Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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476ccccxxVon mancherlei wunderbaren wann aber das ſeil auff jm ſelbs farẽ můß/ mag es ſolliche ſchnelle nit erlei-
den/ ſonder wurde gleich brechen.
Wann aber das rad mit den zincken inn
das wegelein gerichtet wirt/ dieweil es nitt allein auß ſollichem ſchnellen
lauff anrüret/ ſonder auß einem langſameren/ wurden die zincken vnnd
das wegelein von ſtund an brechen.
dañ was man durch das gemüt beden-
cket/ vnnd der warheit etwas gemäß/ das betreügt offt/ als diſes ſo ange-
zeigt/ der langſam lauff aber hatt kein ſolliche hindernuß.
Welcher aber
gar langſam/ vnnd vyl růw darzwiſchen/ wirt not halben vmbgetriben/
dann das eyſen/ ſtein/ vnd vyl mehr das holtz wirt mehr gebogen/ dañ daß
es in ſo kleiner zeit ſolte fürfaren.
Es iſt aber die gemein rechnung in der langſamen bewegũg/ der ſchnel-
11Gemeine ord
nũg den lauff
zů mehrẽ vnd
minderen.
len eigentlich zůwider.
deßhalben wie inn dem ſchnellen lauff die reder/ die
wegelin bewegen/ alſo werden in dem langſamen die reder durch die wege-
lein getriben.
Darumb laß ſein/ es lauffe ein rad (damitt ich ein exempel
gebe) in den lx.
tagẽ ein mal vmb/ vñ ſeye wider ein müle oder rad ſo durch
das gewicht in einem tag vmb lauffe.
ſo iſt bekannt daß das ander rad můß
in gleicher zeit vmbfaren/ wie das erſt ſechtzig malen.
alſo müſſen die zinckẽ
am anderen rad ein ſechtzigfaltige proportz haben/ gegen den zincken des er
ſten wegelin.
Es mag aber diſes nitt ſein/ vnnd wann es beſchicht/ wirt es
ſchwerlich zů ghen/ auß der vrſach/ ſo bald hernach volget.
deßhalbẽ wöllen
wir zwo zal erfinden/ welche durcheinander gezogen ſechtzig bringen.
diſes
ſeyend ſechs vnd zehen.
darumb ſollẽ wir in der erſten Achs ein wegelein be-
ſtim̃en mit wie vyl zincken wir wöllen/ vnd an der anderẽ achs ein rad mitt
ſechsfaltigen zincken/ vnd ein wegelin mit wie vyl zincken wir wöllen/ vnd
in der dritten achs ein rad mit zehenfaltigen zincken des anderẽ wegeleins
achſen.
Zů einem exempel/ ſetz der erſten achs wegelin mit ſieben zincken/
vnd der anderen achs mit acht zincken/ ſo werden der anderẽ achs rad mit
zwen vnd viertzig zincken geſetzet/ vnd der dritten achs mit lxxx.
vnd wirt
das rad an der dritten achs in ſechtzig tagen herumb faren.
vnnd iſt ein ge-
meine regel.
zeüch alſo die zincken an wegeleinẽ durcheinander/ als vij. mit
viij.
ſo werden lvj. diſes zeüch durch die zaal der proportz/ wölche in dem ex-
empel lx iſt/ ſo wirt drey tauſent/ dreyhundert vnd ſechtzig darauß.
vnnd
iſt diſe außgefürte zaal/ mit deren ſo von der rederen zincken har kommet/
ein ding/ nam̃lich 1515[Handwritten note 15]1616[Handwritten note 16].
in lxxx. dann wann man diſe zaal inn 1515[Handwritten note 15]1616[Handwritten note 16] zeücht/ werden drey tauſet dreyhundert vnnd ſechtzig darauß. Auß diſem
iſt offenbar/ wann der proportz zaal nitt zůſammen geſetzt/ ſonder das erſt
als lxxiij/ ſo wöllen wir die erſt achs zů dem wegelin oder kleinen rad ſetzẽ/
mit wie vyl zincken wir wöllen/ als namlich mit xv.
vnd in der anderẽ achs
ein vylfaltig rad/ wie wir wöllen/ als mit xc.
zincken/ damit ein ſechsfalti
ge proportz ſeye.
Deßhalben wöllen wir ein wegelein oder leüfflein an der
anderen achs mit ſechs zincken machen/ vnd an der drittẽ achs ein rad mitt
lxxiij.
zincken. alſo ſag ich wann der thurn F in einem tag ein malen vmb-
lüffe/ wurde das rad M in lxxiij tagen vmbfaren.
Solliches beweyſung
iſt (damit wir eine für alle geben) wann das redlin G vmbgetriben wur-
de/ geth ein tag hinweg.
dann man ſetzet/ der thurn F fare in einem tag zů
ring harumb/ aber mit dem G fart er auch ein mal vmb.
deßen lauffen xv
zincken vmb/ deßhalben auch xv am H.
Alſo faren xv zincken am H in ei-
nem tag hinumb.
weil dañ das gantz H haltet xc zinckẽ/ wurde es in ſechs

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