428ccclxxijVon mancherlei wunderbaren
dam in einer Oration/ ſo er zů lob der Medicin beſchriben/ erzellet.
dañ er
11welſcher re-
det Teütſch. ſagt/ er habe einẽ mañ geſehen mit nam̃en Phliariẽ von Spoletẽ/ wölcher
ein Italiener geweſen/ vnnd nie inn Teütſch landen gewhonet/ vnnd aber
garwol Teütſch reden kondt/ als wann er mit dem teüfel beſeſſen. darumb
hatt jm Panaceus ein verrümpter artzet geholffen. dann er hatt jm ein artz
ney geben/ vnd ein großen hauffen würm von jm getriben/ vnnd alſo den
menſchen von der kranckheit entlediget/ auch der Teütſchen ſpraach vnnd
erfarung beraubet.
11welſcher re-
det Teütſch. ſagt/ er habe einẽ mañ geſehen mit nam̃en Phliariẽ von Spoletẽ/ wölcher
ein Italiener geweſen/ vnnd nie inn Teütſch landen gewhonet/ vnnd aber
garwol Teütſch reden kondt/ als wann er mit dem teüfel beſeſſen. darumb
hatt jm Panaceus ein verrümpter artzet geholffen. dann er hatt jm ein artz
ney geben/ vnd ein großen hauffen würm von jm getriben/ vnnd alſo den
menſchen von der kranckheit entlediget/ auch der Teütſchen ſpraach vnnd
erfarung beraubet.
Man haltet auch etliches für wunderzeichen/ das doch keine ſeind/ als
do Albertus ſagt/ er habe einen menſchen geſehen/ wölchem in dem achtzig
ſten jar die zän gewachſen. dañ es iſt nit ſo faſt zůuerwunderẽ/ weil über die
gemeinen acht vnd zwentzig/ noch andere vier vorhanden/ ſo der weyßheit
genennet/ vnd erſt nach dem dreyßigſten jar wachſend. Er ſagt auch er ha-
be ein frauwen in Teütſch landen geſehen/ wölcher erſtgeboren ſun viertzig
jar älter dañ der jüngſt geweſen. dann diſes mag wol beſchehen/ dieweil ein
frauw biß in das ſechtzigeſt jar gebären mag. demnach auch ein meitlin võ
neün jarẽ/ daß man nach der größe/ kaum ein jar alt vermeint zůſein. Dar
zů zweyling die einanderen alſo gleich an der ſtim̃/ geſtalt/ vñ red/ dz man
ſie küm̃erlich voreinanderẽ erkeñen mocht/ wölche auch einanderen treffen
lich lieb gehabt.
do Albertus ſagt/ er habe einen menſchen geſehen/ wölchem in dem achtzig
ſten jar die zän gewachſen. dañ es iſt nit ſo faſt zůuerwunderẽ/ weil über die
gemeinen acht vnd zwentzig/ noch andere vier vorhanden/ ſo der weyßheit
genennet/ vnd erſt nach dem dreyßigſten jar wachſend. Er ſagt auch er ha-
be ein frauwen in Teütſch landen geſehen/ wölcher erſtgeboren ſun viertzig
jar älter dañ der jüngſt geweſen. dann diſes mag wol beſchehen/ dieweil ein
frauw biß in das ſechtzigeſt jar gebären mag. demnach auch ein meitlin võ
neün jarẽ/ daß man nach der größe/ kaum ein jar alt vermeint zůſein. Dar
zů zweyling die einanderen alſo gleich an der ſtim̃/ geſtalt/ vñ red/ dz man
ſie küm̃erlich voreinanderẽ erkeñen mocht/ wölche auch einanderen treffen
lich lieb gehabt.
Wie auch ein frauw eines kinds geneſen/ hatt ſie ſieben tag nach der ge-
22Kindthetterin
entpfacht. burt ein anders entpfangen/ vnd alſo ein ſun geboren der dem erſtẽ gar ge-
leich geweſen/ wiewol ſie nit beid in einer geburt worden. Man trucket auch
den junckfrauwẽ die milch mit gewalt auß den brüſtẽ/ gleich wie deñ geißen.
dañ man ſchlecht die duttẽ mit neßlẽ/ wañ man diſe trucket/ geth blůt her-
auß/ darnach eiter/ vñ zůletſt milch. Es iſt auch ein frauw zů Wormbs am
Rhein geweſen/ wölche duttẽ wie ein mañ gehabt/ vnd doch alſo kind bar/
daß ſie gemeinlich in einer geburt zwey kinder gebracht. Alſo beſchehen vyl
ding/ wölche wunderbar vnd warhafftig/ vnd doch der vernunfft nit gar
zůwider ſeind.
