Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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810dccliiijVon mancherlei wunderbaren ſumma zů gelt gelt gemachet vnnd darzů geſchriben/ nãlich zwey vnd dreiſ
ſig malen hundert tauſent malen tauſent pfund.
auff diſes volget ein Geiſt
liche liberey/ bey wöllicher geſchriben/ deß gemüt artzney.
demnoch warend
aller Egyptiſcher Göttern bildnuſſen darbey/ auch deß Künigs ſo dẽ Göt
teren gaben bracht/ was einem yeden Gott zůgehöret/ die Oſiridem anzei-
gende/ auch die nochuolgenden Künig/ wölche in verehrung der Götteren
vñ mit gerechtigkeit vnder den menſchen/ der tödtlichen lebẽ faſt nutzlich
geweſen.
Zů nechſt bey der liberey ſtůnd ein faſt ſchöne behauſung/ in wölli
cher man zwentzig bereittete bettſtatten ſach/ ſo dem Iupiter vnnd Iuno-
ni zůgeeignet/ darzů deß Künig bildnuß.
man ſach auch daſelbſtẽ deß Kü-
nig leichnam begraben.
Vmb diſes hauß waren mancherley wonungen/ in
welchen die Egyptiſchen thier ſtůnden/ ſo zů dem opffer dienſtlichen/ wel-
che alle gegen dem grab hinauff giengen.
Vmb das grab gieng ein guldener
circkel ſo ccclxv ellen hatt/ einer ellen dick/ in wöllichen ye in einer ellen die
tag in dem jar/ deß geſtirns auff vnnd nidergang/ vnnd was die Egypti-
ſchen ſternkundiger darauff hielten/ verzeichnet warend.
Man ſagt daß di
ſer circkel/ zů der zeyt wie Cambyſes vnnd die Perſier über die Egyptier ge
herſchet/ hingenommen ſeye.
Diſes Simandij begrebnuß/ was nitt allein
koſtlicher dann der anderen/ ſonder auch vyl kunſtlicher.
deßhalben offen-
bar daß die alten an treffenlichen vnnd künſtlichen gebeüwen nitt minder
dann die noch kommenden vnnd gegenwirtigen geweſen.
Zů vnſeren zeyt-
ten aber haltet man mehr auff fleiß vnnd kunſt/ dann große läſt/ man hat
auch mehr acht auff den nutz vnnd komlichkeit/ dann großen bracht vnnd
herrligkeit.
alſo hat ein yede welt jre wunderwerck.
Man ſagt auch es habe ein yedes land etwas fürtreffenlich vnd namhaff
11was in yedem
land fürnem-
liches.
tiges/ als bey den Sicioneren die fiſch/ bey den Beotieren die äl/ bey denn
Sicilieren die käß vnnd wagen/ bey den Athenienſeren die ſalbungen/ in
Italia das rindfleiſch/ in Helleſponto die ſcombrenfiſch/ in Cyrenẽ die rin
derheüt/ auß Taigeto Lacena die ſchwein vnnd jaghünd/ vnnd in Lacede
mona wider die käß/ in Egypten der flachs/ zů Rhodiß die feigen vnd meer
treübel/ inn Euboea die apffel vnnd biren/ inn Phrygia vnnd Arcadia die
knecht/ in Paphlagonia die mandelkernen/ in Phenicia die dattlen vnnd
der rocken/ inn Lydia der cupreß/ zů Carthago die küſſen vnnd tapetenn
(wölliches lob nun den Türckẽ zůgemeſſen) in Syria die geyß mit der wul-
len/ inn Cyperen der ſenff vnd das Scamoneum/ zů Mileten der kreſſig/
zů Samothracia der zwibel/ zů Himmeten der Silp hien vnnd Thymus/
zů Teneden der Wolgemůt.
Die Künig in Perſien brauchtẽ allein den Chalyboniſchen wein/ wölcher
22köſtlich wein. auß Damaſco/ ſo in Syrien gelegen/ gebracht ward.
Es warend auch die
wein in Chio vnnd Thaſien vnnd Pramien zů Leßbo faſt köſtlich.
den al-
ler beſten aber fand man zů Hermippen/ vnnd bey Atheneen zů Saprien/
wie in diſen verßen begriffen.
Ein wein iſt Saprium genant/
Auß ſeiner güte wol bekanndt/
Wann er ein haut bekommet gůt/
Vnd man das faß auffſchlieſſen thůt/
Ghet gar ein ſüſſer gruch daruon/
Gleich wie die blům im feld thůt ſthon.

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