Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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219clxiijſachen/ Das ſiebend bůch. ſonder er hette auch vrſach angezeigt/ warnmb die werme faulen machet.
Damitt du aber ſolliches waar ſein ver ſtandeſt/ verderben die ding nitt
ſo zůſamẽ gefrierẽ/ o{der} ſo in einẽ ding/ dz nit faulet/ behalten werdẽ o{der} ſo in
warmẽ waſſer ligen/ wölches ein klein wermer dañ dz lauw iſt.
Wañ nun die
auſſerliche werme ein vrſach {der} zerſtörung/ wurdẽ die ding auch verderbẽ.
dẽ
nach gibt er in dẽ ſelbigen handel kein vrſach/ wölcher vil mehr/ wañ mã die
gemein rechnung bedencket/ das widerſpil lernen ſolte.
dañ die werme trock
net/ vnd in dem trocknen ſolt ſie auch erhalten.
Damit du aber wüſſeſt wie vil daran gelegen/ dz mã die warhaffte gründ
11Sibẽ weiſs al-
le ding zů er-
halten.
aller dingen anzeige/ oder allein vnnützes gſchwetz treibe/ do nicht warhaf
tiges innen/ will ich auß diſen gründen/ ſiben weiß alle ding zů erhalten an
zeigen/ wölches dem menſchlichen geſchlecht gantz nutzlich vnd/ auch ſelbs
erfarẽ hab.
Dieweil nun die wäſſerige feüchtigkeit ein vrſach der zerſtörũg/
wirt nicht verderben/ wañ diſe verzeertiſt.
Sy wirt aber auff dreyerley weg
verzeert vnnd hingenommen/ eintweders vollkom̃enlich/ als die ding alle
ſo durch das feüwr trocknen/ oder zů äſchen/ oder zů kolen werden/ ich ſag
vollkom̃enlich/ als die ſtockfiſch vnd härig am rauch/ oder an {der} kelte.
Wie
faſt aber die kolen der feülung zůwider/ habenn wir an einem anderen orth
geſagt.
Oder es beſchicht vnuollkommenlich/ als die an der Sonnen oder
ſchatten trocknen/ wie alle kreüter/ darumb zerſchneiden wir bey vnns die
rüblin (wölliche den rüben gar gleich ſeind an den bletteren vnd der ſcher-
pffe) in kleine ſtücklin/ vnd dörren ſie an dem ſchatten/ fürnemlich in dem
Augſten vnder dem Mon/ vnd behalten ſie in einem ſecklin/ wann man ſie
nitt mehr grün haben mag/ wann man dañ warm waſſer darüber geüſſet/
werden ſie wider grün/ vnd kochet man ſie alſo.
ſie ſeind auch beſſer dañ die
friſche/ eintweders weil die ſeltzame angenemer/ oder weil der ſtarck reß ge
ſchmack etwas getemperiert wordẽ.
Deßhalben wañ man die vngeſchmack-
te kreüter alſo bereitet/ als den binetſch/ latich oder papelen/ iſt diſes faſt
vnnütz.
vnnd zwar ſie werden nicht lieblich darab. Wann man aber etwas
allein mitt gwalt außtröcknẽ will/ als mit ſaltz/ pfäffer/ oder cim̃et/ wie die
pfifferling/ fiſch/ fleiſch/ o{der} Cabißkraut/ ſoltu ſolliches thůn wañ die ſub-
ſtãtz nit zů ſubteil iſt/ damit ſie nit von dẽ ſaltz verzeert werde/ o{der} auch nitt
zů dick/ domitt es möge durchtringen.
der geſtalt behaltet man die bletter
der vnzeytigen kölkreütern (alſo zů redẽ) in einem verbichten geſchirr.
dañ
das bech tröcknet diſe allgemach auff.
Wir tröcknẽ auch etlich ding mit ab
wendung deß luffts/ vnd wañ man es in die trockne erden oder ſand vergra
bet/ als die Cabißköpff vnd Endiuien ein theil durch das waſſer/ als die rü
ben bletter vnd ſtengel/ mitt ſampt den außgeſchnittenen hertz bletteren/
wölche man in gemeldetem Augſtenn ein klein in das ſiedet waſſer ſtoſſet/
vnd demnach an dem ſchatten tröcknet/ demnach ſtoſſen wir es in das kalt
waſſer vnd bleiben alſo grün/ wañ ſchon das waſſer gefreürt/ wie dañ in dẽ
winter beſchicht.
man verenderet auch das waſſer nitt/ dann allein alle mo
nat.
Wann man dann deren bedarff/ weſchet man ſie mit lauwem waſſer/
vnnd kochet ſie dann alſo.
Wölliches man aber vorhin ſeüdet/ demnach in
honig behaltet/ oder auch gar rauw in dem eſſig oder öl/ iſt an einem ande-
ren orth angezeiget.
In den gleſenen geſchirren behalt mã allein diſes/ wöl-
ches võ natur o{der} durch kũſt nit faſt feücht iſt.
deßhalbẽ iſt offenbar/ weil di
ſe nit verderbẽ vñ auch {der} lufft darbey iſt/ welcher doch vnbeweglich vñ ga-

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