Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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985dccccxxixSubteilen ſachen.
Man ſicht vnd höret niergend mehr geiſter o{der} geſpenſt/ weder bey dẽ ſter
11wo geiſter
vorhanden@
benden/ o{der} noch großen ſchaden vnd verderbungen/ oder zeytẽ der peſte
lentz
.
Es widerfart aber den ſterbendẽ auff zweyerley weg. eintweders jnen
ſelbs
/ dañ ein je{der} ehe dañ er ſtirbt ſicht etwz vnd erſchrickt.
vnd wañ er diſes
geſehẽ
/ lebt er nit mehr.
vnd wiewol es nateürlich/ iſt es doch verwunde-
ren
.
Ich hab einẽ herrlichẽ mañ geſehẽ/ wölcher ſich gãtz gar nit regẽ kont
als er ſterbẽ wolt/ hette es wenig gefelet/ er hette ſich auß dẽ beth geworf
fen
/ werẽ die hüter vnd warter hinweg geflohen/ dañ es geſchahe mit
ternacht
.
Oder aber es widerfaret anderẽ/ dañ gleich wie Fürſtẽ vnd herren
heitere
plitz/ cometen vnd andere geſtirn im him̃el erſcheinẽ/ die jnẽ dẽ todt
anzeigen
/ alſo hören die andere vngeheüwre gethöß/ als ich offt ſelbs geſe-
hen
vnd gehört hab.
Wo vyl todter cörper übel vergrabẽ ligen/ da ſicht man
on
allen zweyffel greüwliche vnd heßliche ding/ wölche doch nateürlich
gen
ſein.
Von den geiſterẽ vnd geſpenſtẽ haben Porphyrius/ Pſellus/ Plo-
tinus
/ Proclus vnd Iamblichus geſchribẽ.
Ich aber bin ein Philoſophus/
vnd
der Peripatetiſchẽ ſect/ ſo vyl mir müglich/ anhengig.
die ſelbigẽ laſſen
nit
dz geiſter ſeyen.
Es mag auch hieriñ kein gewiſſe vrſach erfundẽ wer-
den
/ wölche vns ſolches lerne vnd berede/ dañ in diſem großen laſt der welt
wurdẽ
wir jr ſo vyl/ vnd auch mehr haben/ dañ der vöglen im lufft.
Es ver
werffen
vnd verachten auch ſollichs Fürſten vnd herren/ wölche von natur
weiß
vnd geſchickt für ander leüt ſeind.
dañ wañ ſie die intelligentias o{der} en-
gel
für jre oberẽ erkeñen/ ſo ſeind ſie tödtlich vnd vntödtlich mit einander/
das
kan aber nit ſein.
wann ſie aber nitt alſo ſeind/ was wolte daruor ſein/
daß
ſie nitt das gantz menſchlich geſchlecht verderbten?
dieweil ſie vnſicht-
bar
vnd niemandts vnderworffen ſeind.
Es iſt aber mercken dz ſich keinem from̃en menſchen gezim̃et/ dz er ſich
22Man ſoll ſich
der
teüfflen
hilff
nit ge-
brauchen
.
der geiſteren oder teüflen/ ob ſie gleich ſeind/ hilff gebrauchet/ vnd Gottes
hilff
/ wölcher vns alle ding gibt/ verachte.
dañ alſo thůnd die vndanckba-
ren
.
wir ſehẽ auch dz diſe wölche ſich auff ſolche ding begebẽ/ mit eyteler hoff
nung
felſchlich überredt vnd betrogẽ werdẽ.
dañ es iſt gewiß dz ſie in @reli-
gion
vnd glaubẽ ſachen übel vnderwiſen ſeind/ o{der} aber ſie ſeind von natur
ehrgeytig
.
wann aber diſes mit Gottes will beſchicht/ ſo ſeind im die diener
auch
gehorſam.
Darũ iſt betrüglich vnd gfehrlich/ vnd ſthet einẽ böſen vnd
thorechtigẽ
menſchen ſich auff die geiſter verlaſſen/ dañ alle ding ſeind
vn
{der} Gottes gewalt.
Die Peripatetici aber/ wie ich vor geſagt/ ſeind vor di-
ſem
laſter frey vnd vnbeſchwert.
dann ſie zweyfſten ob ſie ſeyen oder nitt.
gleicher weiß zweifflet man auch von den todtẽ/ vnd ob ſie glückhaff-
tiger
ſeyẽ dañ die lebendigen?
Darauff weyßlich geantwort wordẽ es ſeyẽ kei
ne
glückhafftiger.
diſe růwẽ allzeyt im ſchattẽ deß todts/ habẽ weder kum̃er
noch
leiden mehr vnd ghend alſo müſſig in {der} ehewigen ſtille.
darũ iſt wol ge
ſchribẽ
/ Sälig ſeind die todtẽ ſo im herrẽ gſtorben ſeind.
dañ dz iſt vnſer letſt
glück
.
darũ wölche todt köñen nit vnglückhafftig ſein/ wölche lebendig wol
glückhafftig
.
die ſterbenden habẽ vyl ein böſere ſach/ dañ ſie ſeind allein/ ob
es
ſchon Künig ſeind mit vylẽ vmkom̃en.
dañ es ſtirbet jm ein je{der} allein.
die einöde aber/ mit ſampt dẽ bittern ſchmertzen/ iſt ſchwer vnd vnleidlich.
die
armen haben ein troſt wann ſie mitgeſellẽ haben.
wölcher aber ſtirbt/ ob
er
gleich mit tauſenden ſtirbt/ ſo leiſt jm doch keiner geſellſchafft.
Darumb
iſt
die wüſte vnnd einöde arbeitſelig.
Die lebendigen aber habend großen

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