Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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183cxxvijſachen/ Das ſechſt bůch. wachſet auch allein in den aller hitzigiſten landen/ darum̃ kan man den nit
an
ein ander orth pflantzen.
Es iſt auch in der Inſel Niſpana ein kraut heiſ
ſet
Batata/ wölches bletter hatt wie äbhäuw/ vnnd ein wurtzel/ ſo faſt gůt
an
ſtatt des wachſendẽ korns/ wölches den kůchen geleich wirt/ die auß
delkernen
vnnd zucker gemachet ſeinn/ wachſet auch in der höhe wie die fer
berröte
.
In gemein/ ſo ſeind ettliche narung auß den thieren/ ettliche auß
den
ſaamen/ ettliche auß den früchten/ ettliche auß den zweygen gewech
ſen
ſelbs/ ettliche aber auß den wurtzlen.
mögend nitt mehr ſein. Die
den
thieten kom̃et/ mag nitt genůg thůn.
die frücht vñd gewächs mögend
kein
vollkom̃ene narung geben.
deßhalben wañ die ſaamen nitt recht für-
kom̃en
/ volget geleich ein theüre/ demnach kranckheytt vñd ein mechtiger
ſterben
der menſchen.
deßhalben mögen an ſtatt der ſaamen allein die wur-
tzlen
hilffkom̃en.
Dieweil aber in vnſeren landen die erden etwas kälter/
dañ
daß ſie die wurtzlen vollkommenlichen kochen möge/ můß man etwan
ein
gattung auß läſen/ wölche treffenlichẽ warm feücht/ auch voll feiß
tes
öl ſtecken/ darzů den ſaamen oder kleine wurtzlen gewüſſen lauffen {der}
jaren
an einander orth ſetzen.
darum̃ thůnd die rüeben vnnd carotten nitt
genůg
/ dañ die erſten ſeind vyl wäſſerig/ die andere gar jrdiſch.
Sie habend auch in Peru ein andere art brot/ ſo ſie oca vnd quinui nen-
nen
/ wölches ſaamen hatt wie der reyß/ vnd deßhalben beſſer dañ die wur-
11@e frucht. tzlen.
In {der} ſelbigen Inſlen iſt auch ein frucht/ wölche vnder allen ſaamen
die
beſte eſſen.
Die Spanier neñen diſe dañen kernen/ weil ſie denen gelei
chet
/ die Indier aber boniamẽ oder hyayamẽ.
auß ſollicher art iſt auch die
ſo
hyayagua heiſſet.
dañ ſie iſt treffenlichẽ hüpſch anzůſehen/ gantz lieplich
am
guſt oder geſchmack/ eines gůten geruchs/ alſo daß vnder fünff ſiñen/
ſich
diſe drey faſt an der frucht beluſtigen.
Sie wachſet an einem dornechtẽ
gewechs
/ wölches wie ein thannen kern iſt/ oberſt aber hatt ſie ein rauch
ſchoß
/ ſo wie der ſchwantz an der lilien harfürghet/ nitt anderſt dañ wir et-
wan
an der biren den ſtil ſehen/ mitt eim blatt harfür ghen.
An der farb iſt
ſie
wie ein pomerantz öpffel/ weil ſie nach rauch iſt/ biß ſie zeyttig wirt/ vnd
ſch
mecket auch hie zwiſchen wie ein küttenen/ alſo ſtarck/ dz eine ein gan
tze
kamer wol geſchmackt machet.
die rinden iſt wie ein dannkernen vnge-
leich
vnd nicht nütz/ vnd thůt man aber diſe nitt auff wie die thañ kernen/
ſonder
wirt auff ein andere gattung gereiniget vnd von einander gethon.
an der gröſſe iſt diſe frucht wie ein pomerantz vnd pfebenen. Ob wol der ge
ruch
den küttenen geleich/ iſt er doch lieplicher/ dieweil er ſich etwas ende
ret
vnnd auß mancherley geruch vermiſchet iſt.
Sie hatt vyl ſafft/ vnd iſt
der
inwendig theil geleich vnd gantz/ der baum aber (wie geſagt) dörnecht/
mitt
einem groſſen blatt.
ein yede frucht hatt ſein eigenen ſtengel. in zehen
monaten
wirt ſie zeyttig.
wann man aber diſe vor der zeyt abhauwet/ ſo iſt
der
baum ninder mehr nutz/ dañ das erterich mitt mißten.
der ſten-
gel
ſo über die frucht auß ghet/ wañ er abgebrochen vnnd gepflantzet wirt/
erneüwert
ſein art widerum̃.
er hatt bletter wie der diſtel/ aber doch länger
vnd
ſubteyler.
Man behaltet diſe nitt über 15 tag/ wann man ſie auch iſſet/
ſicht
ſie wie ein muſcat biren.
Diſe frucht machet widerũ luſtig eſſen/ doch ſchmecket einẽ {der} wein nie
wol
darauff/ vnnd vermeinet man/ ſie mehre die gallen.
alſo iſt nicht in mẽ
ſchlichen
dingen gantz vollkom̃en.
es ſeind derẽ mancherley gattung ſaur/

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