Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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340cclxxxiiijVon mancherlei wunderbaren
Man findet aber die Mytulẽ auch bey vns in den ſüßen waſſeren/ dann
es ſeind lange Conchen/ welcher ſchalen oder muſchelen die maaler brau-
chend/ ihre farben durch einander an zůmachen.
Doch ſeind die Mytu-
len vnd pholaden vollkommen geordnet/ die muſculen vnnd Pinnen aber
ſeind an einem ſubteylen reinen band angehefftet.
Die Muſculen oder muſchelen fiſch/ werden vmb die felßen vnd höltzer
mit haren/ als ob es wullen were/ angebunden.
In mitten des fleiſch hatt
es etwas ſo einer zungen geleich iſt/ darzů eine zechen vnd weichẽ ſchleim/
mit ſampt einem löchlin/ durch welches es das waſſer an ſich zeücht.
31[Figure 31]
Die Pinnen habend nitt der Conchen geſtalt/ ſonder ſeind
an einem orth breit/ vnnd ſpitzen ſich hinab/ inn der form wie
du bey ſeytz verzeichnet ſiheſt.
mit dem ſpitz hefften ſie ſich zů
nidereſt inn das meer/ auß welchem ſie auch gewachſen ſeind.
ſie werden auch an den boden mitt einem reinen faden gebun-
den/ daß man ihn billich zů der ſeyden nemmen möcht/ mitt welcher man
die kleyder machet.
Sie werden faſt inn der mitte angehefftet/ vnnd mitt
einer zwifachenn Conchen vnnd muſchelenbedecket/ auch an dem oberen
theil ſo etwas breiter/ erneeret.
Diſes theyl ſo inn ihnen das ey genennet (als geſagt iſt) iſt der aderech-
ten feyßte geleich/ ſo in den ſchalen wachſet/ vnnd wirt zů dem reinen fa-
den gefügt.
ſie iſt als lang wie das gefider/ nammlich etwan eines ellen-
bogen lang/ vnnd hatt außwendig ein rauche muſchelen/ inwendig ſeind
ſie ſilberfarb/ vnnd den Conchen oder muſchelen geleich/ inn welchen die
berlin wachſen/ wann ſie in dem ſand fürkommen.
wann ſie aber im kaat
gefunden/ ſeind ſie gel.
bey dem reinen fadem thůt man ſie auff/ vnd bin-
det ſie wider zů/ alſo bleiben ſie auffrecht ſthan.
An dem oberen theyl thůnd ſie ſich weitter voneinanderen/ dann zů
nidereſt.
Sie wachſend auß dem ſand oder kaat/ vnnd erneren ſich mitt
dem wůſt.
Vnder diſen iſt ein arth/ ſo mitt hokälen vnderſcheiden/
vnd zů ring herumb voll zän/ gleichwie die ſträl geordnet/ welches mann
Pernen nennet.
Alle die ein einfache ſchalen oder muſchelen haben/ ſie ſeye dick oder
dünn/ die habend ein aderechte vnnd herte ſubſtanntz/ vnnd fügen die
ſchalen vnd das fleiſch inn den ſchalen zůſammen.
alſo geth die natur von
dem einen auſſerſten theil biß zů dem anderen in der mitte.
Alſo geth es mit den Oſtreen vnnd Conchen zů/ ſie ſeyen groß/ die man
von ihnen ſelbs Conchen nennet/ oder klein ſo man Thelinen heißt.
diſe
ſeind rund/ mit einer glatten vnnd weiſſen ſchalen/ die zůring herumb zin-
cken wie die ſträl haben.
Die Venediger nennen ſolliche Caparozolas.
Nun volgen die Oſtreen/ welches nach meinẽ verſtand die aller edleſte
11Oſtreẽ oder
berlin ſchne
cken.
arth iſt/ weil ſie zů erſt ein ſüß wolgeſchmackt fleiſch haben/ vnd zůring her
umb ein ſchön purpurfarb haar/ man haltet auch diſe ſo inn Britannien
oder Engelland ſeind/ für die beſten.
Ettlich vermeinend man mög diſe ſetzen/ wann man ihr milch inn das
meer ſchüttet.
Es iſt gewüß (wie ich zům offteren mal geſagt hab) dz ein yedes ding vyl
ringer vnnd beſſer mag fürkommen/ wann der ſelbigen arth hauffen bey-

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