Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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143lxxxvijſachen/ Das dritt bůch. anfahend/ entſthond ettliche geſchmack in dem feüchten/ etliche in dem tro
ckenen
/ etliche in dem getemperierten.
Deßhalben wöllend wir diſes zůhan
11vrſach des
vngeſchma-
ckten
.
den nem̃en ſo gantz offenbar/ nam̃lich daß dz kalt ding kein geſchmack brin
get
.
darum̃ hatt we{der} dz waſſer noch die erden eynerley geſchmack. man ſagt
diſer
habe kein geſchmack/ ſo gar vngeſchmackt iſt/ darum̃b zeiget der vnge
ſchmack
an daß die kelte übertreffe/ vnnd daß deſſen ſubſtantz/ ſie ſeye wäſſe
rig
oder jrdiſch/ dick ſeye.
dañ es hatt kein werme etwas bey dem gewürcket.
Deßhalben weil alle element kalt/ ſind ſie auch on einen geſchmack/ nam̃lich
der
lufft/ das waſſer/ die erden.
Diſe ding ſtim̃en fein mitt vnſeren grün
den
.
auß den vermiſcheten aber ſeind alle ding vngeſchmackt/ in wölche die
werme
nitt gewircket/ oder in wölche die Elementen gewürcket habend/ als
die
weiſſe Endiuien/ weil die mit erdẽ überſchüttet.
darum̃ ſind die ding
alle
kalt dick.
alſo iſt in denen kein treffenliche entpfindtligkeytt/ dañ die
kelte
hatt nicht gewürcket/ wegen jrer dickẽ ſubſtãtz.
doch ſeind alle diſſe
ding
faſt kalt tödẽ aber nitt/ dañ ſie ſind einer dickẽ ſubſtãtz.
Es ſind a-
ber
alle/ in welche ein treffenliche werme gewürcket/ auß not halbẽ ſubteyl.

dañ
die grobẽ ding mögẽn nitt bey einer groſſen werme beſthon/ weil die wer
me
ſubteil machet.
Darum̃ ſeind alle räſſe ding/ eintweders feücht/ als der
22Räſſen ge-
ſchmacks
vr
ſach
.
zwibel/ o{der} trocken als der pfeffer/ die Caſsia/ vnnd der mehrentheil/ ſo wol
ſchmeckend
.
alſo ſeind alle ſcharpffe/ oder räſſe ding ſubteiler gſtalt/ tref
fenlichẽ
warm.
Darum̃ iſt keines auß diſen gar feücht. dañ die mechtige wer-
me
wurde geminderet.
weil aber die vngeſchmackte nicht bey {der} zungen wirck
et
/ wirt ſie nitt geurteilet.
Die räſſe thůt die zungen von einanderen/ vnd
ſpreittet
ſie auß/ von wegen vnmäſſiger hitz/ darumb iſt die vnder allen ge-
ſchmacken
die aller vnanmüetigeſte/ nitt von wegẽ des geſchmacks/ ſon{der}
wegẽ
{der} qualitet/ ſo deren angehenckt iſt.
Wañ aber die zungen faſt zůſam̃en
zogen
wirt/ zerthůt ſie ſich auch entſthet ein ſchmertz/ doch nit ſo groß als
von
{der} ſcherpffe vñd räſſe/ dañ die acerbiter herbe entſthet von {der} kälte.
es
thůt
aber die kelte nitt ſo vyl leyd als die werme/ wie wir in dẽ büecherẽ {der}
ſubtiliteten
angezeigt habend.
Darum̃ entſthet ein herber geſchmack von
33Rauch vnd
härb
.
einer treffenlichen kelte/ wie die räſſe von {der} werme.
plagend die zungen
beyd
/ doch nitt einerley geſtalt.
Aber in einer dickẽ ſubſtãtz mag er nitt ſein.
dañ {der} herbe geſchmack wurde vngeſchmackt/ nit ſo faſt in dẽ ſubteilẽ wie
auch
die treffenliche werme in dẽ groben nitt.
deßhalbẽ bleibt es/ dz der in ei
ner
zimmlichen ſeye.
Es iſt aber diſer geſchmack auch in einer feiſten feüchte
nitt
/ dañ ſolliches iſt warm nitt treffenlichen kalt.
Vnd alſo auch nitt in
einer
lauteren feüchte/ ſonder die mitt dem jrdiſchen vermiſchet iſt mitt
dem
getemperierten.
darnm̃ werden die herbe rauche ding mitt der zeytt {der}
mehrentheil
von inen ſelbs ſüeß/ als die zůſam̃en geleſenẽ neſplẽ.
Wan aber
44Saur. die ſubſtantz faſt ſubteil/ wirt ein ſaurer eſſiger geſchmack.
alles das ſub-
teil
iſt/ wirt von einer ſubteilen werme/ alſo auch das einer zim̃lichen ſub-
ſtantz
iſt.
darum̃ hatt die werme in die herbe ſaure ſchon gewürcket. da
rũb
ſeind die ſaure kälter dañ die herbẽ/ als ettliche kirſẽ die pomerãtzẽ/
die
Limonẽ noch mehr.
Deßhalbẽ wirt {der} wein die milch auß {der} ſüeſſe bald
ſaur
{der} auſſerlichẽ werme/ wañ jr iñerliche verrochẽ iſt.
dañn ſie leidẽ {der}
kelte
.
weil die einer ſubteilẽ vñd dünnen ſubſtãtz/ ſo werdẽ ſie ſaur nit
herb
wegẽ {der} mittelmeſſigẽ ſubſtãtz.
darum̃ entpfindt die zũgẽ des ſaurẽ ge
ſchmacks
baß dañ des herbẽ/ iſt alſo dẽ räſſen mehr wi{der}.
dañ die wider

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