Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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193cxxxvijſachen/ Das ſechßt bůch. wachſend alle gern an einem dürren orth/ inn der wilde vnnd auff den ber-
gen.
deßhalben ich auch vermercket/ dz das Schweytzer gebirg/ bechbeüm/
wilddannen/ vnnd andere dergleichen tregt/ wie ich darüber gefaren bin.
Alſo die Franckreichiſche gebirg den buchßbaum/ vnd das Italieniſch den
Reckholder.
Darum̃ iſt bekannt daß man diſe beüm mag in weniger gattung ziehen/
darzů wüſſen in wölchẽ ſie mitt einanderen über einkom̃end oder widerein
anderen ſeind.
doch iſt vns deren natur nitt ſo wol als der thieren bekannt/
dieweil ſie etwas weiters von der vnſeren iſt.
Wann man aber diſes/ ſo yetz angezeiget/ eigentlichen ermeſſen will/ die
11Cederbaum. weil der größer Cederbaum dannkernen vnnd derkleiner beer bringt/ kön
nend ſie nitt beid den namen eines Cederßbaum behalten.
dann wölche an
der frucht vnderſcheiden/ die habend auch zweyerley ſaamen/ der ſaamen
aber iſt das end.
Alſo ſeind diſe beüm von ein anderẽ in jrer arth vnderſchei
den/ vnnd mehr dann ein roß vnd eſel.
So müſſen wir nun lůgen/ welches
der recht Cederbaum ſeye/ ob der höher/ ſo dannkernen tregt vff dem berg
Libano/ vnnd der fiechten gleich/ oder der beer tregt vnd dem Reckholder
geleich iſt.
dann Dioſcorides zeiget an daß der Cedrus beer vnnd nitt dañ-
kernen tregt/ wie auch Theophraſtus.
Deßhalben leügt eintweders Bello-
nius wölcher dem für beer dannkernen zů ſchreibt/ oder man můß ſagen
daß diſes/ ſo er auff dem berg Libano geſehen/ fiechten vnd nitt Ceder ge-
weſen ſeye.
Wann mir aber yemand die heilige geſchrifft fürwirffet (Als die Ceder
in Libano) iſt müglich es ſey dazümalen Cederbeüm geweſen/ wölche nach
ſo vil krieg vnnd verhörgungen der Römern/ zů der kriegßrüſtung gar ab
gehauwen/ dieweil der berg Libanus nit weitt von Hieruſalem geweſen/
fürnemlichen weil faſt allen beümen/ ſo ſaure bletter habend/ gemein iſt/
daß ſie verderbend wann das laub ab gebrochen.
Oder man ſoll ſagen daß
die fiechten nach gelegenheit deß orth/ von wegen jrer immerwärenden ma
terien/ ſeyend Ceder genennet worden.
dann es zeiget auch Theophraſtus
an/ daß inn Syria treffenlichen groß Cederbeüm wachſen.
Doch vermein
ich diſes ſeyend Cederbeüm/ wölliche Bellonius beſchreibt/ vnnd auffdem
berg Libano geſehen hatt/ ſo nitt beer tragend/ vnnd aber doch dem fiech-
tenbaum etwas änlich vnd geleich ſeind.
demnach daß diſen Theophraſtus
nitt geſehen hab/ ſonder den größeren Reckholder für ein Cederbaum ge-
halten/ vnnd beſchriben.
wöllichem auch Dioſcorides nachgeuolget/ vnnd
alſo den Cederbaum mitt dem größeren Reckholder vermiſchet.
dannenhar
mag diſer groß jrrhumb/ vnnd offenbare zweyttracht entſprungen ſein/
alſo daß der Cederbaum dannkernen trage/ ein glatten ſtammen habe/ ſo
hoch/ geſtracks/ weitt/ vnnd zweyerley hartz hatt/ demnach vollöl/ vnnd
ein ewig wärende matery.
Phenicia aber vnd Lycia habe nitt Cederbeüm/
ſon{der} die größere Reckholder/ wölliche den Griechen bekannt.
wölche/ weil
ſie den rechten Cederbaum nitt geſehen/ vnnd aber verſtanden/ daß diſer
ein großen vnderſcheid von dẽ kleineren Reckholder gehabt/ diſe beüm für
die waarhaffte Ceder gehalten.
Solches zeiget an/ daß ſie dem Cederbaum
ſpitze bletter wie dem Reckholder zů gebend/ ſo doch der recht Cederbaum
(als Bellonius ſagt) ſtumpffe vnnd kurtze bletter hatt.
Ein ander argument vnnd anzeigung iſt daß Theophraſtus den größe-

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