150xciiijVon mancherlei wunderbaren
darũb ſolter geſagt habẽ/ die feiſten ding.
dañ was faſt feißtiſt/ das ſpeiſet
vnd fůret alles wol/ ob ſie ſchõ nit ſüß ſeind/ als die eyer/ fleiſch vnnd brot.
Velicht hatter in diſem Ariſtoteli geuolget. Es begreiffet aber Ariſtoteles
doſelbſten vnder dem ſüßẽ das feißt gantz offenbar. darũb ſoll mã der Ari-
ſtoteliſchen kürtzen etwas zůgeben/ die doch gantz volkom̃en iſt/ dem Gale-
no aber gar nit/ wölcher weil er vn{der} dem ſüſſen dz feißt nit verſthet/ weit irr
gath. Wañ er aber das feißt in dem ſüßen begreifft/ war es vyl beſſer ein ſol
lichen wichtigen handel heiterer anzeigen/ die weil er doch in den ſelbigẽ bü
cheren vyl ding/ ſo min{der} nutzlich/ nach der lenge auß ſtreicht/ mit vylen di
ſputatzen/ faſt biß zů verdruß. diſe frag aber iſt die aller fürnemſt. Wir wöl
len aber den Galenum bleiben laſſen (dañ wir mögen nitt alle alles ſamen/
wie Vergilius ſagt. vnd ein anderer/ Es ſchlafet etwan auch der gůt Nome
rus) vnd mit der angefangnen diſputatz fürfarẽ. Wir habẽ geſagt/ es ſtan-
de die narung nit in dem ſüßen/ ſonder feißten. dannenhar ſehend wir auch
daß die kirßen/ pferſig/ vnnd Melonen wenig ſpeyſen/ dieweil man die nit
behaltet. dañ ſie haben allein ein wäſſerige feüchte. hargegẽ ſpeyſen die treü-
bel/ feygen/ citonien/ vyl mehr/ darũb behaltet man diſe auch/ vnnd noch
mehr dañ diſe/ die nuß/ haſelnuß/ dannen kernen/ vnnd mandelkernen. es
ſeind aber die ding alle feißt/ vnd laßend vyl öl von jnen/ darumb behaltet
man ſie. alſo auch die oliuen/ wiewol ſie bitter ſeind. Deßhalben bekandt/
das die feißte feüchtigkeit von einer zimlichẽ werme entſtath/ alſo dz auch
die Mandelkernen etwas bitterkeit behaltẽ. Dieweil dann ſüße ding von
einer getemperierten werme entſthond/ vnd vyl einer minderen/ dann die
feyßte/ vnd aber die feißtẽ ding nit faſt riechen/ zům theil von wegẽ mech
tiger feüchte/ zům theil auß kleiner werme/ dañ es můß ein große kochũg
ſein/ oder ein verderbung/ oder ein kälte/ darmit ein ſtarcker geruch wer-
de. die ſüße ding aber haben deren gar keins nit/ auß wölchem volget/ daß
ſüße ding nit wol einen geruch geben mögend.
vnd fůret alles wol/ ob ſie ſchõ nit ſüß ſeind/ als die eyer/ fleiſch vnnd brot.
Velicht hatter in diſem Ariſtoteli geuolget. Es begreiffet aber Ariſtoteles
doſelbſten vnder dem ſüßẽ das feißt gantz offenbar. darũb ſoll mã der Ari-
ſtoteliſchen kürtzen etwas zůgeben/ die doch gantz volkom̃en iſt/ dem Gale-
no aber gar nit/ wölcher weil er vn{der} dem ſüſſen dz feißt nit verſthet/ weit irr
gath. Wañ er aber das feißt in dem ſüßen begreifft/ war es vyl beſſer ein ſol
lichen wichtigen handel heiterer anzeigen/ die weil er doch in den ſelbigẽ bü
cheren vyl ding/ ſo min{der} nutzlich/ nach der lenge auß ſtreicht/ mit vylen di
ſputatzen/ faſt biß zů verdruß. diſe frag aber iſt die aller fürnemſt. Wir wöl
len aber den Galenum bleiben laſſen (dañ wir mögen nitt alle alles ſamen/
wie Vergilius ſagt. vnd ein anderer/ Es ſchlafet etwan auch der gůt Nome
rus) vnd mit der angefangnen diſputatz fürfarẽ. Wir habẽ geſagt/ es ſtan-
de die narung nit in dem ſüßen/ ſonder feißten. dannenhar ſehend wir auch
daß die kirßen/ pferſig/ vnnd Melonen wenig ſpeyſen/ dieweil man die nit
behaltet. dañ ſie haben allein ein wäſſerige feüchte. hargegẽ ſpeyſen die treü-
bel/ feygen/ citonien/ vyl mehr/ darũb behaltet man diſe auch/ vnnd noch
mehr dañ diſe/ die nuß/ haſelnuß/ dannen kernen/ vnnd mandelkernen. es
ſeind aber die ding alle feißt/ vnd laßend vyl öl von jnen/ darumb behaltet
man ſie. alſo auch die oliuen/ wiewol ſie bitter ſeind. Deßhalben bekandt/
das die feißte feüchtigkeit von einer zimlichẽ werme entſtath/ alſo dz auch
die Mandelkernen etwas bitterkeit behaltẽ. Dieweil dann ſüße ding von
einer getemperierten werme entſthond/ vnd vyl einer minderen/ dann die
feyßte/ vnd aber die feißtẽ ding nit faſt riechen/ zům theil von wegẽ mech
tiger feüchte/ zům theil auß kleiner werme/ dañ es můß ein große kochũg
ſein/ oder ein verderbung/ oder ein kälte/ darmit ein ſtarcker geruch wer-
de. die ſüße ding aber haben deren gar keins nit/ auß wölchem volget/ daß
ſüße ding nit wol einen geruch geben mögend.
