Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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490ccccxxxiiijVon mancherlei wunderbaren ein ding ſein/ dieweil das hartz vyl erden in jm hat/ als wir angezeigt habẽ.
es iſt ein wunderbar ding ſo das feüwr anzeigt/ weil es treffenlich ſeer von
anderen dingen vnderſcheiden.
dañ es wirt ſich yemand verwũderen/ wañ
ein kertzen noch nit gar außgelöſchet/ wider angeth/ wañ ſie zů eines bilds
mund gehalten wirt/ wölcher nit weißt das ſchwebel oder Petroleũ daſelb-
ſten iſt/ oder wann auß des bilds mund ein blaſt geth.
du magſt auch vyl
kertzen mit einem faden anzünden/ wann du jn vorhin inn waſſer netzeſt/
demnach mit ſchwebel vnd auripigmẽt/ die in öl zerlaſſen ſeind/ beſtreich-
eſt.
doch můß beides wol gereiniget ſein/ dann es verbrennet nicht von ei-
nem kleinen vnd ſubtylen feüwr/ biß es von waſſer naß worden.
diſes nen-
net man Hermetis ſalb.
Man ſagt wañ du ein theil Salpeter nimmeſt/ vnd darzů weyrauch/ ge
11wunderbare
kertz.
mein öl/ milch von ſpringwurtz/ yedes den fünfften theil/ ſchwebel den ze-
benden theil/ wachs den halben theil/ wirſt du ein wunderbare kertzen ma
chen/ an farb/ geruch/ bewegung vnd getöß.
es beſchicht auch diſes nitt on
vrſach.
die anderen aber füllen ein halbe eyerſchalen vol kalch/ vnd thůnd
ein theil des büchſen buluers darzů/ beſchlieſſen es mit wachs/ vnd legend
es in ein kalt waſſer/ ſo geth das feüwr offt an/ vñ faret der flamm herauß.
Etlich ſagen wann man auß menſchen kaat ein waſſer diſtilliere/ ſo brenne
es.
dañ es wirt feißt vñ ſubteil/ doch nit ſo faſt als breñt wein. es iſt gewüß/
daß es gůt zů den geſchweren iſt/ vorab die im halß ſeind.
Diſes möchte wol
vnder die geringſten erfarungen gezellet werden/ doch iſt nicht gering das
mit feüwr beſchicht.
dann weil es ſo ſchnell zů nimbt/ machet es daß alle ſei-
ne würckũg vnder die großen ding gerechnet werden.
Es iſt aber das lau-
ter feüwr weiß/ darũb werdẽ die kolen rot.
dañ diſe farb wirt auß dem weyſ-
ſen vnd ſchwartzẽ ſo gleich durcheinan{der} gemiſchet ſeind.
dañ die kolen ſeind
ſchwartz.
damit ſich aber die farben vermiſchẽ/ enderen ſie ſich. darumb ver
meinet man es ſeye blauw/ grün vnd bleich/ dann die dempff ſeind darmit
vermiſchet.
es mag aber der dampff nit bey dem feüwr bleiben/ es ſeye dann
die ſubſtantz dick/ wie in dem hertẽ holtz vnd geſtein/ vñ noch mehr in Me-
tallen/ o{der} das von metall gemachet/ darũb enderen die ſelbige des feüwrs
flam̃en.
dieweil dañ das liecht geendert/ můß auch geendert werden wz man
ſicht/ vnd auch alſo aller dingen farbẽ/ als an ſeinem orth angezeigt.
Es iſt
auch offenbar/ daß die ding ſo verzert werden/ ein mitle krafft haben/ vnd
durch die werme auff das letſt kommen/ darumb iſt der rauch ſchedlich.
Man hat jetzzůmal in Meyland einen breñofen im brauch/ in welchem
22Ne holtz
oder feü
kunſt.
man vyl ding kochen mag/ der auch gar nützlich iſt.
dañ man bedarff allein
den drittentheil holtzes/ dieweil das feüwr eingeſchloſſen/ vñ drey mal mehr
krafft dann ſonſt hatt.
du můſt diſen viereckechtig auß kreiden/ gibs vnnd
ziegel machen/ an der lenge vnd breite ſoll er zweyer ellenbogen oder dreyen
ſchůen groß ſein/ vnd an der höche anderthalben ellenbogen.
oben auff ſoll
er vier dapffere vnd ronde löcher haben/ nach dem die häfen oder geſchirr
groß ſeind.
zů obereſt bedeck in gar mit kupffer. vnnd do die löcher ſeind/
ſchneid das kupffer auß/ vnnd mach auß den ſtücken deckel.
Wañ man nun
deſſen bedörffen/ ſo fetz die häfen oder geſchirr an ſein orth recht hinein.
wañ
du aber der geſchirren nicht bedarffſt/ ſo leg den deckel wider auff/ damit
der ofen niendert lufft habe.
Vnder dem oberen boden iſt ein höle vnd ein
viereckechtig thürlein/ zů wölchem man das holtz vnnd kolen hinein thůt

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