie
vnſer Außleger angezeigt/ vnd alhie zu widerholen ohne not iſt:
Sonder diß allein zuſagen/ daß die Wag von einem ei-
nigen Menſchen könne bewegt werden/ der ſtoſſet oder treibt ſie von Mittag gegen Mitternacht/ der geſtalt/ damit das
Rad/ daran die Art angehefftet/ das andre Rad gegen vber bewege/ daſſelbe drehet hernach mit den krummen Zänen/
damit das andre Rädlein an diſer Art geſtaffieret iſt/ den Kampff oder Trib/ an der mittlerin Art ſtetigs vmb:
gleich
wie auch ebner maſſen das andre Rad mit ſeinen krummen Zänen/ von Mitternacht gegen Mittag den obberührten
Kampff vmbdrehet.
Machen alſo die zwey euſſern gekerbte Reder/ an denen die Wag hangt/ das die andern zwey zä-
nichte Reder/ eines vmbs ander ſeine Zäne in den Kampff einlaſſen/ der geſtalt/ wann das eine zänichte Rade den
Kampff oder Trib halb herumb gedrehet hat/ daß es das ander auch halb herumb drehet/ vnd alſo gar ſcheubs herumb
sedrehet wirdt/ vnd diſes ſo lang vnd vil die Wag den gantzen kreyß vollendet.
Endlich iſt auch diß in ſonderheit an di-
ſer Machina in acht zuhaben/ daß die Aymer nimmermehr zu ruck gehen/ſonder allezeit vber ſich begeren.
So ſie nun
herauff kommen/ müſſen ſie von jemand/ oder ja von dem/ der die Wag zeucht/ außgelehret werden.
134[Figure 134]

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