Du ſagſt aber/ wie?
wilt du daß ſüße ding nit wol ſpeyſen?
nũ iſt doch die
milch gar ſüß/ vnnd ſpeyſet treffenlich ſeer? So antworten ich/ wann die
milch bey einanderen iſt/ ſo ſpeyſet ſie wenig. wann du aber den wäſſerigen
theyl daruon ſündereſt/ vnd es eintweders käß oder ancken/ oder ſchaum
oder ein feyßte wirt/ wölche die Venediger der milch raun nennẽd/ oder
Caſeris/ ſo ſpeyſet ſie gar wol/ es hatt aber ſolliches mehr einen feyßten ge-
ſchmack/ dañ ein ſüßen. Die dick milch ſo nach der geburt kompt/ iſt ſüß vñ
ſpeyſet wenig. Du ſagſt aber/ wañ man das waſſer von der gerenten vnd zů
ſam̃en geloffen milch abſünderet/ alſo daß das überig alles weyß iſt/ ſo die
Meylender zoncatẽ neñen/ iſt ſie ſüß vnd ſpeyſet gar wol. So ſprich ich/ da-
ſelbſtẽ ſeye ein feyßter geſchmack/ weil er aber von {der} ſůße überwundẽ wirt/
ligt er verborgẽ. ſollichs zeigt an dz die bald ſettiget. Es ſpeyſet der ſchaum
nach ſeiner proportz nit faſt/ deßhalbẽ ob er wol ſüß iſt/ hin{der}et er vns nicht
in der regel. wann du aber die vyle anſichſt/ ſpeyßt er gar faſt/ ſo du jn aber
zůſam̃en truckeſt/ gibt er einẽ feyßtẽ geſchmack. Alſo iſt bekañt das man die
geruch/ mit ſampt jrẽ vnderſcheidẽ vnd gattungẽ/ wol erkeñen mag. Man
můß aber gewonẽ/ das wir diefleiſſig erforſchẽ/ dañ wie mehrẽ theil die ver-
miſcheten ſubſtantzẽ mãcherley ſeind/ vñ doch beyeinanderẽ/ alſo auch die
geruch. Als {der} Meyerõ/ wölcher nit allein ein gewirtztẽ geruch/ ſon{der} auch ei
nes ringen/ beüriſchen vnd wilden. deßhalben zeigt er ein krefftige werme
milch gar ſüß/ vnnd ſpeyſet treffenlich ſeer? So antworten ich/ wann die
milch bey einanderen iſt/ ſo ſpeyſet ſie wenig. wann du aber den wäſſerigen
theyl daruon ſündereſt/ vnd es eintweders käß oder ancken/ oder ſchaum
oder ein feyßte wirt/ wölche die Venediger der milch raun nennẽd/ oder
Caſeris/ ſo ſpeyſet ſie gar wol/ es hatt aber ſolliches mehr einen feyßten ge-
ſchmack/ dañ ein ſüßen. Die dick milch ſo nach der geburt kompt/ iſt ſüß vñ
ſpeyſet wenig. Du ſagſt aber/ wañ man das waſſer von der gerenten vnd zů
ſam̃en geloffen milch abſünderet/ alſo daß das überig alles weyß iſt/ ſo die
Meylender zoncatẽ neñen/ iſt ſie ſüß vnd ſpeyſet gar wol. So ſprich ich/ da-
ſelbſtẽ ſeye ein feyßter geſchmack/ weil er aber von {der} ſůße überwundẽ wirt/
ligt er verborgẽ. ſollichs zeigt an dz die bald ſettiget. Es ſpeyſet der ſchaum
nach ſeiner proportz nit faſt/ deßhalbẽ ob er wol ſüß iſt/ hin{der}et er vns nicht
in der regel. wann du aber die vyle anſichſt/ ſpeyßt er gar faſt/ ſo du jn aber
zůſam̃en truckeſt/ gibt er einẽ feyßtẽ geſchmack. Alſo iſt bekañt das man die
geruch/ mit ſampt jrẽ vnderſcheidẽ vnd gattungẽ/ wol erkeñen mag. Man
můß aber gewonẽ/ das wir diefleiſſig erforſchẽ/ dañ wie mehrẽ theil die ver-
miſcheten ſubſtantzẽ mãcherley ſeind/ vñ doch beyeinanderẽ/ alſo auch die
geruch. Als {der} Meyerõ/ wölcher nit allein ein gewirtztẽ geruch/ ſon{der} auch ei
nes ringen/ beüriſchen vnd wilden. deßhalben zeigt er ein krefftige werme