156cVon mancherlei wunderbaren
Es iſt auch weder die proportz nach die zůſamenfügung auß widerwerti-
11Der entpfint-
lichen dingen
vierfach vn-
derſcheid. gen dingen. Inn den geruchen aber/ iſt die zůſamenfügung auß widerwer-
tigen ſtuckenn/ als auß dem feißten vnnd trocknen/ aber die proportz nitt.
Inn den ſtimmen aber iſt die proportz offenbar/ aber die zůſamenn ſetzung
iſt nitt alſo auß widerwertigen ſtucken. Die farben aber werdend auß wider
wertigen ſtucken zůſamen geordnet/ vnnd wirt die proportz etwaß angene-
mer. Wir müſſend deren dingen vrſach anzeigen/ darzů was auß dem erfol
get. Es iſt aber angezeiget/ das die farben auß widerwertigen dingen nach
einer gewüſſen proportz entſthond. Dann alle mittel farben ſeind ſchwartz
vnnd weiß/ es vermerckend auch alle ſinn/ daß diſe farben mitt einanderen
vermiſchet/ etliche andere harfür bringend/ vnder wöllichen etliche ange-
nem/ wiewol dunckel vnnd faſt ſchwartz/ als die viol farb/ etliche vnange-
nem/ als rott vnnd eyſenfarb oder roſtig. Es machend aber die ſtimmenn
ein ſymphoney/ wiewol die ſtimmenn nitt auß widerwertigen entſthond/
man wölle dann ſagen/ es ſeye die ſtille auch ein ſtim̃. Es wirt auch die ſym-
phoney durch ein proportz gantz lieblich.
11Der entpfint-
lichen dingen
vierfach vn-
derſcheid. gen dingen. Inn den geruchen aber/ iſt die zůſamenfügung auß widerwer-
tigen ſtuckenn/ als auß dem feißten vnnd trocknen/ aber die proportz nitt.
Inn den ſtimmen aber iſt die proportz offenbar/ aber die zůſamenn ſetzung
iſt nitt alſo auß widerwertigen ſtucken. Die farben aber werdend auß wider
wertigen ſtucken zůſamen geordnet/ vnnd wirt die proportz etwaß angene-
mer. Wir müſſend deren dingen vrſach anzeigen/ darzů was auß dem erfol
get. Es iſt aber angezeiget/ das die farben auß widerwertigen dingen nach
einer gewüſſen proportz entſthond. Dann alle mittel farben ſeind ſchwartz
vnnd weiß/ es vermerckend auch alle ſinn/ daß diſe farben mitt einanderen
vermiſchet/ etliche andere harfür bringend/ vnder wöllichen etliche ange-
nem/ wiewol dunckel vnnd faſt ſchwartz/ als die viol farb/ etliche vnange-
nem/ als rott vnnd eyſenfarb oder roſtig. Es machend aber die ſtimmenn
ein ſymphoney/ wiewol die ſtimmenn nitt auß widerwertigen entſthond/
man wölle dann ſagen/ es ſeye die ſtille auch ein ſtim̃. Es wirt auch die ſym-
phoney durch ein proportz gantz lieblich.
Wir haben aber angezeigt/ das die geruch auß widerwertigẽ entſthond/
vnnd machet doch die proportz diſe nitt angenem. dann ſonſt werend nitt ſo
vil geruch angenem/ die doch recht vnderſcheiden ſeind. es möchtend auch
inn ſo kleinem vnderſcheid nitt ſo vil gantzer proportzen ſein/ vnnd die inn
mitten gantz überlegen.
vnnd machet doch die proportz diſe nitt angenem. dann ſonſt werend nitt ſo
vil geruch angenem/ die doch recht vnderſcheiden ſeind. es möchtend auch
inn ſo kleinem vnderſcheid nitt ſo vil gantzer proportzen ſein/ vnnd die inn
mitten gantz überlegen.
