Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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278ccxxijVon mancherlei wunderbaren
Von der vierfüſſigen thieren eigen
ſchafft/ Das xxxiij. Capitel.
DIe hünd ſo ein geſprengte farb haben/ ſeind gemeinlich biſſig/
der gleichen die roten/ vnnd die eyſenfarben/ welche rauch haar
11@ändẽ farb. auff dem rucken hand.
dann ſie ſeind eines ſeltzamen vnnd vn-
ſtandhafftigen gemüts.
es haben auch die hünd/ wie genůgſam
bekannt/ ein zornmütige natur.
deßhalbẽ wie die zornmütigen
vnnd vnſtandthafftigen menſchen zů der verreterey geneigt/ alſo ſeind die
hünd/ ſo ein geſprengte haut halb weiß vñ ſchwartz hand/ gar ſeltzam.
Wel
che aber eyſſenfarb/ habend ein verbrente gall mit deren ſie gar erfüllet/
vorab wann ſie auff dem rucken rauch haar hand.
dann diſes iſt ein reichen
der tröckne/ vnd ſeind deßhalben boßhafftig.
dergeleichen auch die kleine/
dañ das blůt ſo bey dem hertzen ſeüdet/ mag in dem hirne nit kalt werden/
weil diſe nitt weyt von einãderen ſeind.
Alſo auch die magere/ dann die feiß
ten nemmend/ durch ir feüchten qualitet der gallen iren brunſt/ demnach
welche ein blöd geſicht habend.
dann die ſchwartz gall vnnd melancholey
hatt jnen jr hirn gar erfüllet.
Sie liebend iren herren vnd gůt fründ/ dañ
ſie hand ein ſubteil geblüt/ vnnd ſeind deßhalben zů dem zorn geneigt vnd
ſeinnreich.
Welche aber zweyerley ordnung der zenen do vornen hand/ die
ſeind grimmiger vnnd ſcherpffer/ dann ſie hand ein trocknere natur.
derge
leichen hab ich zů Meyland geſehen.
Weil auch die katzen vyl melancholey hand/ ſeind ſie vntreüw vnnd boß
22@atzen. hafftig/ doch iſt ir ſubſtantz ſubteil/ darũb ſeind ſie leicht/ ringfertig/ vnnd
vnrüwig.
Deßhalben ſeind die ſchwartzen grim̃/ fräuel vnd faſt zů ſtälẽ ge
neigt.
Die mancherley farben vnd weyß/ ſeind nit alſo. in den weiſſen hatt
es ein bekañte vrſach.
dañ die ſchleimige feüchte machet ſie allein träg/ auch
die meüß zůfahen.
Es beſchicht auch der mehrtheil daß die boßhafftigen
beſſer ſeind/ dann ſie ſeind fräueler vnd ringfertiger.
Sie ſeind auch faul/
doch von wegen jrer freſſerey reübiſch.
Die mãcherley farben hand/ ſo wir
Syriſch nennen/ ſeind milter/ dann die auß einem heiſſen land zů vnns ge
bracht/ ſeind ſiñreicher vñ gelerniger/ weil jr geblüt mer getemperiert iſt/
wie hargegen in kalten landen das blüt hitziger.
darumb ſeind ſie wil{der} vnd
vngezempter/ die auch ſchwerlich mögen gezemmet werden.
Alſo ſeind die
ſinnreiche gelerniger/ vnd widerumb die gelernige milter.
dann kein wey-
ſer vnd verſtendiger mann iſt böß/ vnd kein böſer weyß/ wie wir an einem
anderen orth angezeigt habend.
darumb ſeind diſe katzen/ ſie ſeyend dann
gantz fräſſig/ milt/ vnd doch gar kommelich meüß zůfahen.
Mit den ſchwartzẽ haltet ſich das wi{der}ſpyl/ darnach mit den roten. Zům
theil von wegen jres vrſprũgs/ weil ſie inn kalten lãden erboren/ zům theyl
auß vyl trockner feüchte/ darumb ſeind ſie grimm vnnd reüberiſch.
Die
katzen bedecken jhren kaat mitt erden/ damit ſie ſich bey den meüſen/ ſo ſie
es ſchmecken oder ſchen/ nit verrathen.
wiewol auch von dem ſeich der ge-
ruch kommet.
vyleicht thůnd ſie diſes vmb beyder vrſach willen. doch be-
duncket mich/ ſie thůnd es vmb der reinigkeit willen/ dann es iſt ein thier
ſo inn ſeiner arth zimlich ſauber vnnd rein iſt.
Vnder den katzen hatt es vilerley arthen/ dann es ſeind auch wilde/ ſo
ihrem nammen behaltend/ wölches doch mitt den hünden nitt beſchicht/

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