Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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791dccxxxvſachen/ Das ſechßzehend bůch. dem Geiſt bewegt worden? Antwortenich/ deß Ceſaris Geiſt ſeye gantz ge-
wältig geweſen/ darumb habe er diſe nitt mitt gewalt/ ſonder auß rechter
kunſt bewegt.
Diſes hatt auch mögen durch der prieſteren betrug beſche-
hen ſein/ damitt ſie ihres tempels nammen groß macheten/ vnnd ein gunſt
bey dem Ceſar erlangeten.
Dann der handel fiele mitt Ceſare wie er wölte/
ſchicket ſich die vmbgewendten bildnuß gantz wol zů dem handel.
ſo er ü-
berwunden geweſen/ hette der Victori zeichen ſich von Minerue angeſicht
gewendet.
doch halt ich daß diſes mehr deß Ceſaris Geiſt/ vnnd anderen ſo
diſem vnderworffen/ krafft geweſen.
Es richtet auch diſer nit allein neüwe bildnuſſen an/ damitt er den Ceſa-
rem zů großen laſteren reitzete/ ſonder braucht die nateürlichen ding gantz
komlich als da er ihm ein pferd zů gebracht/ wölliches geſpaltene füeß ge-
habt/ geleich wann es finger an deß menſchen hand vnnd fůß geweſen/ es
wolte auch kein anderen laſſen auff ſich ſitzen/ wölliches der Ceſar gebrau-
chet.
dann es was ihm von den waarſageren angezeiget/ daß diſer der gan-
tzen welt herſchung bekommen/ wöllicher diſes brauchen wurde.
Deßhal-
ben hatt diſer Geiſt nitt zů wegen gebracht daß es alſo geborenn wordenn/
wie wir wöllen beweyſen/ ſonder weil diſes ſolte der geſtalt geboren werden/
verſchaffet/ daß es bey Ceſare vnd in deſſen behauſung geboren wurde.
dar
zů daß es auch kein anderen dann diſen ließe auffſitzen.
Alſo hatt der Geiſt den Palmbaum in dem tempel Victorie auch nit har
für bracht/ ſonder weil der Palmbaum wachſenn ſolte/ deß Ceſaris gemüt
angereitzet/ daß er diſen tempel weihen ſolte.
darumb es babe der Geiſt di-
ſes vermögen oder nitt/ hatt er ſich der nateürlichen vrſachen gantz fein ge
brauchenn mögen.
dann es mag mich kümerlich yemandt bereden/ daß die
Geiſter etwas inn nateürlichen dingen enderen mögend.
Dann weil drey
große gewalt vnder Gott ſeind/ die natur/ der teüffel oder Geiſt/ vnd das
gemüt/ mag er deren keine überwinden/ oder noch ſeinem gefallen brau-
chen/ es laſſe ihm dann diſes Gott zů.
darumb wann er etwas nateürliches
vollbringet/ thůt er diſes nitt von ihm ſelbs/ ſonder auß nateürlichen vrſa
chen.
Wañ auch der teüffel herauß berüeffet oder beſchworen/ wirt er durch
die teüffel beſchworen/ vnnd nitt auß krafft der verßen/ oder mit reüchun-
gen.
Wann ſich auch das gemüt etwar zůneiget/ thůt es diſes von ihm ſel-
ber/ vnnd iſt nitt vonn demm Geiſt/ oder vonn einer Melancholey darzů
genöttiget worden.
Daß aber diſem alſo ſeye/ zeiget genůgſamlich an/ als der tempel zů Del-
phis gebronnenn/ vnnd der Diane tempel zweymal zů Epheſo/ vnnd zů
Mileſienn der Mineruen/ vnnd zů Alexandria deß Serapis/ vnnd zů Ar-
gis der herrlich vnnd verrümpt tempel deß teüffels/ vnnd zů Rom deß
Apollo/ da auch der Sibyllenn verß geweſen/ vnnd der Pantheon/ ſo inn
aller Götter ehr geweihet/ vnnd der tempel Veſte/ vnnd Pacis oder deß fri
den.
dann ſie hetten zů erſt/ ſo ihnen etwas müglich/ das ihr beſchirmet/
vnd dann erſt frömbde ſachen.
Es iſt mir nitt verborgen/ was Valerius Maximus vonn diſer ſach ge-
ſchriben/ da er von der verachteten religion gehandlet.
Doch ſeye dem wie
ihm welle/ deren krafft ſthet inn dreyen dingen/ inn dem Pact/ in der weyß
heit/ vnd in verblendung.
Sie verblenden vnd betriegend in dem ſchlaaff
vnnd wann man wachet/ weil ſie allein die ſchatten vnd geſtalten anzeigen/

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