Die geſchmack aber vnd die qualiteten ſo durch den tact oder angriff ver
mercket/ ſeind auch inn jrer proportzen nitt angenem/ dann ſonſt wurdend
jren mehr ſein. ſie ſeind auch nitt auß widerwertigen dingen/ weil kein räſſe
zwiſchen dem ſauren vnnd ſüſſen iſt/ dann es iſt nitt nur ein widerwertig-
keit inn ſollichen entpfindtlichen dingen. es müſtend aber vil mehr ſein/ da-
mitt wir alle die ding/ ſo zů der geſundtheit dienſtlich/ vermercken möchtẽ.
dann es wurde ein gleicher ſchaden entſthen/ der menſch were inn den kal-
ten vnnd warmen/ oder inn glatten vnnd rauchen/ oder anderen derglei-
chen betrogen. Darumb möchtend ſie nitt auß widerwertigen dingen ent-
ſthen/ weil ſie kein contrarietet oder widerwertigkeit hatten/ ſon{der} es ward
diſen allein die priuation vnnd entziehung entgegen geſtellet. Vnnd wider
umb/ vmb geleicher vrſach mochten ſie anß keiner proportz ſein/ dann ſonſt
hetten wir vns inn vilen müſſen beluſtigen. Solliche ding aber werend ge-
ſtracks vnſerer geſund theit zů wider geweſen/ dieweil die ding ſo man iſſet
oder anrüret/ ſichtbarlichen den leib zerſtörend/ wann ſie vns nit gebüren/
die erſten iñwendig/ die anderen außwendig.
mercket/ ſeind auch inn jrer proportzen nitt angenem/ dann ſonſt wurdend
jren mehr ſein. ſie ſeind auch nitt auß widerwertigen dingen/ weil kein räſſe
zwiſchen dem ſauren vnnd ſüſſen iſt/ dann es iſt nitt nur ein widerwertig-
keit inn ſollichen entpfindtlichen dingen. es müſtend aber vil mehr ſein/ da-
mitt wir alle die ding/ ſo zů der geſundtheit dienſtlich/ vermercken möchtẽ.
dann es wurde ein gleicher ſchaden entſthen/ der menſch were inn den kal-
ten vnnd warmen/ oder inn glatten vnnd rauchen/ oder anderen derglei-
chen betrogen. Darumb möchtend ſie nitt auß widerwertigen dingen ent-
ſthen/ weil ſie kein contrarietet oder widerwertigkeit hatten/ ſon{der} es ward
diſen allein die priuation vnnd entziehung entgegen geſtellet. Vnnd wider
umb/ vmb geleicher vrſach mochten ſie anß keiner proportz ſein/ dann ſonſt
hetten wir vns inn vilen müſſen beluſtigen. Solliche ding aber werend ge-
ſtracks vnſerer geſund theit zů wider geweſen/ dieweil die ding ſo man iſſet
oder anrüret/ ſichtbarlichen den leib zerſtörend/ wann ſie vns nit gebüren/
die erſten iñwendig/ die anderen außwendig.
Anderſt haltet es ſich mitt den geruchen/ weil die vns wol bekannt/ vnd
auß widerwertigen zůſamen gefüget/ wiewol die nach der proportz nitt an-
genem/ dann ſonſt wurdend wenig lieblich geweſen ſein/ vnd wers der ſinn
offt verletzet worden. Vnnd widerumb/ wann die böß materienn mitt der
proportz were zůſamen gefüget geweſenn/ wurde der gůtt geruch geſchadet
haben. Wann auch die matery deß geruchß wannckelbar/ wurdennd ey-
lends auß den beſten geruchen die böſten entſtanden ſein. Dieweil aber die
farben vnnd die ſtimmen nitt lieblich geweſen/ auch das temperament nitt
verderbtend/ ſeind ſie inn ein proportz geſtellet/ damitt ſie nach mehr belu-
ſtigen. Dann alle ding ſo gantz ſubteil/ die bewegend die ſiñ mehr. Darumb
ſeind der ſtimmen weniger dann der farben/ ſo vil vnnd vnſere ſinn belan-
auß widerwertigen zůſamen gefüget/ wiewol die nach der proportz nitt an-
genem/ dann ſonſt wurdend wenig lieblich geweſen ſein/ vnd wers der ſinn
offt verletzet worden. Vnnd widerumb/ wann die böß materienn mitt der
proportz were zůſamen gefüget geweſenn/ wurde der gůtt geruch geſchadet
haben. Wann auch die matery deß geruchß wannckelbar/ wurdennd ey-
lends auß den beſten geruchen die böſten entſtanden ſein. Dieweil aber die
farben vnnd die ſtimmen nitt lieblich geweſen/ auch das temperament nitt
verderbtend/ ſeind ſie inn ein proportz geſtellet/ damitt ſie nach mehr belu-
ſtigen. Dann alle ding ſo gantz ſubteil/ die bewegend die ſiñ mehr. Darumb
ſeind der ſtimmen weniger dann der farben/ ſo vil vnnd vnſere ſinn belan-