Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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710 (dcliiij)
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708dclijVon mancherlei wunderbaren warm gemachet. dann man ſagt es habend diſe jr krefft verloren wie ſie einẽ
tobenden
hund wellen hilff kom̃en/ der von einem anderen tobenden ge
biſſen
/ welches dañ ein groß wunder iſt.
Deßhalben mögen vyl vrſach ſein/
warumb
diſe ding in denen kranckheitten ſo ongefahr vorhanden/ vnnd nit
von
jnen ſelbs kommen/ oder am gericht verurtheilet ſeind/ oder wañ das
gůt
durch diebſtal/ oder ſchiff bruch verloren/ beſchehend.
Die erſt/ daß vyl
ding
vns am anfang boden ſtoſſen/ welche durch die einige natur/ wann
die
krefft wider kommen/ recht gebracht werden.
Demnach daß in diſen
ein
kleiner vnderſcheid vnnd ſchlechter handel/ etwan großer jrthum vnd
ſeltzamer
fälen vrſachen ſeind.
welches alles der Religion vnd dem glau-
ben
zůgemeſſen wirt.
Wañ auch ein ſchneller faal/ erſchricket das gemüt/
vnd
wirt bald betrogen/ welches dañ in vorbedachten ſachen nit beſchicht.
Weil auch diſe ding groß/ vnd dem glauben zůgemeſſen werden/ wirt jnen
alles
geben auß der forcht Gottes.
ſie ſeind aber darumb groß/ weil ſie ey
lend
beſchehen/ vnnd vermeinet man/ ſie kom̃end von Gott/ darũb glaubt
man
es ſoll die hilff auch von Gott erwartet werden/ da dann der ſchaden
harkommet
.
leſt iſt der glaub auch größer/ wo man kein andere hilff hof
fen
mag/ dann man vermeinet es ſeye über die natur/ vnnd nit allein über
menſchliche
krefft.
es machet aber der glaub vnd die ſtum̃enden leyb/ auch
dem
hohen verſtand ein gemüt vnnd hertz/ alſo daß man vermeinet es mö-
gend
in ſollichen ware wunderzeichen beſchehen.
Weil auch die natur ſonſt
friſch
vnnd geſund/ bringet ſie vyl leib wider recht/ ſo aber an denen wel
che
von jnen ſelbs kranck/ gar nicht geſund iſt.
Man vermeinet auch daß di
ſe
ding von deß himmels lauff beſchehen mögen/ alſo daß ſich vyl ding zů-
ſammen
thůnd/ vnd alſo auß vyler dingen vermiſchung/ beſchehen.
leſt
ſeind
vyl (als an ſeinem orth angezeigt wirt) welche vermeinẽd/ es habe ein
yeder
ein beſonderen geiſt bey imm/ welcher in ſollichen vnuerſehenen
fälen
treibe/ oder daruon ziehe.
darzů in ſollichen fälen helffen/ oder gar
vmbringe
.
gleich als wann ein dritte fürnemme art erfunden/ ſo von dem
vorgenden
abgeſündert/ namlich von der natur/ welche über die ſo von jnẽ
ſelbs
kommet regieret/ vnnd von dem freyen willen/ welcher vns hin vnd
wider
treibt vnnd zeücht/ dann weil diſe ſeltzame zůfäl keinem auß diſen
mögend
gerechnet werden/ mag man ſie billich den geiſten vnderwerffen.
Damit wir aber auch etwas von gegenwertigen dingen anzeigen/ ſo be-
11 wunder
zeichen
.
zeüget Franciſcus Lobez vnnd andere/ ſo deß Occidentaliſchen Indien hi
ſtorien
beſchribenn/ alle einmütiglich/ daß die teüffel an ſelbigen orthen/
nach
dem Chriſtenlicher glauben angangen/ nitt mehr warſagend.
es habe
auch
Chriſtophorus Colũbus ein creütz auffgerichtet/ welcher erſt auß
den
Europeiſchen in die ſelbigen landſchafften kommen.
diſes habend jren
vyl
begert auß zůreütten/ aber es habe diſes niemand vermögen.
Wie auch
der
fürſt in dem thal Caonauw in der kirchẽ bey ſeynem weyb geſchlaffen/
auch
wider deren willen/ ſeye er von ſtundan ſtumm vnd nit mehr bey ſiñen
geweſen
.
er habe aber harnach bůß gethon/ vnd ſeye ein kirchen diener wor
den
/ vnd alſo wider ſein geſundt heit erlanget.
doch hatt diſes von der Spa
nieren
vexierung wegen mögen erdichtet ſein/ damit mann deßen vnder
dem
ſchein der Religiõ verſchonete.
es wurde aber einem fürſten gar ſchwer
ſein
/ die kirchen allethalben wüſchen/ wie der ſelbig gethon hatt.

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