22Kindthetterin
entpfacht. burt ein anders entpfangen/ vnd alſo ein ſun geboren der dem erſtẽ gar ge-
leich geweſen/ wiewol ſie nit beid in einer geburt worden. Man trucket auch
den junckfrauwẽ die milch mit gewalt auß den brüſtẽ/ gleich wie deñ geißen.
dañ man ſchlecht die duttẽ mit neßlẽ/ wañ man diſe trucket/ geth blůt her-
auß/ darnach eiter/ vñ zůletſt milch. Es iſt auch ein frauw zů Wormbs am
Rhein geweſen/ wölche duttẽ wie ein mañ gehabt/ vnd doch alſo kind bar/
daß ſie gemeinlich in einer geburt zwey kinder gebracht. Alſo beſchehen vyl
ding/ wölche wunderbar vnd warhafftig/ vnd doch der vernunfft nit gar
zůwider ſeind.
Es beſchicht auch offt/ wie wir an anderen orthen angezeigt/ dz die ſchla
33Schlaaffend
wachen. fenden alſo ſchlaaffen/ als wañ ſie wacheten. darumb ghand ſie/ thůnd die
thüren vff/ ziehend den rigel hinderſich/ legen jre kleider an. in wölchẽ han
del Ariſtoteles vyl fleiſſiger dañ Galenus geweſen. Dann weil der ſinn zwi-
fach iſt/ nam̃lich außwendig vnd inwendig/ begibt ſich offt im ſchlaaff/ dz
der auſſerlich ſiñ überwundẽ wirt/ vnd der iñerlich nit. wölches gemeinlich
beſchicht/ wañ wir in tröumen ſeind. Vnd widerũb mag {der} iñerlich růwen/
vnd der auſſerlich nitt. von diſem hatt Ariſtoteles an einem anderẽ orth ein
exempel gebẽ/ ſprechende/ Es beſchicht zů erſt etlichẽ ſchlaaffenden/ daß ſie
des getöß/ liechts/ geſchmacks/ vñ auch des tact o{der} angriff entpfindẽ/ doch
gar wenig/ als von weitnuß. Man findet auch die im ſchlaaff ein klein ſe-
hend/ vnd darzů das liecht/ ſo ſie vermeintẽ ein wenig zůſehen/ als bald ſie
erwachet/ in der warheit alſo befundẽ. Demnach ſeind etlich ſo der hanen
geſchrey/ vnd der hunden bellen ein klein gehöret/ vnd wañ ſie außgeſchla-
fen/ das ſelbig eigentlichen befinden. Es ſeind auch etlich ſo vff die fragen
antworten/ dann es begibt ſich ſo man wachet oder ſchlaffet/ wann das ein
vorhanden/ můß auch das ander zůgegẽ ſein. vnd můß man doch diſer kei-
nes für ein traum halten. es ſeind auch nitt anzeigungen/ ſo man warlich
33Schlaaffend
wachen. fenden alſo ſchlaaffen/ als wañ ſie wacheten. darumb ghand ſie/ thůnd die
thüren vff/ ziehend den rigel hinderſich/ legen jre kleider an. in wölchẽ han
del Ariſtoteles vyl fleiſſiger dañ Galenus geweſen. Dann weil der ſinn zwi-
fach iſt/ nam̃lich außwendig vnd inwendig/ begibt ſich offt im ſchlaaff/ dz
der auſſerlich ſiñ überwundẽ wirt/ vnd der iñerlich nit. wölches gemeinlich
beſchicht/ wañ wir in tröumen ſeind. Vnd widerũb mag {der} iñerlich růwen/
vnd der auſſerlich nitt. von diſem hatt Ariſtoteles an einem anderẽ orth ein
exempel gebẽ/ ſprechende/ Es beſchicht zů erſt etlichẽ ſchlaaffenden/ daß ſie
des getöß/ liechts/ geſchmacks/ vñ auch des tact o{der} angriff entpfindẽ/ doch
gar wenig/ als von weitnuß. Man findet auch die im ſchlaaff ein klein ſe-
hend/ vnd darzů das liecht/ ſo ſie vermeintẽ ein wenig zůſehen/ als bald ſie
erwachet/ in der warheit alſo befundẽ. Demnach ſeind etlich ſo der hanen
geſchrey/ vnd der hunden bellen ein klein gehöret/ vnd wañ ſie außgeſchla-
fen/ das ſelbig eigentlichen befinden. Es ſeind auch etlich ſo vff die fragen
antworten/ dann es begibt ſich ſo man wachet oder ſchlaffet/ wann das ein
vorhanden/ můß auch das ander zůgegẽ ſein. vnd můß man doch diſer kei-
nes für ein traum halten. es ſeind auch nitt anzeigungen/ ſo man warlich